Verliebt in Laboe ...
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Juni 2023
Freitag, 02. Juni 2023
Moin Moin aus Laboe,
willkommen im Monat Juni 2023. Der Freitag startet sonnig, freuen wir uns also auf ein schönes Wochenende an dem es in Laboe auch wieder einiges zu sehen gibt.
Unbedingt empfehlen kann ich einen Besuch im Freya-Frahm-Haus, denn da stellt zum zweiten Mal der Heikendorfer Meeresfotograf Mario Reinstadler seine eindrucksvollen Naturbilder mit dem Titel „Westküste - Ostküste“ aus.
Seit 2011 lebt und arbeitet Mario Reinstadler in Heikendorf, die Kieler Förde zu allen Tages- und Nachtzeiten vor Augen und der Linse seiner Kamera. Aber er ist auch ständig unterwegs zwischen der Nord- und Ostsee, denn wo sonst kann man solche teils gewaltigen Wolkenberge sehen wie an den Küsten Schleswig-Holstein. Das Ganze wird in seinen Aufnahmen ergänzt durch zahlreiche Sonnenaufgänge oder Fotos wo die Abendsonne am Horizont im Meer versinkt.
Und genau diese unterschiedlichen Stimmungen sind es, welche die großformatigen Fotos von Mario Reinstadler so faszinierend machen. Rund 40.000 Fotos sind so schon seit dem Jahre 2004 entstanden, das reicht von alltäglichen Dingen die oftmals kaum noch wahrgenommen werden, die der Künstler aber aus einem ganz anderen Blickwinkel sieht.
Aber auch dramatische Wolkenbilder kurz vor einem großen Sturm sind in der Ausstellung zu finden und dass nicht nur in Farbe, sondern auch in schwarz/weiß, was den Fotos noch einen ganz besonderen Effekt verleiht. Die Fotos werden von Mario Reinstadler in seinem Atelier in einem ganz speziellen Pigmentdruckverfahren (Giclée) auf eine hochwertige Leinwand gebracht. Dabei ist dem Künstler wichtig, dass er stets die Kontrolle des gesamten Prozesses von der Erstellung des Fotos bis zum fertigen Bild hat und nur hochwertige Materialien zum Einsatz kommen.
Bereits im Jahre 2017 zeigte Mario Reinstadler schon einmal eine Auswahl seiner Meeresbilder im Freya-Frahm-Haus. Nun sind die meisten Fotos neu und es gibt auch eine kleine, fast unscheinbare Erweiterung seiner Motive. Die Wolken, das Meer, Sonnenaufgang im zarten Licht Sonnenuntergang in kräftigen Farben sind nach wie vor auf seinen Fotografien zu sehen, aber nicht nur mehr ausschließlich wie noch 2017.
Denn jetzt stehen plötzlich auch Strandkörbe im Mittelpunkt seiner Fotografien. Und da gibt es ganz besonders schöne in St. Peter Ording, die je nach Tageszeit in einem ganz besonderen Licht erstrahlen. Und auch Tiere sind plötzlich zu sehen. So eine Schafherde die auf Eiderstedt neugierig angetrabt kam als Mario Reinstadler seine Kameraausrüstung aufgebaut hatte, eigentlich nur um den Himmel und seine Wolken zu fotografieren.
Nur Menschen findet man nicht oder wenn kaum erkennbar auf Mario Reinstadlers Fotos, denn es geht ihm um die Natur. Die Strandkörbe sind an den Stränden ja in der Saison unübersehbar, es ist etwas das die Menschen für Menschen erschaffen haben, aber das Auge des Betrachters soll in der Natur verweilen und nicht auf Menschen die vielleicht im Bildmittelpunkt stehen.
Und so geht von diesen Meeresfotografien ein ganz besonderer Reiz aus. Sie ziehen den Betrachter in ihren Bann und zeigen auf, welch wunderbare Küstenlandschaft Schleswig-Holstein seinen Bewohnern und Gästen zu bieten hat. Mario Reinstadler wird zu den Öffnungszeiten im Haus sein und freut sich schon auf viele interessierte Besucher. Übrigens kann man die Bilder nicht nur kaufen sondern einige auch mieten, auch darüber informiert der Künstler die Besucher sehr gerne. Für meine Leserinnen und Leser in der Ferne gibt es aber trotzdem eine Möglichkeit, sich die wunderschönen Fotos von Mario Reinstadler einmal anzuschauen und zwar HIER
Die Ausstellung im Freya-Frahm-Haus ist zu sehen vom 03.06. - 18.06.2023. Die Öffnungszeiten sind jeweils von Mittwoch bis Samstag von 13:00 - 18:00 Uhr und Sonntag von 11:00 - 18:00 Uhr, der Eintritt ist frei.
Eröffnet hat am heutigen Freitag auch der 22. Kunsthandwerkermarkt „Selbstgemacht“ im Hafen und Rosengarten. Unten dann ein paar Fotos von meinem ersten Rundgang am Freitagmittag.
Am Samstag von 12:00 Uhr bis 16:00 Uhr lädt dann die VHS zum Tag der offenen Tür anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens in Laboe ein. Vorstand und Beirat, bestehend aus Irina v. Guerard, Edith Schöneich, Katrin Hartung, Edith Gerhardt und Ute Weidt, haben gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Brigitte Albrecht ein Programm für alle LaboerInnen erarbeitet: KursleiterInnen stellen ihre Kursinhalte vor und laden zum Schnuppern und Mitmachen ein.
Um 12:00 Uhr wird Bürgermeister Heiko Voß den Tag der offenen Tür eröffnen, danach werden jeweils Einblicke in verschiedene Kurse geboten, laut VHS zum Beispiel „Gymnastik für Junggebliebene", „Yoga auf dem Stuhl", „Folkloretänze“, „Nähen“, „Aquarellmalerei“, „Origami“ oder eine Begrüßung auf Englisch oder Französisch. Eckard Schöneich vom Stammtisch Familienforschung stellt die Möglichkeiten der Ahnenforschung vor. Zwei Malkreise öffnen ihr Atelier!
Und da das Mitmachen bei den Kursen ja hungrig und durstig macht ist natürlich für das leibliche Wohl in Form von Kaffee und Kuchen gesorgt.
So, das war es für die ersten NEWS im Monat Juni. Ich wünsche meinen Leserinnen und Lesern ein sonniges und erholsames Wochenende.
Euer Ostsee-Peter
Montag, 05. Juni 2023
Moin Moin aus Laboe,
das erste Wochenende im Monat Juni hat schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf den Sommer gegeben. Entsprechend voll war es in Laboe, aber eben nicht übervoll trotz des Kunsthandwerkermarktes „Handgemacht“. Unten sehen wir dann ganz unterschiedliche Fotos von den Veranstaltungen des vergangenen Wochenendes.
Nachdem die NEWS am Freitag fertig waren, startete ja noch die Vernissage im Freya-Frahm-Haus mit der Ausstellung von Mario Reinstadler. Die 1. Vorsitzende des Fördervereins, Christa Heller, begrüßte die anwesenden Gäste und Mario Reinstadler erklärte in kurzen Worten noch etwas über seine Motivation, seine Arbeit und wie aufwändig seine Foto-Bilder entstehen, bevor die Gäste mit einem Glas Sekt anstoßen konnten. Ein kleiner Multimedia-Vortrag ergänzte diese schöne Vernissage.
Am Samstag ging es dann gleich weiter im Beeke-Sellmer-Haus mit dem „Haus der offenen Tür“, anlässlich des 75-jährigen Bestehens der VHS in Laboe. Irina von Guerard, Leiterin der VHS begrüßte die Mitglieder, Gäste, Kursleiter und Bürgermeister Heiko Voß, der dann einen kleinen Rückblick auf die Geschichte der VHS hielt.
In Deutschland entstanden die ersten Volkshochschulen im Deutschen Reich nach dem ersten Weltkrieg 1918. Ziel war damals, die breite Bevölkerung besser zu bilden, heute versteht man die Erwachsenenbildung als organisierte Form des lebenslangen Lernens. Als Träger fungieren meist die Gemeinden oder Landkreise.
In Laboe fand die Gründungsveranstaltung der VHS am 23. Februar 1948 im Hotel Laboe statt, mit dem damaligen Gemeindedirektor Werner Carstensen und dem Kulturausschussvorsitzenden Lehrer Franzen. Es gab auch schon so einige Höhen und Tiefen in der VHS, wie sowohl die Leiterin Irena von Guerard, als auch Heiko Voß betonten, aber nun ist die VHS Laboe zunächst einmal wieder in ruhigen Fahrwassern, auch wenn das Geld immer knapp ist und Veränderungen immer zum Lauf der Zeit gehören.
Neben Kaffee und Kuchen gab es aber auch Gespräche mit den Kursleiterinnen und Kursleitern und auch in einige Kurse konnten die Besucher einmal ganz unverbindlich in den 3 VHS-Räumen hineinschnuppern.
Dann blicken wir einmal nach vorne und schauen mal, was in dieser Woche so los ist in Laboe. Am Freitag, den 09.06. findet um 14:00 Uhr im Infozentrum der Seenotretter wieder eine Filmvorführung mit anschließender Besichtigung des Seenotkreuzers BERLIN statt. Hier kann man dann einmal die Arbeit der Seenotretter hautnah miterleben.
Am Samstag, den 10. Juni findet im Rosengarten der 3. Skate-Contest statt. Los geht es um 14:00 Uhr am Skate-Boat, natürlich mit Musik, Waffeln und Brause und guter Laune. Einfach mal vorbeischauen und staunen, was die Kids, Jugendlichen und Erwachsenen so drauf haben im Skate-Boat.
Dann findet von Juni bis August auch wieder ein Orgelsommer in der Anker-Gottes-Kirche statt, aber das ist natürlich überhaupt kein Vergleich mehr zu den Orgelsommern der letzten Jahre, als diese noch von Kantor Eckhard Broxtermann organisiert wurden. Denn unter der Leitung von Eckhard Broxtermann waren stets viele auch international bekannte Künstlerinnen und Künstler in Laboe zu Gast, ich erinnere mich noch sehr gut an das Gänsehautfeeling bei „Orgel rockt“ mit Patrick Gläser an der Seifert Orgel, mit Chören wie „Fiat Fox“ aus Dresden, Orgel und Stummfilm, Märchenvorführungen oder den Musicals für Kinder mit der Schauspielerin Maike Enterich. Unvergessen auch die Märchennächte, wo es quer durch Laboe ging und an verschiedenen Schauplätzen Lesungen oder musikalische Darbietungen geboten wurden.
Diese Veranstaltungen in der Anker-Gottes-Kirche waren immer sehr gut besucht, teilweise gab es kaum noch freie Sitzplätze und durch die freiwilligen Spenden haben sich die Veranstaltungen sicherlich auch zum größten Teil selber getragen. Aber was meines Erachtens viel wichtiger ist - es hat Menschen in die Kirche gelockt, die schon seit ewigen Zeiten keine Kirche mehr besucht haben und die die Kirche nun einmal ganz anders erlebt haben. Nicht abgehoben fern der Realität, sondern diese Orgelsommer haben die Herzen der Menschen erreicht, egal ob es nun Einheimische, Urlauber oder Tagesgäste waren.
Aber immerhin, neun Matineen immer dienstags um 11 Uhr, 4 Konzerte und eine Lesung gibt es in diesem Jahr, das Programm finden wir unten. Das Highlight ist sicherlich der Auftritt des Laboer Chores „Black Swans“ am 01. Juli um 19:00 Uhr in der Anker-Gottes-Kirche.
So, das war es wieder einmal für den Start in die neue Woche. Ich wünsche meinen Leserinnen und Lesern eine schöne und erfolgreiche Woche, die Wettervorhersage sagt Sonnenschein voraus und etwas wärmer soll es nun auch mal im Norden werden. Freitag wissen wir mehr.
In diesem Sinne liebe Grüße aus Laboe
Euer Ostsee-Peter
Freitag, 09. Juni 2023
Moin Moin aus Laboe,
heute gibt es wieder einiges zu berichten, ganz aktuell vom heutigen Freitag natürlich das Ocean Race 2023 mit einem Fly-by im Kieler Hafen direkt an der Kiellinie. Das Ocean Race gehört zu den härtesten Regatten rund um den Globus.
Am 15. Januar 2023 sind die hochseetauglichen IMOCA Rennyachten in Alicante/Spanien gestartet um einmal rund um die Welt zu segeln. Seit rund 50 Jahren gibt es dieses außergewöhnliche Segelsportereignis, das in diesem Jahr zum 14. Mal ausgetragen wird. Die längste Etappe in diesem Jahr betrug 12.500 Seemeilen, das entspricht rund 23.600 Kilometer. Diese Etappe führte von Kapstadt in Südafrika nach Itajaí in Brasilien. Die Gesamtstrecke beträgt 32.000 Seemeilen, das entspricht ca. 60.000 km die mit den Rennyachten insgesamt zurückgelegt werden.
Vier Deutsche sind beim THE OCEAN RACE 2023 dabei: Boris Herrmann aus Hamburg (Team Malizia), Susann Beucke aus Strande (Team Holcim-PRB), Robert Stanjek & Phillip Kasüske (beide GUYOT environnement Team Europe).
Die IMOCA Rennyachten sind rund 18 Meter lang, 5,85 Meter breit und haben einen Tiefgang von 4,50 Metern. Die Masthöhe ist gemessen vom Wasser bis zur Mastspitze max. 29 Meter hoch. Was bedeutet nun aber das Fly by Fly in der Kieler Förde?
Nun, die schnellen Rennyachten kommen von Aarhus und laufen am Freitag gegen 15:00 Uhr in die Kieler Förde ein, die zu diesem Zweck komplett gesperrt wird. Dann geht es voll Speed Richtung Kiel, dort wird im Hafen auf engstem Raum gewendet und schon geht es wieder zurück an Laboe vorbei Richtung Kieler Leuchtturm. Rein - rum - raus heißt es da für die Segler. Wenn die Rennyachten dann wieder nonstop an Laboe vorbeisausen geht es auf direktem Wege durch das Kattegat und Skagerrak in die Nordsee und von dort dann wieder Richtung Süden ins niederländische Den Haag.
Soviel zu meiner anfänglichen Begeisterung, ich war dann aber doch sehr enttäuscht. Angeblich sollte ja die Förde gesperrt sein, aber Fördeschiffe, Frachtfähren, das Dänische Natoschiff HDMS Iver Huitfeldt, sie alle fuhren ganz normal während der angeblichen Sperrung an Laboe vorbei. Gewundert hatte mich auch, dass sich hunderte von Segelbooten auf der Förde tummelten, nur eine Rennyacht war gegen 15 Uhr nicht in Sicht.
Die erste Rennyacht tauchte gegen 16 Uhr vor Laboe auf, aber die fiel kaum auf in dem ganzen Gewusel der vielen Segelschiffe. Ich hatte auf ein spannendes Rennen in der Förde gehofft, aber die Rennyachten fuhren ganz gemächlich und mit großem Abstand untereinander an Laboe vorbei. Also ich muss sagen, nach den vielen teils reißerischen Ankündigen war ich sehr enttäuscht von dem angeblichen Rennen. Das mag im Kieler Hafen anders gewesen sein wenn die Boote da gewendet haben, aber hier sind die Rennyachten die nun schon einmal die Welt umrundet haben völlig in der Menge der vielen anderen Segelboote untergegangen. Sehr schade.
Am vergangenen Dienstag war ich in Kiel, dort hat der Aufbau der großen Fahrgeschäfte für die Kieler Woche begonnen. Am Samstag, den 17.6.23 fällt der Startschuss zu dem größten Segelsportereignis auf der Welt und es ist ja zugleich auch das größte Sommerfest im Norden Europas. Auch in diesem Jahr werden wieder 3 Millionen Besucher aus aller Welt in Kiel und Umgebung erwartet.
Eine nicht ganz so spektakuläre Meldung kommt aus Laboe, aber es gibt eine kleine Verbesserung im Bereich der Lebensmittelversorgung. Denn neben der ehemaligen Schwimmhalle steht nun ein Automat, der einen rund um die Uhr mit gekühlten Getränken in Flaschen und Dosen, H-Milch, Kakao, Eier, 4 Sorten Käse, Chips, Gummibärchen, Kuchen, Kekse und einigen anderen Lebensmitteln versorgen kann. Lust um Mitternacht noch ein paar Würstchen auf den Grill zu legen? Der Automat hat sogar verschiedene Sorten im Angebot.
Habe mir mal ein paar Preise angeschaut, ich würde sagen, die bewegen sich so im Bereich Tankstellenniveau. Also keine Aldi-Preise, aber doch annehmbar. Wenn ich nach Geschäftsschluss noch etwas benötige, muss ich bereit sein einen Aufpreis dafür zu zahlen, von daher also OK. Bezahlt werden kann bar oder per Karte.
Immerhin, wenn auch nur ein ganz kleiner, aber doch ein Lichtblick was die Lebensmittelversorgung im Unterdorf betrifft.
So, dann schauen wir mal auf die Veranstaltungen am Wochenende. Über das Skate-Contest Nr. 3 hatte ich ja schon am Montag berichtet, im Atelier 1 in der Reventloustraße 1 startet am Samstag um 17 Uhr eine Vernissage mit dem Titel „Tauchgang 2023“.
Der Pressetext dazu lautet: „In Schaffen zwischen Suchen und Finden. Schwarz, Faszination. Ein Raum, eine andere Welt öffnet sich. Vielsaggrün regt streckt sich, Grundgrünes kommt ins Tun, bewegen und ich grüne auf. Von einer Welle von den Füßen gefegt - durch und durch bewegt. Blau. Unter mir, über mir, neben mir, hinter mir, zwischen mir und in mir. Blau, durch dich bin ich dem Horizont so nah.
Werke der Studierenden des Studiengangs Kunst-Pädagogik-Therapie (Klasse von Béatrice Cron) an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn“.
Am Sonntag um 16:00 Uhr gibt es in der Reventloustraße eine Performance zur Ausstellung „Tauchgang 2023“.
Studierende des Studiengangs Kunst-Pädagogik-Therapie der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft lassen sich von Laboe bewegen und das Erlebte als performatives Werk lebendig werden. Also nicht wundern, wenn am Sonntag etwas Ungewöhnliches in der Reventloustraße passiert, das ist Kunst.
So, das war es wieder für diese Woche. Wir lesen uns am Montag wieder, dann mit Eindrücken und Fotos von den Veranstaltungen am Wochenende. Bis dahin sage ich wie immer Tschüss
Euer Ostsee-Peter
Montag, 12. Juni 2023
Moin Moin aus Laboe,
das Wochenende ist schon wieder vorbei, es war ein herrlicher Vorgeschmack auf den Sommer. Der Strand war voll, es tummelten sich schon etliche Badegäste im Wasser bei erfrischenden 18 Grad und auch sonst gab es einiges zu sehen am Wochenende.
Ein Highlight war sicherlich der Skate-Contest Nr. 3 im Rosengarten. Und um es salopp auszudrücken, da war fix was los im und um das Skate-Boat am Hafen. Veranstaltet wurde das Event vom Verein Skate Laboe e.V. Dieser gemeinnützige Verein, so die 1. Vorsitzende Patricia Schoone, hat mittlerweile rund 350 Mitglieder.
Gegründet wurde er im Jahre 2016 von 9 Laboerinnen und Laboern im Rahmen der Hafenumfeldgestaltung. Grund war, dass die alte Skateanlage im Hafen zwar abgerissen, eine neue Anlage ursprünglich aber nicht mehr vorgesehen war.
Doch die Beharrlichkeit des Vereins führte letztendlich zum Ziel und so konnte das Skate-Boat im Rosengarten am 24. August 2019 feierlich eröffnet werden. Mittlerweile ist das Skate-Boat ein beliebter Treffpunkt für alle Skateboarder und Rollerfans geworden.
In den Sommermonaten werden hier auch immer kostenlose Skate-Workshops angeboten, hier können die Kinder und Jugendlichen einmal das Skaten ausprobieren.
Nun fand also bereits der 3. Skatecontest im Rosengarten statt. Sponsor war auch in diesem Jahr wieder u.a. der Support-Store aus Kiel, ein Fachgeschäft für alles rund um den Skatesport. Laut Niklas Boermann vom Support-Store hatten die Skater und Skaterinnen insgesamt je zweimal 3 Minuten Zeit um ihre Figuren und Tricks wie Aerials - Luftsprünge mit Drehungen, Grinds oder Slides - das Entlangrutschen mit den Boards an Begrenzungen zu zeigen.
Für die zahlreichen Zuschauer waren im Rosengarten Liegestühle aufgestellt worden, es gab Musik und die einzelnen Skatedarbietungen wurden auch entsprechend kommentiert. Dazu gab es frische Waffeln und Getränke und das bei strahlendem Sonnenschein.
Entsprechend gut war die Stimmung und oftmals gab es Beifall, wenn ein besonders guter Sprung gelungen war. Und für die besten Skaterinnen und Skater in den verschiedenen Altersklassen gab es dann zum Schluss natürlich auch viele Preise.Es war wieder ein tolles Event des Vereins Skate Laboe e.V., das allen Zuschauern viel Spaß bereitet hat. Wer noch ein paar mehr Infos zu dem Verein haben möchte drückt einmal HIER
Am vergangenen Samstag war die Vernissage "Tauchgang 2023" im Atelier 1 in der Reventloustraße 1. Zu sehen sind bis zum 16. Juni noch Werke von Aurelia Lohmann, Isi Steinbauer, Leonora Truß, Lie Quick, Marlene Pauer und Selina Destiny. Die jungen Damen sind Studierende des Studiengangs Kunst-Pädagogik-Therapie an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft aus Alfter bei Bonn.
Am Sonntag zeigten dann Leonora Truß in blau und Isi Steinbauer in einer kleinen Kunst-Performance an verschiedenen Stellen in Laboe wie sich diese Farben, die sie in ihren Bildern zum Ausdruck gebracht haben, auch wellenartig bewegen können. Wie harmonieren diese Farben miteinander, wie kann man ein 2-dimensionales Bild in 3-D umsetzen. Tauchgang 2023, diese Ausstellung ist noch bis zum 16. Juni 2023 im Atelier 1 zu sehen.
Eine völlig andere und leider traurige Geschichte noch zum Schluss, sie richtet sich an alle Hundebesitzer. Wie schon in der Presse zu lesen war, werden zurzeit wieder Giftköder in Laboe verteilt. Bislang vornehmlich im Naturerlebnisraum und anderen Freiflächen. Nun wurden aber diese Giftköder auch in den Garten von Menschen geworfen, die ich sehr gut kenne, nämlich bei Christina und Rolf Aulitzky im Fördewanderweg.
Wer macht solche perversen Sachen? Ich habe bisher so einen Giftköder noch nie in echt gesehen bzw. auch nicht drauf geachtet, weil ich ja keinen Hund besitze. Man mag sich gar nicht vorstellen, dass die 2 1/2-jährige Enkelin der Familie Aulitzky die oft im Garten spielt, so ein Teil isst, weil es ja für sie wie eine Süßigkeit aussieht. Man kann nur hoffen, dass solche Menschen, die eine Gefahr für Mensch und Tier bedeuten, endlich auch mal gefasst werden.
Also liebe Hundebesitzer, bitte achtet auf solche Giftköder, wenn ihr mit eurem Hund Gassi geht.
Einen sicherlich sehr spannenden und interessanten Vortrag kann ich noch für Donnerstag, den 15.06.2023 um 19:30 Uhr im Freya-Frahm-Haus ankündigen. Prof. Dr. Sebastian Krastel spricht über das Thema: "Abenteuer Forschungsschiff".
Zwei Drittel der Erde werden vom Meer bedeckt. Die am Meeresboden verborgenen Geheimnisse können nur mit Hilfe von Forschungsschiffen erkundet werden. Akustische Methoden werden verwendet, um den Meeresboden selbst und darunter liegende Erdschichten zu erkunden. Mittels einer Vielzahl von Geräten können Proben vom Meeresboden genommen werden. Um die Proben gezielt zu gewinnen, werden Unterwasserroboter eingesetzt, die auch eine Videobeobachtung des Meeresbodens erlauben.
In diesem Vortrag werden unterschiedliche Forschungsschiffe vom Schlauchboot bis zu einem 150m-langen hochtechnisierten Bohrschiff vorgestellt. Eine Reihe von Geräten zur Erkundung und Beprobung des Meeresbodens wird vorgestellt und auch in das Leben und Arbeiten auf einem Forschungsschiff eingeführt. Der Eintritt beträgt 5€, auf Grund der begrenzten Platzzahl ist eine Anmeldung unter info@freya-frahm-haus.de erforderlich.
So, das war es für diese Woche. Wenn diese Woche endet, startet die Kieler Woche, Ausnahmezustand im Norden. Und nicht nur das, denn wenn es am Himmel über Schleswig-Holstein in den nächsten 2 Wochen etwas lauter wird, die Großübung "Air Defender 2023" hat am heutigen Montag begonnen. Insgesamt 250 Flugzeuge der NATO sind in verschiedenen Lufträumen im Einsatz, Laboe gehört zum Übungsraum Nord, hier ist mit Flugbewegungen zwischen 16 und 20 Uhr zu rechnen. Also nicht erschrecken, wenn die Düsenjäger über die Ostsee donnern.
Wir lesen uns am Freitag wieder, bis dahin sage ich wie immer Tschüss
Euer Ostsee-Peter
Freitag, 16. Juni 2023
Moin Moin aus Laboe,
die Kieler Woche nähert sich mit großen Schritten, am Freitag beginnt der Soundcheck auf den Bühnen, die offizielle Eröffnung findet dann am Samstag, den 17. Juni um 19:30 Uhr durch Ministerpräsident Daniel Günther auf der Rathausbühne statt. Bei uns im Norden wird kein Bierfass zur Eröffnung angestochen, sondern der Ministerpräsident übernimmt das Anglasen auf einer Schiffsglocke. Drei Doppelschläge und ein Einzelschlag denn schließlich geht es um die größte Segelregatta der Welt.
Auch ein Ehrengast ist vor Ort, es ist José Ulisses de Pina Correia e Silva, Premierminister des westafrikanischen Inselstaats Kap Verde, er wird mit dem Typhon das Signal „Leinen los!“ (lang-kurz-kurz-lang) das offizielle Startzeichen der Kieler Woche 2023 geben. Und mit dabei sind in diesem Jahr auch einige Figuren der Sesamstraße, denn die wird 50 Jahre alt.
Danach legen dann um 19:50 Uhr die Sportfreunde Stiller auf der Rathausbühne los und ganz Kiel ist dann eine große Bühne. Toll sind dann auch immer die unzähligen Segelboote auf der Kieler Förde.
Samstagmorgen startet dann um 9:00 Uhr die 130. „Aalregatta“ von Kiel nach Eckernförde. Zwischen 150 und 200 Dickschiffsegler nehmen an der Regatta teil, die ersten Segler werden gegen 12:30 Uhr in Eckernförde erwartet. Zurück werden die Segler dann am Sonntagnachmittag in Schilksee erwartet, gegen 18:00 Uhr findet dann dort die Siegerehrung statt.
Aber warum heißt es eigentlich Aalregatta? Nun, der Name stammt von der alten Tradition, dass den Seglern bei Ankunft in Eckernförde immer ein geräucherter Aal übergeben wird. Ist doch mal was Handfesteres als die Bonschen, Bonbons, Klümpchen, Geschleck, Kamelle, Klumscher usw. die es ja in der Bonbonkocherei in Eckernförde in der Frau Clara-Straße gibt.
Freuen wir uns also wieder einmal auf eine fröhliche, bunte Kieler Woche mit vielen Veranstaltungen und tollen Segelsport-Events. Werfen wir noch einen Blick auf die kommenden Veranstaltungen in Laboe.
Noch bis zum Sonntag ist die Ausstellung im Freya-Frahm-Haus von dem Meeresfotografen Mario Reinstadler zu sehen. Westküste - Ostküste heißt diese Ausstellung mit absolut sehenswerten Fotos der Nord- und Ostsee. Wer die Ausstellung noch nicht gesehen hat, es lohnt sich auf jeden Fall.
Am Montag, den 19. Juni findet im Haus am Kurpark von 19:00 Uhr - 20:00 Uhr ein Klangkonzert statt. Es geht um das Eintauchen in die bezaubernde Welt der Klänge. Wohltuende Entspannung mit Klangschalen, Gong und anderen Instrumenten.
Anmeldung per E-Mail erforderlich bei Renate Jürgens, klanghaus1@gmx.de, der Kostenbeitrag beträgt 5€.
Gestartet sind auch wieder die naturkundlichen Führungen durch den Naturerlebnisraum. Bei diesen Führungen lernt man sehr viel über den Küstenbereich von Laboe kennen, wie ist die Dünenlandschaft entstanden, welche Tiere und Pflanzen gibt es hier. Dipl. Geographin Susanne Hörger-Ahlers kennt jede Pflanze, da staune ich immer wieder und man sieht nach so einer Führung dann den Naturerlebnisraum und die Küstenlandschaft mit ganz anderen Augen.
Der nächste Termin ist Donnerstag, der 22. Juni 2023, Treffpunkt ist um 10 Uhr am Holzpavillon gegenüber der Meeresbiologischen Station im NER.
Nach der sehr erfolgreichen Ausstellung von dem Meeresfotografen Mario Reinstadler im Freya-Frahm-Haus startet die nächste Ausstellung mit dem Titel „Papier & Leinwand“ mit der Vernissage am Freitag, den 23. Juni 2023 um 18:00 Uhr.
Christiane Lage zeigt zum Thema Papier selbstgebundene Bücher deren Seiten beschrieben werden können, Papierkunst in Form von Leporellos, Flaggenbüchern, Schachteln und vielen anderen Dingen mehr.
Marlies Menzel setzt sich oftmals mit dem Thema Landschaft und Wald auseinander. Sie benutzt Acrylfarben auf zuvor auf die Leinwand aufgebrachten Malgründen. Christel Rimek verbindet in ihren Bildern Abstraktes mit Konkretem. Sie benutzt hauptsächlich pigmentierte Zeichentusche, aber ebenso Acrylfarbe und Stifte und arbeitet auch auf verschieden aufgebauten Untergründen und Materialien. Christa Heller benutzt für ihre Bilder und Collagen Acrylfarben, Tuschen, Kreiden und Stifte. Sie experimentiert gern, malt mal abstrakt, mal gegenständlich, mal vermischt sie beides auch.
Die drei Malerinnen sind seit Jahren über die Kunst miteinander verbunden und stellen sowohl gemeinsam als auch in wechselnder Konstellation mit anderen Künstlerinnen aus. Sie arbeiten zusammen oder lange auch pandemiebedingt jede für sich. Die Idee einer gemeinsamen Ausstellung mit Christiane Lage entstand 2021. Ihre Papierobjekte und die Bilder der Malerinnen ergänzen sich wunderbar.
Geöffnet ist die Ausstellung von Samstag, 24.6., bis Sonntag, den 9.7.2023. Öffnungszeiten: Do-Sa 13-18 Uhr, So 12-18 Uhr
So, das war es wieder einmal für diese Woche. Ich habe schon seit Donnerstag Besuch von einer lieben Freundin aus Bayern, die ich und ihre Familie schon seit vielen Jahre kenne. Ihr Traum war es seit vielen Jahren, einmal im Leben die Kieler Woche zu besuchen. Das werden wir jetzt also ausgiebig machen, aber auch Ausflüge nach Hamburg und Eckernförde stehen auf dem Programm.
Daher nehme ich mir auch mal ein paar Tage Urlaub, Computer und Telefon bleiben aus bzw. stumm, nur meine Kamera wird natürlich ständig im Einsatz sein. Wir lesen uns dann am Montag, den 26. Juni wieder und dann gibt es sicherlich eine ganze Menge zu berichten aus Laboe mit seinen Vororten Hamburg und Eckernförde.
Ganz liebe Grüße mit viel Vorfreude auf die Kieler Woche 2023 sendet Euch
der Ostsee-Peter
Montag, 26. Juni 2023
Moin Moin aus Laboe,
so schnell gehen ein paar Tage Urlaub vorüber, aber das tat auch mal richtig gut. Ich hatte ja Besuch, meine (alte vom Kennen her und junge vom Alter her) Freundin Sabrina aus Bayern hat sich endlich mal einen Wunsch erfüllt und war zur Kieler Woche in Laboe. Normalerweise klappt das ja nie wegen ihrer beiden schulpflichtigen Kinder, aber Ehemann und die Eltern haben das prima gemeistert wie die täglichen Telefonate in die Heimat ergaben.
Aber wir waren ja nicht nur zur Kieler Woche in Schilksee, in Kiel an den verschiedenen Plätzen, sondern wir haben auch die Gelegenheit genutzt zu einem Ausflug nach Eckernförde (ja, in der Frau Clara-Straße bei der Bonbonkocherei waren wir natürlich auch) und nach Hamburg. In Hamburg hatten wir eine Führung gebucht, 2,5 Stunden zu Fuß durch die alte Speicherstadt und die neue Hafen-City mit dem Besuch der Elbphilharmonie. Das war ein ganz besonderes Erlebnis, davon am Freitag mehr, kann ich als Tagesausflug auf jeden Fall sehr gut empfehlen.
Aber zurück zur Kieler Woche. Es ist kaum zu glauben, aber das Wetter zur Kieler Woche war einfach super. Nicht immer für die Segler, denn es gab auch windstille Zeiten. Aber ansonsten gab es einen neuen Besucherrekord mit über 3,8 Millionen Gästen zur KiWo 2023. Den Anfang haben wir in Schilksee gemacht, das ist ja zum Eingewöhnen sehr gut, hier geht es ja ums Segeln und weniger um den Rummel.
In Kiel selber waren natürlich wie immer rund um die Hörn die großen Fahrgeschäfte aufgebaut, vermisst habe ich wegen der vielen Baustellen das Unser Norden bzw. REWE-Dorf, da gab es früher immer leckere und preisgünstige Sachen zu Essen und zu Trinken. Aber da natürlich auch der Internationale Markt auf dem Programm stand haben wir uns also kulinarisch durchgefuttert. Beim Österreicher ist es immer lecker, Holländische Pommes gehen auch immer - oder waren das Belgische? Egal, auf jeden Fall haben wir Krokodil-Spieße, Zebra oder Känguru ausgelassen und hier und da einmal etwas probiert.
Im Rahmen von Open Ship haben wir auf dem ganz neuen Einsatzschiff der Bundespolizei einen Rundgang gemacht, whow, was für ein großes Schiff. 86 Meter lang und 13,5 Meter breit. Das Schiff wurde erst am 10. Juni 2023 in Dienst gestellt und Kiel war der erste Anlaufhafen. Auch beim Forschungsschiff ALKOR hieß es Open ship, auch das war ein sehr interessanter Rundgang wo man auch selber einmal ein Blick durch das Mikroskop werfen konnte.
Highlight der Kieler Woche ist natürlich immer die Windjammerparade. In diesem Jahr verfolgten rund 140.000 Menschen die Parade, auch wenn die wirklichen Windjammer wie die russischen Großsegler MIR, Kruzenshtern oder Sedov natürlich gefehlt haben, weil sie keine Europäischen Häfen mehr anlaufen dürfen. Auch die Gorch Fock war nicht dabei, eigentlich ein Jammer. Einerseits werden da 135 Millionen Euro an Reparaturkosten hineingesteckt, aber anscheinend ist es ja nicht möglich die Ausbildungsfahrten so zu planen, dass das Schiff zur Kieler Woche wieder in ihrem Heimathafen Kiel ist. Dafür ist die Gorch Fock dann aber Anfang August bei der Hanse Sail in Rostock dabei, finde ich persönlich schon etwas unglücklich.
Es waren in diesem Jahr auch nur 60 Segelschiffe zur Windjammerparade dabei, im letzten Jahr waren es noch 70. Aber Dank der vielen privaten Segelschiffe und bei strahlendem Sonnenschein war es dann doch noch ein ganz beeindruckendes Bild vor Laboe.
Tja, nun ist die Kieler Woche vorbei und ich schaue mal schnell auf die kommenden Veranstaltungen in Laboe, bin da ja gar nicht mehr auf dem Laufenden.
Am morgigen Dienstag, den 27.06.23 gibt es um 19:00 Uhr im Freya-Frahm-Haus einen Vortrag von Frau Dr. Ing. Frauke Gerder-Rohkamm. Sie ist Professorin für Green Building im Studiengang Bauingenieurwesen an der Fachhochschule in Kiel-Dietrichsdorf. Ihr Thema im Freya-Frahm-Haus lautet: “Wärmepumpe, Solarenergie & Co. – Wann ist eine Umrüstung sinnvoll?”Wegen der begrenzten Platzkapazität ist eine Anmeldung unter info@klimaschutz-laboe.de oder 0172 9597055 sinnvoll.
Am kommenden Sonntag, den 02.07.2023 startet um 16:00 Uhr das erste Promenadenkonzert mit dem Duo „Imkeandj“ aus Neumünster. Imke Gerdes und Jan Mohr feierten unlängst Ihr 10-jähriges Bandbestehen mit einem großen Jubiläumskonzert auf der Holstenköste in Neumünster. Das ist dann der Auftakt zu insgesamt 20 Promenadenkonzerten.
So, das war es erst einmal für den Montag und da Bilder immer mehr sagen als Worte schaut mal unten was meine Kamera so für Eindrücke eingefangen hat. Wir lesen uns dann am Freitag wieder mit dem Ausflugstipp nach Hamburg und dann schauen wir mal, was sonst noch so alles in Laboe passiert.
Bis dahin sage ich wie immer Tschüss
Euer Ostsee-Peter
Freitag, 30. Juni 2023
Moin Moin aus Laboe,
willkommen am letzten Tag des Monats Juni. Wie bereits am Montag angekündigt, möchte ich heute mal von einem sehr interessanten Tagesausflug nach Hamburg berichten, der auch für unsere Urlauber sehr interessant sein dürfte. Wobei es da eine kleine Einschränkung gibt, denn für kleinere Kinder ist das nicht so geeignet. Für Eltern mit Kindern habe ich deshalb einen anderen Vorschlag, den lesen wir am Montag.
Tagesausflug nach Hamburg, da lohnt es auf jeden Fall, sich für einen Monat das 49€ Ticket anzuschaffen. Gilt vom 1. eines Monats bis zum letzten Tag des Monats, wenn man das nach Erhalt dann sofort wieder kündigt gilt es auch nur für den einen Monat. Ich habe im Juni rund 150€ damit abgefahren, hat sich also gut gerechnet. Denn alleine eine Tour nach Hamburg kostet schon 25,70€. Auch die Fördeschiffe von Laboe nach Kiel kann man damit zuschlagfrei nutzen, ebenso wie die Hafenfähre in Hamburg, alle Busse und Regionalbahnen sowieso.
Wir also am Dienstag los, mit dem Schiff nach Kiel und dann weiter mit dem Regionalexpress nach Hamburg und weiter mit der U-Bahn zum Hafen. Mit der Hafenfähre der Linie 62 haben wir dann zunächst mal eine Fahrt von den Landungsbrücken nach Finkenwerder gemacht. Die Schiffe fahren alle 15 Minuten, waren gefühlt aber nur mit Touristen besetzt. Vorbeigefahren sind wir auch an dem russischen Museums-U-Boot am Fischmarkt, U 434. (Ursprünglich Б-515). Das ehemalige russische Patrouillen-U-Boot ist 92 Meter lang (U 995 in Laboe 67 Meter) und war bis 2002 der sowjetischen Nordflotte angegliedert.
Nachdem wir dann wieder zurück bei den Landungsbrücken waren, haben wir dann eines der Wahrzeichen von Hamburg besucht, den Michel. Den alten Elbtunnel kannte Sabrina schon, ist aber auf jeden Fall sonst auch einen Besuch wert, wenn die Autos und Menschen da per Fahrstuhl in die Röhren runter und wieder rauf befördert werden.
Die Hauptkirche St. Michaelis, kurz Michel genannt, ist ja schon die 3. Kirche an dieser Stelle. Die erste Kirche entstand schon 1647, die zweite 1750 und der heutige Michel stammt von 1906 und wurde nach Beschädigungen im 2. Weltkrieg wieder aufgebaut. Der Kirchenraum hat einen kreuzförmigen Grundriss mit 44 Metern Breite, 52 Metern Länge und 27 Metern Höhe. Die marmorne Kanzel ragt vom südöstlichen Vierungspfeiler in den weiten Vierungsraum hinein.
Insgesamt 6 Orgeln befinden sich in der St. Michaelis-Kirche, die Hauptorgel wurde 1962 von der Firma Orgelbauwerkstatt G. F. Steinmeyer & Co. aus Oettingen in Bayern neu gebaut und verfügt über 86 Register und 6.697 Pfeifen. 2015 kam ein Glockenspiel dazu, das die Große Orgel besonders festlich erklingen lässt.
Vom Michel aus sind wir dann zu unserem Treffpunkt Am Sandtorkai gelaufen, Sabrina hatte mir zum Geburtstag die große Führung durch die historische Speicherstadt, die neue Hafencity und Elbphilharmonie geschenkt, das waren dann gut 2,5 Stunden zu Fuß unterwegs. Wir hatten einen tollen jungen Gästeführer und so habe ich als gebürtiger Hamburger noch eine Menge lernen können über die Speicherstadt, auch wenn wir das sicherlich damals in der Schule hatten.
Los ging die Tour dann vom Sandtorkai die Treppe hinauf und dann auf Stegen weiter über den Straßen. Meine Vermutung war, dass die Stege angelegt wurden um schneller zu den einzelnen Häusern zu kommen, aber das ist zwar nicht ganz falsch, aber nicht Sinn dieser Stege hoch über den Straßen. Denn diese Stege sind sogenannte Hochwasser-Stege. Und dann zeigte uns unser Gästeführer Fotos von Sturmfluten und Hochwasser in der Speicherstadt. Dann sind nämlich alle Straßen dort überflutet, die Autos stehen bis zum Dach oder komplett unter Wasser.
Die letzte Sturmflut in der Speicherstadt war im Februar 2022 mit 3,75 Meter über dem mittleren Hochwasser. Früher mussten die Menschen mit Booten aus der Speicherstadt evakuiert werden, heute kommt man trockenen Fußes über die Hochwasser-Stege in sichere Gebiete. Die neue Hafencity liegt aus diesem Grunde übrigens 7,8 - 8,5 Meter über NHN (Normalhöhennull), zusätzlich gibt es Schotten die geschlossen werden können und sichere Zufahrtswege für Rettungsfahrzeuge.
Die Speicherstadt wurde zwischen 1883 und 1927 südlich der Altstadt auf den ehemaligen Elbinseln und Wohnquartieren Kehrwieder und Wandrahm als Teilstück des Hamburger Freihafens in drei Abschnitten erbaut, der erste Abschnitt war 1888 fertiggestellt. Grund war, dass Hamburg als Mitglied des Norddeutschen Bundes 1867 nicht dem Zollanschluss zustimmte und darauf bestand auch bei der Reichsgründung 1871 selbst über seinen Beitritt zum deutschen Zollgebiet zu entscheiden.
Nach zähem Ringen mit Reichskanzler Otto von Bismarck unterzeichnete der Senat schließlich am 25. Mai 1881 einen Zollanschlussvertrag, dafür gab es dann 40 Millionen Reichsmark um damit den ersten Bauabschnitt des weltweit größten Lagerkomplexes der Welt zu bauen. In dem neuen Bereich des Freihafens blieb die Einfuhr, Lagerung und Verarbeitung von Importgütern zollfrei.
Der feierlichen Eröffnung, zu der die Hamburger Bürger einen arbeitsfreien "Kaisertag" erhielten, ist ein beispielloser technischer und logistischer Kraftakt vorangegangen: Nicht einmal fünf Jahre hat es gedauert, bis die Hamburger den ersten Abschnitt der Speicherstadt fertig gestellt haben - vom ersten Geländeplan bis hin zu den fertigen Lagerhäusern samt dazwischenliegenden Straßen, Brücken und Fleeten. Das war möglich durch die vorgefertigten Stahlskelettteile der Anlage, ein völlig neues Massenbauverfahren in der damaligen Zeit. Allerdings mussten auch 20.000 Menschen ihre Häuser und Wohnungen entschädigungslos verlassen und Platz für dieses gewaltige Lagerhausgebiet zu machen.
1888 war also die Eröffnung des ersten Bauabschnittes durch den Kaiser, diese Zahl findet sich noch heute groß auf einem der Lagergebäude. Der Niedergang für die Speicherstadt begann mit der Containerschifffahrt, denn für den Containerumschlag ist die Speicherstadt nicht geeignet. Seit 1991 steht die Speicherstadt unter Denkmalschutz und ist seit dem 5. Juli 2015 mit dem benachbarten Kontorhausviertel unter dem Namen „Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chilehaus“ auf der Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen.
Heute befinden sich nur noch Teppichhändler in den Gebäuden, neu dafür sind dann aber die Touristen-Attraktionen wie Hamburg Dungeon, das Miniaturwunderland und Theater oder eine Kaffeerösterei.
Von der Speicherstadt ging es dann weiter in die neue Hafen-City, sie entsteht auf dem ehemaligen Freihafengebiet auf einer Fläche von rund 157 ha, das entspricht etwa 220 Fußballfeldern nebeneinander. Hier werden bis 2030 Wohnungen und Arbeitsplätze für 15.000 Menschen entstehen, wobei gut die Hälfte schon fertig gestellt ist. Die Gesamtkosten werden auf rund 10 Milliarden Euro geschätzt.
Auf dem Überseeboulevard kann man also schon gut schlendern, Häuser teils sehr futuristisch und Wohnungen sind fertigstellt, der Einzelhandel ist auch schon komplett vorhanden. Wer dort in der Hafencity allerdings eine Eigentumswohnung erwerben möchte, muss im Schnitt mit 9.900 €/qm rechnen. Dafür ist dann alles neu und man lebt in verschiedenen Quartieren, die fast alle von Wasser umgeben sind. Ich glaube, ich muss doch mal wieder Lotto spielen.
Weiter ging es dann zur Elbphilharmonie und auch da wusste unser Gästeführer vieles zu erzählen. Aus den ursprünglich geplanten Kosten von 77 Millionen wurden dann zum Schluss stolze 800 Millionen, also eine leichte Fehlkalkulation würde ich mal sagen. Begonnen wurde der Bau unter Bürgermeister Ole von Beust, vollendet unter Bürgermeister Olaf Scholz, der das Problem natürlich auf seine „scholzige“ Art kleinzureden versuchte.
Gestartet wurde mit dem Bau der „Elphi“ 2007, fertiggestellt sein sollte sie dann 2010. Durch die vielen Verzögerungen, Planungslücken, Stilllegung des Baus durch die Firma Hoch-Tief konnte das erste Konzert aber erst am 12. Januar 2017 stattfinden, also 10 Jahre nach Baubeginn. Eine unendliche Geschichte, die sich gut in den Flughafen BER oder Stuttgart 21 einreiht, deshalb auch die Aussage unseres Stadtführers: Großprojekte kann Deutschland einfach nicht mehr.
Grund für die Kostenexplosion der Elbphilharmonie um über das 11-fache waren von Anfang an schlechte Planung, falsche Verträge, die Firma Hoch-Tief hat wegen Unstimmigkeiten die Arbeiten über 1 Jahr ruhen lassen. Die Statik des Lagerhauses - dem ehemaligen Kaispeicher A auf dem die Elbphilharmonie jetzt steht - stimmte nicht, viele Stahlkonstruktionen mussten zusätzlich eingezogen werden. Das Amt für Denkmalschutz bemängelte ein verändertes Aussehen des ursprünglichen Lagerhauses, also musste noch eine neue Etage obenauf werden. Jedes der über 1.100 Fenster ist eine Einzelanfertigung, jedes Fenster hat andere Maße und und und.
Die Hamburger waren dann sehr frustriert und hätten den Rohbau am liebsten wieder abreißen lassen. Aber mittlerweile ist die „Elphi“ der Erfolg für Hamburg und die Hamburger sind nun stolz auf ihre Elphi. Es gibt übrigens dort auch ein Hotel mit 250 Zimmern und sogar 45 Eigentumswohnung. Unser Gästeführer meinte lachend, so eine Wohnung dort wollte er gar nicht haben, die Millionen für so ein Appartement wären nicht das Problem für ihn, aber man darf da keine Balkonkästen anbringen und Weihnachtsbeleuchtung wäre auch streng verboten, von daher kommt da ein Appartement für ihn nicht infrage.
Ach ja, nach Angaben der finnischen Firma Kone ist die zweispurige, konvex gebogene Rolltreppe „die längste Rolltreppe Westeuropas und die weltweit einzige, die einen Bogen beschreibt“. Und das ist das erstaunliche an der Fahrt, man sieht anfangs nicht wohin es geht, das passiert erst im letzten Moment und man landet nach knapp 3 Minuten auf einer Aussichtsplattform, dann geht es per Treppen weiter zur Plaza.
Die Tour endete dann mit einem Rundgang auf der Plaza der Elbphilharmonie, von dort aus hat man einen wunderschönen Ausblick auf den Hamburger Hafen, die neue Hafencity und Hamburg. Und so klang unser Tag dann in Hamburg aus. Wie eingangs erwähnt ein ganz toller Tagesausflug, aber eben nicht unbedingt für Kinder geeignet. Mit denen kann man aber statt des Rundgangs durch die Speicherstadt aber dann das Miniaturwunderland besuchen und die größeren Kids haben sicherlich Spaß im Hamburg Dungeon, das liegt direkt nebeneinander in der Speicherstadt.
So, nun noch kurz zurück nach Laboe, was liegt an am Wochenende? Am Samstag, den 01. Juli treten im Rahmen des Orgelsommers die „Black Swans“ um 19:00 Uhr in der Anker Gottes Kirche auf. Das ist sicherlich der Höhepunkt des diesjährigen Orgelsommers, es macht immer wieder Spaß, den tollen Songs der „Black Swans“ zu lauschen die nicht nur Gospels sondern auch bekannte Hits wie z.B. von ABBA singen. Ja, und auch der „kleine Steuermann“ ist mit im Repertoire.
Am Sonntag startet dann um 16:00 Uhr die Promenadenkonzertreihe in der Musikmuschel mit „Imkeandj“.
So, das war es für diese Woche und diesen Monat. Wir lesen uns dann am Montag wieder. Bis dahin sage ich Tschüss
Euer Ostsee-Peter