Verliebt in Laboe ...
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Juni 2022
Mittwoch 01. Juni 2022
Moin Moin aus Laboe,
willkommen im Monat Juni 2022, der 22. Woche und dem 152. Tag in diesem Jahr. Oder noch anders ausgedrückt – wir haben mit dem heutigen Tag in Laboe schon 41,64% des Jahres geschafft, 213 Tage liegen noch vor uns. OK, interessiert normalerweise keinen Menschen, das mal zu dem Thema interessantes, aber völlig unnützes Wissen.
Sehenswert sind im Moment nach wie vor die vielen Kreuzfahrtschiffe – am Dienstag „Mein Schiff 6 „auf dem Weg nach Klaipėda (Litauen) und das schnuckelige Kreuzfahrtschiff „World Voyager“ von Nicko-Reisen auf dem Weg nach Riga (Lettland). „Mein Schiff 6“ wurde 2016 von der Meyer Werft in Turku gebaut und 2017 in Dienst gestellt. Insgesamt finden 2.534 Passagiere Platz auf dem Schiff.
Die 126 Meter lange „World Voyager“ wurde 2020 in Dienst gestellt, ist als Expeditionsschiff konzipiert und bietet Platz für 200 Passagiere. Zweihundert in Worten. Die nächste Fahrt mit der „World Voyager“ startet am 11.06.2022 von Kiel zum Nordkap und zurück, die Fahrt dauert 15 Tage, Kostenpunkt zwischen 4.999 € und 10.999 € pro Person. Kein Schnäppchen aber sicherlich wunderschön.
Pfingsten steht vor der Tür, dazu noch ein Hinweis an unsere Urlauber, den Einheimischen ist das ja sicherlich bekannt: Keine Panik bei den Pfingsteinkäufen, Aldi, Edeka und andere Läden haben auch am Pfingstsonntag und Pfingstmontag jeweils von 11:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, in Laboe gilt ja die Bäderregelung.
Dann füge ich heute auch einmal das Programm der Musikmuschel für diese Saison mit ins Album ein, freuen wir uns schon einmal auf einen fröhlichen, musikalischen Sommer in Laboe.
Fröhlich ist auch gleich ein schönes Stichwort für mein nächstes Thema, den sehr fröhlich ging es heute auch im Freya-Frahm-Haus bei Karen Kieback und Pat Scheidemann zu, die ihre gemeinsame Ausstellung „Der Welt Raum“ installiert haben. Diese Ausstellung könnte eine Fortsetzung sein, denn im Dezember 2018 zeigten die beiden ja schon einmal ihre „Raum Komponenten“.
Aber es hat sich natürlich im Laufe der Zeit einiges geändert im künstlerischen Ausdruck, aber das Thema RAUM fasziniert die beiden Künstlerinnen nach wie vor. Wobei nicht der Weltraum im Vordergrund steht, sondern die Welt und der Raum in dem sich jeder einzelne von uns befindet ist das Thema dieser neuen Ausstellung.
Räume können sehr unterschiedlich sein, jeder erlebt seinen eigenen Raum ganz individuell, oftmals ist kein Raum mit einem anderen vergleichbar. Karen Kieback ist Designerin, Künstlerin und veranstaltet auch viele Workshops, in diesem Jahr auch wieder die Malwochen auf dem schönen Hof Wiese im Oberdorf. Insgesamt sind es 4 Workshops, einer ist schon ausgebucht, wer Interesse hat schaut einfach mal auf die Homepage von Karen HIER aber das nur mal am Rande.
Neben großformatigen Bildern die bis zu 1,50 x 1,50 Meter groß sind, gibt es auch viele Collagen von Karen Kieback zu sehen. Eine davon heißt: A place that exists only in the moonlight und wird von einem künstlichen Mond beschienen. Da das Bild aber noch nicht an der Wand befestigt war hat sich Karen Kieback mal mit dem Ort der nur im Mondlicht existiert, unter den Kunstmond gesetzt.
Pat Scheidemann sieht den „Welt Raum“ durch den Sucher einer Kamera. Die Besucher der Ausstellung werden dabei sicherlich sofort auf eine Bilderserie aufmerksam werden, die aus dem Buch „33 bloße Grüße - Sehenswürdigkeiten in Schleswig-Holstein“ stammen.
Die Bilder zeigen ein fröhliches Paar, mit nichts bekleidet als mit einem roten Schirm und roten Gummistiefeln. Es ist ein Bildband der die Sehenswürdigkeiten in Schleswig-Holstein einmal völlig anders zeigt. Ob Holstentor, das Ehrenmal, der Ascheberg mit Schnee, der Kieler Hafen und viele andere Motive mehr zeigen stets das Ehepaar aus Kiel vor den verschiedenen Sehenswürdigkeiten. Gefunden und ausgewählt wurde das Paar übrigens durch eine Kleinanzeige in den Kieler Nachrichten mit der Überschrift „Nacktes Paar gesucht“.
Und so erleben wir Schleswig-Holstein einmal ganz anders. Bunt, frech, sympathisch. Aber das Ehepaar dann unbekleidet im Schnee auf dem Ascheberg zu sehen, brrrr… da wurde den beiden schon einiges abverlangt für die Aufnahme. Obwohl Pat mir heute erzählte, so wie dort bei den Aufnahmen hätte sich noch nie gefroren – obwohl sie ja angezogen war……
Diese Fotografien ziehen sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung, denn es ist jedes Mal ein ganz besonderer Raum in der Welt, in dem sich das Paar bewegt. Den Bildband, Herausgegeben von Karen Kieback mit den Fotos von Pat Scheidemann kann man während der Ausstellung auch kaufen.
Es ist aus also auch bei dieser Ausstellung wieder einmal das Gegensätzliche, aber auch das Ergänzende, dass den „Welt Raum“ so lebendig macht. Ein Besuch der sich auf jeden Fall lohnt.
Geöffnet ist die Ausstellung vom 03. Juni bis zum 19. Juni, Donnerstag, Freitag und Samstag von 13 – 18 Uhr, Pfingstsonntag und -Montag von 11 bis 18 Uhr, der Eintritt ist frei. Die Vernissage ist am Freitag, den 01. Juni um 18:00 Uhr.
Das war es für den Mittwoch. Wir lesen uns dann am Freitag wieder, laut Wettervorhersage bei strahlendem Sonnenschein, schauen wir mal.
Liebe Grüße aus Laboe
Euer Ostsee-Peter
Freitag, 03. Juni 2022
Moin Moin aus Laboe,
Pfingsten steht vor der Tür, das Wetter soll sonnig werden an der Küste, was wollen wir noch mehr. Heute werden die NEWS wieder einmal etwas länger und daher auch später als normalerweise, aber ich habe mir gedacht, weil Pfingsten ist, sollen meine Leserinnen und Leser auch etwas Lesestoff haben. Und da mir eine Sache sehr am Herzen liegt – es hat zum Glück einmal nichts mit meinem Provider zu tun, sondern mit Veranstaltungen über Pfingsten – möchte ich der Geschichte doch etwas mehr Raum geben. Dazu dann weiter unten mehr.
Starten wir zunächst mal mit den Freunden des Kurparks. Denn dort ging es heute um die Verabschiedung des 2. Vorsitzenden Uwe Steffen, ein Mann der ersten Stunde seit der Gründung des Vereins.
Wer durch den Kurpark geht stößt überall auf Spuren von Uwe Steffen. Er ist und war sozusagen der Motor und Ideengeber der Kurparkfreunde. So gestaltete er den Aufgang zum Pavillon mit dem Bachlauf, die Klostermauer am Teich, dazugehört auch der „Skywalk“, die verschiedenen Designerbänke, die Uferbefestigungen am Teich, auch der kleine Flötenspieler hat durch Uwe Steffen wieder einen neuen und schönen Platz im Kurpark gefunden.
Uwe Steffen möchte aus Altersgründen etwas kürzer treten und übergibt daher seinen 2. Vorsitz an Sigrun Ostermann. Sie ist übrigens auch in Laboe die Schiedsfrau, die beispielsweise in Nachbarschaftsstreitigkeiten vermittelt, bevor es zu langwierigen und teuren Gerichtsverhandlungen kommt. Sicherlich ein großer Vorteil für die Kurparkfreunde, denn wie in jedem anderen Verein auch, kann es ja durchaus einmal zu Problemen kommen die eine geschulte Schiedsfrau lösen kann. Uwe wird aber natürlich auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen, denn so einen menschlichen Ideen-Motor kann man ja nicht so einfach abstellen.
Und so waren am Freitag viele Menschen gekommen, um Uwe persönlich Tschüss zu sagen. Neben dem amtierenden Bürgermeister waren auch die ehemalige Bürgermeisterin Karin Nickenig und Marc Wenzel sowie weitere Vertreter der Gemeindevertretung erschienen. Eine Bildergalerie vor der Blockhütte zeigte noch einmal die vielen Punkte, die Uwe Steffen im Laufe der Jahre im Kurpark erschaffen hat oder zu denen er die Idee geliefert hatte.
Bürgermeister Heiko Voß erinnerte noch einmal in seiner Dankesrede an die Anfänge, als 2006 von der Gemeinde beschlossen wurde, den damals wenig attraktiven Park mit einem Altenheim zu bebauen, Platz genug wäre dort ja. Das galt es aber für die Bürger von Laboe zu verhindern und so gründete sich dann der Verein „Freunde des Kurparks eV.“ um die Gemeinde bei der Pflege des Parks zu unterstützen, die das alleine nicht mehr bewältigen konnte. So konnte der Park also mit viel Fleiß und Schweiß, aber auch mit großer Freude der Hobbygärtner zu einer wahren Wohlfühloase umgestaltet werden.
Für all seine Ideen und ihre Umsetzung wurde Uwe Steffen im Jahre 2010 mit dem Bürgerpreis der Gemeinde ausgezeichnet. Heute ernannte ihn Bürgermeister Heiko Voß ganz feierlich zum Botschafter des Kurparks. Und diesen Titel hat sich Uwe auch mehr als reichlich verdient wie ich finde.
Der erste Kurpark entstand übrigens 1926, im Jahre 1973 wurde der Park umgestaltet mit Holzstegen um den Kurparkteich. Als diese im Laufe der Jahre morsch wurden begann dann wieder eine Umgestaltung und so befindet sich der Kurpark in stetigem Wandel der zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert ist.
Rolf Aulitzky vom Herrenkochklub sorgte für den deftigen Teil der Verpflegung, die Kurparkdamen haben sich mit den vielen verschiedenen Kuchen selbst übertroffen. Auch Plattschnacker Achim Schuldt wusste natürlich sehr unterhaltsam so einiges über die Entstehung des Kurparks zu berichten.
Es war eine tolle Veranstaltung, Sigrun Ostermann wünsche ich toi, toi, toi und mögen Uwe Steffen nie die Ideen ausgehen.
Pfingsten steht vor der Tür, in Laboe ist über die Feiertage die Ausstellung „Der Welt Raum“ im Freya-Frahm-Haus geöffnet, ich hatte berichtet. Am Samstagvormittag findet im Freya-Frahm-Haus auch die erste Trauung statt, denn auch das ist jetzt neuerdings möglich.
Und da Pfingsten ja ein kirchliches Fest ist, möchte ich neben dem normalen Pfingstgottesdienst noch auf drei besondere Veranstaltungen in der Anker-Gottes-Kirche hinweisen, zwei davon stimmen mich allerdings sehr traurig, die dritte Ankündigung ist dann aber wieder fröhlich.
Traurig stimmt mich, dass es leider nur noch zweimal das Orgelvesper mit Kantor Eckhard Broxtermann gibt, einmal am gewohnten Veranstaltungsplatz wie jeden Monat „Immer am 3. um 18:10 Uhr“ und einmal am Pfingstmontag, den 06. Juni um 18:10 Uhr das letzte Mal zusammen mit der Kantorei.
Ich bin mittlerweile schon sehr oft von Einheimischen und Urlaubern gefragt worden, ob es denn in diesem Jahr gar keinen Orgelsommer gibt, es finden doch mittlerweile auch wieder Großveranstaltungen statt, weißt Du da was?
In den persönlichen Gesprächen kann ich dann immer antworten: Ja, leider weiß ich sogar mehr darüber als ich eigentlich wissen möchte. Fakt ist - einen Orgelsommer wird es in diesem Jahr nicht mehr geben und sicherlich auch nicht mehr in den nächsten Jahren. Denn unser Kantor Eckhard Broxtermann wird die Kirchengemeinde zum 30.6.2022 verlassen.
Das ist ein unbeschreiblich großer Verlust für Laboe, denn was hat Herr Broxtermann im Laufe seiner über 10 Jahre in der Anker-Gottes-Kirche nicht alles auf die Beine gestellt. Orgelsommer – das bedeutete immer eine bis auf den letzten Platz besetzte Kirche, erinnern wir uns doch nur mal an „Orgel rockt“ mit Patrick Gläser, Orgel & Stummfilm mit Mathias Rehfeldt aus München an der Orgel, Auftritte wie z.B. von dem Männervokalensemble Fiat Vox aus Dresden, Orgelmusik bei Vollmond, unvergessen die Märchennächte in Laboe, aber auch Orgelkonzerte speziell für Kinder wurden angeboten, ich erinnere mich noch sehr gut an die „Kirschin Elfriede“ mit der Schauspielerin Meike Enterich.
Und, und, und, diese Liste könnte ich noch beliebig erweitern, aber eines hatten sämtliche Veranstaltungen unter der Regie von Kantor Eckhard Broxtermann immer gemeinsam: Die Kirche war stets bis auf den letzten Platz gefüllt, die Außenveranstaltungen lockten gefühlt immer halb Laboe vom Sofa runter und viele Urlauber und auswärtige Gäste reisten nach Laboe um am Orgelsommer teilnehmen zu können. Und es kamen zum Orgelsommer auch immer viele Menschen, die sonst nie in eine Kirche gegangen wären, denen aber nun dieser Schritt ganz leicht gemacht wurde.
Nun muss ich mich an dieser Stelle einmal outen, denn ich bin schon vor rund 50 Jahren aus der Kirche ausgetreten. Da meine Frau in der Kirche geblieben war, konnten unsere beiden Kinder getauft werden, meine Tochter Jenny wurde konfirmiert, mein Sohn Kevin wollte das damals auf eigenen Wunsch hin nicht.
Dann kam der Umzug 2008 nach Laboe. Durch diese so lebendige Kirche, diese Kirche der ganz anderen Art die Kantor Eckhard Broxtermann ab 2012 ins Leben gerufen hatte, habe ich in Laboe das erste Mal seit Jahrzehnten überhaupt wieder eine Kirche betreten. Anfangs noch zusammen mit meiner Lebensgefährtin Renate, die katholisch und auch überhaupt keine Kirchgängerin war, aber in Laboe konnten wir beide sagen: Ja, so macht Kirche Spaß, da gehen wir wieder hin.
Leider konnte ich nicht immer zu allen Orgelmatineen kommen, weil es manchmal zeitlich schlecht gepasst hatte. Aber wenn ich, der ungläubige Peter, dann eine halbe Stunde der Orgelmusik gelauscht hatte, den Trubel draußen vor der Kirchentür entfliehen konnte, Gedanken, Probleme und Sorgen in den Hintergrund gerückt sind, dann war für mich diese Kirche ein Ort der inneren Ruhe der mich immer ganz persönlich angesprochen hat.
Das alles wird es nun in dieser Form nicht mehr geben. Leider haben ja schon vor Herrn Broxtermann auch einige andere, sehr engagierte, teils ehrenamtliche und oft langjährige Mitglieder die Anker-Gottes-Kirche verlassen, auch dass ein großer Verlust für die Gemeindearbeit.
Wenn jetzt auch noch Kantor Eckhard Broxtermann die Anker-Gottes-Kirche in Laboe verlässt, ist zunächst auch die Kantorei und der Kinderchor ohne Leitung.
Aber es ist wie es ist, die Beteiligten haben sich verständigt, das sollten wir so akzeptieren. Was bleibt ist eine gewaltige Lücke in Laboe - nicht nur im Rahmen der Kirchenmusik – ich denke da z.B. auch an die schönen Musicalabende mit Eckhard Broxtermann und Meike Enterich auf dem Hof Wiese und das alles stimmt viele Menschen in Laboe sehr traurig mit denen ich gesprochen habe.
Heute war dann zum letzten Mal „Orgelvesper jeden Monat am 3.“ Schauspieler Christian Becker las die Geschichte von Elke Mielke „Wer hört hier schlecht?“ Es geht darin um Samuel und Eli die aus unterschiedlichen Gründen Gottes Stimme nicht verstehen, aber auch um ein älteres Ehepaar, wo der Mann der Meinung ist, seine Frau höre schlecht, dabei stellt sich aber dann heraus, dass es genau umgekehrt ist. Eine Geschichte, die dann die Besucher laut und fröhlich auflachen ließ. Lachen in der Kirche – auch das wird mir in Zukunft fehlen.
Warum ich das alles schreibe?
Weil ich mir wünschen würde, dass sich viele Menschen noch einmal persönlich von unserem so engagierten Kantor Eckhard Broxtermann am Pfingstmontag um 18:10 Uhr bei der festlichen Orgelvesper verabschieden. Dass wir alle noch einmal Dankeschön sagen für all die vielen schönen Stunden, die wir gemeinsam in den vergangenen Jahren hier in Laboe mit Eckhard Broxtermann und der Anker-Gottes-Kirche verbringen konnten.
Ich habe heute anlässlich der Orgelvesper mit Eckhard Broxtermann gesprochen und er erzählte mir, dass er am Montagabend dann noch einmal seine Lieblingsstücke auf der Seifert-Orgel spielen wird. Auch die Kantorei wird mit dabei sein und für einen festlichen Rahmen sorgen. Freuen wir uns also auf einen außergewöhnlichen Abend, dem sicherlich aber auch eine gewisse Traurigkeit innewohnen wird.
Das waren die zwei Nachrichten die mich persönlich sehr traurig stimmen, aber immerhin, eine fröhliche Veranstaltung kann ich noch für den Pfingstgottesdienst am Sonntag, den 5. Juni um 11:00 Uhr in der Anker-Gottes-Kirche ankündigen.
Denn unser Laboer „Plattschnacker“ Achim Schuldt wird nach der Corona-Pause endlich wieder einmal eine plattdeutsche Predigt halten, der Titel lautet: „To Pingsten, ach wi schön, wenn de Natur so gröön!“
Es geht in der Predigt von Achim Schuldt wieder einmal um einen Rückblick auf das Leben in der Probstei, und so wie ich ihn kenne, bekommt auch immer die Ortspolitik mit einem zwinkernden Auge ihr Fett weg. Aber lassen wir Achim Schuldt doch selber einmal zu Wort kommen, was er uns in seiner Predigt „To Pingsten, ach wi schön, wenn de Natur so gröön!“ erzählen wird.
Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes, der erstmalig 50 Tage nach der Kreuzigung auf die Jünger niederkam. Deshalb feiern wir Christen Pfingsten den „Geburtstag“ der Kirche. Viele Probsteier wissen, dass es noch einen weiteren Anlass gibt, Pfingsten zu feiern. Es ist die Freude über den Frühling, über das Keimen neuen Lebens. Diese Freude verbindet alle Menschen auf der Erde und wird auch fast überall seit tausenden Jahren gefeiert mit Tanz, Gesang, festlicher Kleidung und gutem Essen und Trinken. In der Probstei war es Jahrhunderte lang die viertägige„Pingstgill“ mit dem Höhepunkt Pingstfridag, eine Woche nach dem christlichen Pfingstfest. In Laboe feiert der Traditionsverein Eintracht jedes Jahr Pingstfridag mit Förten, brat Bütt un Stickbeernmaus.
Wir laden Sie herzlich zum Pfingstgottesdienst Am 5. Juni um 11.00 Uhr ein. Die Plattdeutsche Predigt hält Joachim Schuldt. „Un achteran givt dat Kaffee“.
Ich erinnere mich übrigens noch sehr gut an die Einladung des Vereins „Eintracht von 1873“ im Restaurant Heimathafen zum Essen mit Förtchen, Bratbütt und Stickbeernmus. Also das ist schon ein seeehr eigenwilliges Gericht, ich füge einfach noch mal ein Bild von damals zum besseren Verständnis bei. Förtchen sind so eine Art Poffertjes, also süß, dazu gibt es dann Butt, sozusagen die Edelausführung der Scholle und Stachelbeermus. Und das wird nun nicht etwa hintereinander gegessen, sondern alles zusammen auf einmal.
So, wie schon eingangs erwähnt, es ist heute etwas mehr geworden, aber Pfingsten steht vor der Tür und weil ich heute so fleißig war (selberaufdieschulterklopf) gönne ich mir am Montag auch einen freien Tag. Wir lesen uns dann also am Mittwoch wieder.
Bis dahin sage ich wie immer Tschüss und wünsche „Frohe Pfingsten“ allerseits.
Euer Ostsee-Peter
Mittwoch, 08. Juni 2022
Moin Moin aus Laboe,
ich hoffe, meine Leserinnen und Leser haben die Pfingsttage gut verlebt, hier bei uns an der Küste hatten wir tolles Wetter, Bewölkung und ein paar kleine Regentropfen gab es nur am Pfingstmontag. Und so war Laboe auch sehr gut besucht über die Feiertage, am Strand gab es aber immer ein freies Plätzchen, nur auf der Promenade ging es manchmal etwas eng zu.
Zwei Hochzeiten parallel gab es auch am Pfingstsamstag, einmal in der Lesehalle und dann zum ersten Mal im Freya-Frahm-Haus. Alles bei strahlendem Sonnenschein. Wünschen wir den Brautpaaren viel Glück auf ihrem zukünftigen, gemeinsamen Weg, aber was soll schon schief gehen, wenn man in unserem schönen Laboe heiratet.
Die Kreuzfahrtschiffe sind ja zur Freude unserer Urlauber und Tagesgäste wieder sehr oft vor Laboe zu sehen, kaum Aufmerksamkeit wird wahrscheinlich der Stückgutfrachter „Bleichen“ am vergangenen Sonntag vor Laboe erregt haben. Dieses 1958 von der Nobiskrug-Werft in Rendsburg gebaute Frachtschiff fuhr bis Anfang der 70-er Jahre Holz- und Papier von Skandinavien nach Hamburg.
Neben der „Cap San Diego“ ist es der zweite Museumsfrachter in Hamburg, der noch in Fahrt ist. Es war der erste Anlauf der „Bleichen“ (benannt nach einer Straße in Hamburg) in Kiel, die Cap San Diego war ja schon öfters zu Gast bei uns.
Ein festlicher Höhepunkt des diesjährigen Pfingstfestes in Laboe war sicherlich die offizielle Verabschiedung unseres Kantors Eckhard Broxtermann in der Anker-Gottes-Kirche, der nach über 11 Jahren die Gemeinde auf eigenen Wunsch verlässt.
Die Gründe dafür sind vielschichtig, aber wenn eine vertrauensvolle und respektvolle Zusammenarbeit mit der Kirchenleitung nicht mehr möglich ist, bleibt nur der Weg einer Trennung um Schaden von der Gemeinde, den beteiligten Personen und der Kirche abzuwenden.
Insgesamt über 11 Jahre war Eckhard Broxtermann als Kantor in der Kirchengemeinde tätig. Schon schnell entwickelte er damals Ideen, wie man wieder mehr Menschen zurück in die Kirche holen könne. Und dass, so Eckhard Broxtermann, ist sehr gut mit der Musik möglich. Musik verbindet die Völker der Welt, auch der deutsche Dichter Johann Gottfried Seume wusste schon im 18. Jahrhundert zu sagen: „Wo man singt da lass dich ruhig nieder….“
Eckhard Broxtermann ist ausgebildeter Sänger und ist 2009 und 2010 im Theater Kiel aufgetreten. Bis 2011 war er als Kirchenmusiker in der Gemeinde Heikendorf tätig bis er dann im Februar 2011 die Stelle als Kantor in der Anker-Gottes-Kirche übernahm. Seit 2015 ist er auch Vorsitzender vom Chorverband Nordkirche.
Die festliche Orgelvesper am Pfingstmontag um 18:10 Uhr war die letzte offizielle Veranstaltung zu der Eckhard Broxtermann eingeladen hatte. Musikalisch begrüßt wurden die zahlreich erschienenen Besucher, darunter auch Bürgermeister Heiko Voß mit Familie, vom Posaunenchor Laboe unter der Leitung von Heino Tangermann auf dem Kirchvorplatz.
Und wieder einmal war die Anker-Gottes-Kirche voll besetzt, denn viele Bürgerinnen und Bürger von Laboe wollten sich noch einmal persönlich von Eckhard Broxtermann verabschieden, ihm ihre Wertschätzung zeigen und seiner Musik lauschen. Und der bedankte sich mit einem bunten Strauß seiner Lieblingslieder auf der Seifert-Orgel, unterstützt vom Chor der Kantorei.
Die Schauspielerin Maike Enterich las aus dem Alten Testament die Geschichte vom Turmbau zu Babel wo es ja darum ging, dass die Menschen nicht mehr miteinander reden konnten, weil jeder in einer anderen Sprache gesprochen hat. Welche biblische Geschichte könnte die momentane Situation besser beschreiben?
Auch Dorothea Blaffert sprach von der Verständigung über alle Sprachgrenzen hinweg in ihrem Beitrag: „Das Wunder von Pfingsten“.
Pastor Daniel Kuhl nahm dann in knappen Worten die Verabschiedung und Entpflichtung von Kantor Eckhard Broxtermann vor. Ich hätte mir gewünscht, dass ein Seelsorger nicht nur von Nächstenliebe predigt sondern diese auch vorlebt und verzeihen kann, so wie Jesus verziehen hat.
Nach der Entpflichtung begab sich der Kantor wieder an die Orgel und es erklang danach noch einmal festliche Orgelmusik, unterstützt mit dem Gesang von Eckhard Broxtermann und der Kantorei.
Im Anschluss an diese festliche Orgelvesper hatten die Menschen dann noch einmal Gelegenheit, auf dem Kirchvorplatz persönlich mit Eckhard Broxtermann zu sprechen und ihm für die letzten 11 Jahre zu danken. Auch wenn es den Orgelsommer in der gewohnten Form nicht mehr geben wird, das bedeutet zum Glück aber nicht, dass Eckhard Broxtermann sich völlig aus Laboe zurückziehen wird, wie er mir erzählte.
Denkbar sind z.B. wieder die sehr erfolgreichen kleinen Musical-Shows zusammen mit Maike Enterich die vor Corona immer auf dem Hof Wiese stattgefunden haben und auch neue Ideen warten auf ihre Umsetzung.
Ich wünsche Kantor Eckhard Broxtermann für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg.
Werfen wir nun schon einmal einen Blick voraus auf das kommende Wochenende, denn dann findet in ganz Schleswig-Holstein die Veranstaltung „Sommerateliers 2022“ statt. Das ist ein ganz besonderer Leckerbissen für alle Kunstfreunde, fast schon so wie eine kleine Ausführung der „Documenta“ in Kassel im hohen Norden.
Rund 130 Künstlerinnen und Künstler öffnen ihre Ateliers, Werkstätten und Galerien um ihre Kunstwerke aus den Bereichen Metall, Keramik, Holz, Textil, Glas, Papier, Malerei, Grafik, Skulptur, Foto/Video, Objekt und Installation zeigen zu können. Insgesamt stehen dafür knapp 90 verschiedene Ausstellungsorte zur Verfügung, die man sich HIER einmal anschauen kann.
Selbstverständlich ist bei so viel Kunst in Schleswig-Holstein auch Laboe vertreten, denn Astrid Krömer öffnet ihr „atelier 9“ am Seefischmarkt, Wischhofstraße 1-3, Gebäude 4, 2. Stock, 24148 Kiel, für alle Kunstinteressenten und Liebhaber ihrer schönen Bilder in warmen und weichen Farben. Zusätzlich zu ihrem Atelier steht ihr auch noch der gesamte Flur der Geomar Verwaltung im 2. Stock als Ausstellungsfläche zur Verfügung, somit können auch neuesten Werke, von denen 12 Motive für einen Kiel-Kalender 2023 genutzt werden sollen, am kommenden Wochenende wunderbar präsentiert werden.
Einen kleinen Vorgeschmack auf die neuen Bilder von Astrid Krömer findet man HIER und natürlich sind auch sehr stimmungsvolle Acryl-Bilder von Laboe darunter, die es in den Formaten 100 x100 cm oder 50 x 50 cm zu kaufen gibt.
Die insgesamt 86 Sommerateliers zwischen Flensburg und Hamburg sind am 11. und 12. Juni jeweils von 11 – 19 Uhr geöffnet. Tja, Hamburg zählt in dem Fall auch zu Schleswig-Holstein, da wollen wir mal großzügig sein……
Das soll es mal wieder gewesen sein für Heute. Ich wünsche weiter hin eine schöne Woche und sage Tschüss bis zum Freitag.
Euer Ostsee-Peter
Freitag, 10. Juni 2022
Moin Moin aus Laboe,
nachdem es die letzten Male immer eine ganz Menge zu berichten gab, wird es heute zum Wochenende nun erst einmal wieder etwas ruhiger. Die Wettervorhersage für Laboe sagt für das Wochenende wechselhaftes Wetter voraus, damit können die Meteorologen ja auch nichts falsch machen.
Ich habe am Donnerstag ja nun das erste Mal ganz unverhofft mein 9€ Ticket genutzt, dass eigentlich erst in der nächsten Woche so richtig zum Einsatz kommen soll. Jedenfalls komme ich mit Kühlrucksack und Tragetasche bepackt gerade vom Edeka als auf der gegenüberliegenden Straßenseite schon ein paar Menschen an der Bushaltestelle stehen.
Ich denk noch so, ist ja auch mal eine Idee – als der Bus schon um die Ecke kam. Ich also todesmutig bei viel Verkehr über die Straße gehechtet, als letzter rein in den Bus. Der Bus fuhr dann schon mal an, ich habe dem Fahrer gesagt das ich ein 9€ Ticket habe, musste aber erstmal wieder die Maske aus der Hosentasche zaubern und aufsetzen, dann das Handy aus der Hose kramen und die DB-App aufrufen.
Dort stehen aber ein paar mehr Fahrscheine drin, also das 9€ Ticket aufgerufen und vorgezeigt, dann hieß es auch schon wieder an der Haltestelle Kirche aussteigen für mich. Denn die Fahrtdauer beträgt nur 2 Minuten, gekostet hätte es mich im Normalfall 1,90€. Ich würde mal sagen: schlechte Planung meinerseits, aber letztendlich doch noch gut umgesetzt und nur das zählt!
Damit mir solche Hektik nicht noch einmal passiert habe ich mir die Abfahrtspläne ab Brodersdorfer Weg ALDI/Edeka Richtung Hafen einmal genauer angeschaut und werde das gerne weitergeben, ist auch vielleicht für Urlauber ohne Auto oder Tagesausflügler interessant.
Ich füge mal die Abfahrtzeiten bei, zusätzlich fährt ja wochentags noch der Schnellbus 102, der für die Strecke aber auch
2 Minuten braucht statt 1 Minute 59 Sekunden oder so wie man vielleicht vermuten könnte bei einem Schnellbus (au weia)
Der Schnellbus fährt jeweils :09 und :31 ab Brodersdorfer Weg. Das mal so als grober Anhaltspunkt, an den Wochenenden wird es etwas komplizierter, da fährt kein Schnellbus aber der Strandexpress und die alle dann zu anderen Zeiten……
Übrigens einkaufen, den Weg hätte ich mir eigentlich sparen können, denn vor dem Strand von Laboe machen sich wieder die Kanadagänse breit. Und die sind essbar, Rezepte gibt es viele bei chefkoch.de, ich habe da z.B. ein sehr schönes Rezept von Frau Jutta Reichel, Jägerin aus Unterfranken, im Netz gefunden. Sie macht auch gleich Vorschläge für zwei verschiedene Füllungen, also das hört sich echt lecker an.
Leider habe ich in meinem Appartement ja nur einen kleinen Tischbackofen, da passt zwar eine Pizza rein aber keine 5 kg schwere Kanadagans. Außerdem dauert es 4 - 5 Stunden bei 200 Grad Ober- und Unterhitze bis der Vogel gar ist. In der Zeit bin ich ja verhungert. Aber gut zu wissen, dass man im Notfall nicht verhungern muss in Laboe, Kanadagänse gibt es ja im wahrsten Sinne des Wortes wie Sand am Meer hier.
So, das war es einmal wieder für diese Woche. Und egal was ihr esst, lasst es Euch schmecken. Wir lesen uns am Montag wieder, ich wünsche ein schönes Wochenende.
Euer Ostsee-Peter
Montag, 13. Juni 2022
Moin Moin aus Laboe,
das Wochenende verlief recht ruhig in Laboe, sozusagen kbV = keine besonderen Vorkommnisse. Aber es gibt noch eine Ergänzung zu meinen NEWS vom Freitag. Da hatte ich ja ein Bild mit dem Mehrzweckschiff Scharhörn veröffentlicht, das eine rote Backbordtonne im Schlepp hatte. Für mich ein ganz normales Seefahrtzeichen, aber weit gefehlt, denn diese Tonne mit der Bezeichnung KO6-T63 ist etwas ganz Besonderes wie mir Malte aus Laboe schrieb.
Es handelt sich dabei nämlich um die Großtonne Weser, ex Fehmarnbelt, die 1984 das letzte Feuerschiff in der Ostsee abgelöst hat. Noch erstaunlicher ist für mich, dass es für diese Tonne ein lückenloses Tagebuch gibt das am 29. März 1984 beginnt und am 10. Juni 2022 endet. (Am 08.06.22 wurde die Tonne an Laboe vorbei geschleppt) So kann man z.B. nachlesen, das im Jahr 2000 die Tonne als Seezeichen zwar eingezogen, dann aber zu einer Messplattform umgebaut wurde. Wer auch einmal einen Blick auf die interessante Geschichte dieser Tonne werfen möchte drückt HIER
Heute liegt die Großtonne K06/T63 wieder auf ihrer alten Position 54°35,8940′N 011°08,8950′E. Wem das so wie mir nichts sagt, das ist vor Fehmarn im Fehmarnbelt. Danke Malte für den tollen Hinweis.
Am Sonntag fuhr dann auch wieder einmal das „Traumschiff“ Amadea an Laboe vorbei, abends im ZDF war die Amadea dann schon in Hawaii. Beam me up, Scotty. Naja, die Fernsehsendung war ja eine Wiederholung aus dem Jahre 2018, in Laboe erlebt man die Kreuzfahrtschiffe natürlich immer live.
So auch heute Morgen wieder, als die 2013 von der Meyer-Werft in Papenburg gebaute „Norwegian Getaway“ an Laboe Richtung Kiel vorbeikam. Das 325 Meter lange Schiff bietet Platz für 4.028 Passagiere und kam aus Gdynia (Danzig) in Polen. Um 18:00 Uhr legte die Norwegian Getaway wieder in Kiel ab, nächstes Ziel ist Kopenhagen.
Die Kieler Woche nähert sich langsam ihrem Start, wer in Laboe ist, sieht gegenüber in Schilksee sogar ein Riesenrad am Fähranleger stehen. 35 Meter hoch ist das in diesem Jahr zum ersten Mal aufgebaute Riesenrad, da muss ich ja direkt mal mit dem Dampfer rüber fahren um mir dann einmal Laboe aus 35 Metern Höhe von der anderen Seite aus anzuschauen. Vormerken sollte man sich auf jeden Fall aber schon einmal Dienstag, den 21. Juni um 23:00 Uhr, denn dann startet in Schilksee wieder ein großes Feuerwerk. Und von wo aus kann man das am besten sehen? Richtig – von Laboe aus.
Dann fand am heutigen Montag noch ein festliches Ereignis am Marine Ehrenmal statt. Nach coronabedingter Zwangspause konnte heute wieder der Bootsmann des Jahres 2022 öffentlich geehrt werden. Wie in früheren Zeiten mit großem Aufgebot, musikalisch begleitet vom Marinemusikkorps aus Kiel.
Davon dann am Mittwoch mehr, da muss ich erst noch die Fotos sortieren. Soviel sei aber schon gesagt, dass Wetter war stellenweise mehr als feucht, es herrschte zeitweise Platzregen auf dem Platz, aber es war ansonsten wie immer eine eindrucksvolle Veranstaltung, durchaus auch mit Gänsehautfeeling bei den Musikstücken und den Parademärschen.
So, dass für den Montag, wir lesen uns dann am Mittwoch in aller Frische wieder. Bis dahin sage ich wie immer Tschüss
Euer Ostsee-Peter
Mittwoch, 15. Juni 2022
Moin Moin aus Laboe,
am letzten Montag war es nach Coronabedingter Pause wieder einmal soweit. Am Marine Ehrenmal konnte Heinz Maurus, Staatssekretär a. D. und Präsident des Deutschen Marinebundes (DMB) zusammen mit Oberstabsbootsmann Thomas Kahle von der Marine-Unteroffiziersschule Plön den Bootsmann des Jahres, Niklas Miezal auszeichnen.
Als Bester Bootsmann wird alljährlich jener Unteroffizieranwärter ausgezeichnet, der durch herausragende Leistungen überzeugen konnte. Darunter fallen jedoch nicht nur die Noten, sondern auch Charakterstärke, Teamgeist und Führungsqualität. In all diesen Punkten konnte sich Bootsmann Niklas Miezal bestmöglich behaupten.
Musikalisch begleitet wurde die Zeremonie vom Marinemusikkorps Kiel. Und so durfte natürlich der Marsch „Gruß an Kiel“ auch nicht fehlen, bereits 1864 vom sächsischen Militärmusiker Friedrich Spohr komponiert und immer noch aktuell.
Auch wenn der eine oder andere heftige Regenguss während der Veranstaltung auf die Zuschauer niederging, es war eine sehr feierliche Veranstaltung mit viel Prominenz aus Politik und der Marine. Wünschen wir Bootsmann Niklas Miezal für die Zukunft alles Gute.
Wer am vergangenen Montag nicht dabei sein konnte, hat am kommenden Montag, den 20. Juni 2022 um 10:00 Uhr noch einmal Gelegenheit, an einer sehr feierlichen Zeremonie am Ehrenmal teilzunehmen.
An diesem Tag findet die Internationale Kranzniederlegung im Gedenken an die in See gebliebenen Kameraden aller Nationen statt. „An diesem Tag kommen Delegationen der ausländischen Einheiten, die während der Kieler Woche in Kiel zu Gast sind, ins Marine-Ehrenmal, um gemeinsam den auf See Gebliebenen aller Nationen zu gedenken. Des Weiteren nehmen Vertreter des Landtags Schleswig-Holstein, der lokalen Politik sowie der Deutschen Marine an der Zeremonie teil. Ebenfalls zugegen sein werden Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche“. Soweit die Mitteilung des DMB.
Zum Zeitpunkt der Kranzniederlegung hat die Öffentlichkeit freien Eintritt auf das Gelände des Marine-Ehrenmals, darf aber nicht vor dem offiziellen Zug das Gelände betreten, sondern muss sich bei dem internationalen Zug der Marinesoldaten und Soldatinnen hinten anschließen.
Das ist jedes Jahr immer eine sehr feierliche und bewegende Veranstaltung die man einmal mitgemacht haben sollte.
Kommen wir nun zu ein paar Veranstaltungstipps für die nächsten Tage. Am kommenden Samstag, den 18.06.2022 findet ab 19:30 Uhr eine Autorenlesung mit Andreas Schnabel im Freya-Frahm-Haus statt.
Andreas Schnabel (geb. 1953 in Hamburg) liest aus einem neuen Roman der am 15.6.22 erscheint “Mord an der Küste“. Der Zeitpunkt der Lesung ist sehr gut gewählt, die Kieler Woche steht vor der Tür und auch in dem Roman spielt die Kieler Woche eine große Rolle, verschwinden doch dort Menschen spurlos, unter ihnen auch Gabriela Haberstroh, Oberkommissarin der Wasserschutzpolizei und Mitglied eines DLRG-Teams Opfer eines brutalen Überfalls wird, beginnen die Kameradinnen und Kameraden selber mit den gefährlichen Nachforschungen.
Eine Inhaltsübersicht füge ich bei. Eine Voranmeldung für die Lesung ist nicht notwendig. Der Eintritt beträgt 10,00 €.
Dann noch ein Hinweis für alle Freunde des Kurparks und dort speziell des Kräuterbeetes. Dazu bat mich Uta Moltrecht auf folgendes Treffen hinzuweisen:
Liebe Freunde des Kräuterbeetes!
Am 24. Juni findet wieder unser Treffen im Kräuterbeet statt, zu dem wir euch herzlich einladen möchten. Der 24. Juni ist der Johannestag. Ein christlicher, als auch in der Landwirtschaft bedeutender Tag. An Johanni gibt es viele Bräuche. Unter anderem ist es auch der Beginn der Ernte. Daher wollen wir im Kräuterbeet schauen, was wir schon alles ernten können und wie wir die Kräuter verarbeiten.
Ihr dürft euch gerne Kräuter, Ableger oder Saat von den Kräutern mitnehmen. Bringt euch dafür die geeigneten Behälter oder Tüten (am besten aus Papier) mit. Der Treffpunkt ist 24. Juni um 16 Uhr am Kräuterbeet neben dem Blockhaus der Kurparkfreunde.
Wir freuen uns auf euch!
Lissy und Uta Moltrecht
Wer in diesen Tagen durch den Kurpark geht kann sich auch wieder an den wunderschönen Seerosen im Teich erfreuen. Wie in jedem Jahr ist das immer ein wunderschöner Anblick, der viele Menschen zum Verweilen auf der Bank am Kurparkteich einlädt.
Dann noch eine Berichtigung zu meinen NEWS vom Montag. Das Feuerwerk in Schilksee findet nicht wie von mir ursprünglich geschrieben am 22.6.22 statt, sondern am Dienstag, den 21.6. um 23:00 Uhr. Sorry.
Danke Gudrun für den Hinweis, dafür schreibe ich jetzt auch, dass man das Feuerwerk natürlich auch sehr schön von Neu-Stein aus beobachten kann!!!
So, dass für den Mittwoch. Noch ein kleiner Hinweis in eigener Sache. Die nächsten NEWS gibt es heute in einer Woche, also am Mittwoch, den 22. Juni 2022, bis dahin bleibt gesund und munter.
Liebe Grüße aus Laboe sendet Euch
Der Ostsee-Peter
Freitag, 24. Juni 2022
Moin Moin aus Laboe,
die Kieler Woche neigt sich schon fast wieder dem Ende zu, sagenhaft wie schnell die Zeit vergeht. Am morgigen Samstag startet dann um 11:00 Uhr die große Windjammerparade in Kiel, nach 7 Jahren Zwangspause nun wieder angeführt von dem Segelschulschiff „Gorch Fock“. Ich bin gespannt ob sie ein paar Segel fallen lassen, die Ausbildung nach der 135 Millionen teuren Reparatur ist noch nicht abgeschlossen für das Segel setzen.
Die zweite Gruppe (B1) führt das 86 Meter lange Segelschulschiff „Shabab Oman II“ an, dass im August 2014 bei der Royal Navy of Oman in Dienst gestellt wurde.
Die Gruppe C1 führt die „Alexander von Humboldt II“ an, dieses schöne Schiff kann man ja die letzten Tage sehr schön vor Laboe beobachten. Das größte Segelschiff der diesjährigen Windjammerparade ist das polnische Segelschulschiff „Dar Młodzieży“ auf Position D1. 1981 auf der Leninwerft in Danzig gebaut, es ist ein sogenanntes Vollschiff mit 3.015 qm Segelfläche. (Gorch Fock 2.037 qm).
Eines der Schwesterschiffe der „Dar Młodzieży“ ist das russische Segelschulschiff MIR, das aber ja wegen des Überfalls Russlands auf die Ukraine nicht mehr in der EU fahren darf, das gilt auch für die beiden anderen Großsegler „Kruzenshtern“ und „Sedov“.
Die beiden letzten Paradefelder werden auf Position E1 von der Thor Heyerdahl angeführt, auf Position F1 erleben wir dann am Samstag das Segelschiff Roald Amundsen. Insgesamt werden fast 100 Segelschiffe morgen durch die Kieler Förde fahren, den Abschluss der Windjammerparade bilden dann die Dampf- und Begleitschiffe. Die Temperaturen sollen sich auch etwas abkühlen, heute hatten wir zwar über 30 Grad in Laboe, aber immerhin wehte eine leichte Brise, das konnte man aushalten. Da bin ich aber aus Kassel andere Temperaturen gewöhnt – und das ohne kühlen Ostsee-Wind.
Dann möchte ich noch berichten von meinem Ausflug nach Schilksee am vergangenen Mittwoch. Übrigens mit dem ganz neuen Hybridschiff „Friedrichsort“. Bei der „Gaarden“ hat es ja ein Jahr gedauert bis ich das Schiff endlich mal erwischt hatte, nun ging das aber flott…..
Im Nachhinein habe ich mich gewundert, warum ich eigentlich nicht schon früher mal nach Schilksee gefahren bin, denn es hat mir dort sehr gut gefallen auf der anderen Fördeseite. Sozusagen eine Mini-Kieler Woche, lange nicht so überlaufen wie in Kiel, gemütlich und doch alles vorhanden was das Herz begehrt.
Selbstverständlich gab es bei „Goldfisch“, dem von den Kieler Nachrichten in diesem Jahr als beste Fischbrötchen-Bude entlang der Kieler Förde ausgezeichneten Imbiss ein Fischbrötchen. Kräuter-Matjes mit Alles, war wirklich sehr lecker und die Schlange vor dem „Goldfisch“ war immer sehr lang, ein gutes Zeichen.
Absolut lohnenswert war auch eine Fahrt mit dem 35 Meter hohen Riesenrad, da hatte man einen herrlichen Ausblick über Schilksee, den Hafen, die Kieler Förde und natürlich auf Laboe.
Jimmy Green sorgte auf der Bühne für Stimmung mit fetzigen Oldies und auch in Schilksee gibt es tagsüber und am Abend genug Unterhaltung. Nicht so „gewaltig leise“ wie in Kiel, aber mir hat es dort gefallen.
Da ich ja gerade einen Tag vorher aus Kassel zurückgekommen war hatte ich noch gar nichts eingekauft, im Olympiazentrum gibt es aber einen kleinen Markt, betrieben von Matthias Sörensen, der insgesamt 8 Filialen unter dem Namen „Ihr Kaufmann an der Ostsee“ betreibt. Das Geschäft in Schilksee heißt ganz schlicht „Einkaufsmarkt“ und dort findet man alles für den täglichen Bedarf an Lebensmitteln, Getränken und Kleinigkeiten für die Urlauber.
Genau das Konzept würde für Laboe doch reichen. Es gibt dann eben nicht 50 verschiedene Sorten Wurst und Käse, sondern wesentlich weniger, aber das reicht doch völlig aus und dadurch ist doch auch der Abverkauf gesichert. Frisches Obst und Gemüse, Molkereiprodukte, Brot- und Backwaren und natürlich Getränke aller Art gibt es dort ebenfalls und das alles auf der halben Fläche unseres ehemaligen Rewe-Marktes.
Also wenn die Schiffe z.B. jede Stunde nach Schilksee fahren würden könnte ich dann immer dort zum Einkaufen fahren. Auch wenn es ein paar Cent teurer im „Einkaufsmarkt“ ist als im Supermarkt, das ist es mir wert.
So, dass mal zu meinem kleinen Ausflug nach Schilksee, sollten mich Corona in der hundertsten Variante oder die Affenpocken bis dahin nicht dahinraffen, bin ich im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder in Schilksee zur Kieler Woche. Hat ganz viel Spaß gemacht.
Am heutigen Nachmittag wurde dann offiziell der Strandkiosk 31 gegenüber dem Ehrenmal von Bürgermeister Heiko Voß und vielen Mitgliedern der Gemeinde- Vertretung eröffnet. Warum, wieso, weshalb das erst jetzt stattfand, denn die Betreiber waren ja schon im letzten Jahr vor Ort, erfahren wir dann am Montag. So viel sei aber schon verraten – es war sehr lecker.
Freuen wir uns auf die Windjammerparade am Samstag, die ersten Schiffe werden so gegen 11:30 Uhr vor Laboe auftauchen. Allen die live dabei sind wünsche ich schon mal viel Spaß, die Leserinnen und Leser meiner Homepage können sich dann am Montagabend sicherlich an ein paar schönen Bildern erfreuen.
Das war es für diese Woche, wir lesen uns am Montag wieder, bis dahin sage ich wie immer Tschüss
Euer Ostsee-Peter
Montag, 27. Juni 2022
Moin Moin aus Laboe,
nun ist sie also schon wieder vorüber: die Kieler Woche 2022. Corona scheint vergessen, rund 3 Millionen Menschen aus 70 verschiedenen Ländern feierten laut der Veranstalter ausgelassen eines der größten Segelsportveranstaltungen der Welt, umrahmt von einem großen Volksfest mit viel Musik und schönen Events.
Standen in den letzten 2 Jahren coronabedingt die Segelwettbewerbe im Vordergrund, wurde in diesem Jahr wieder gefeiert wie in alten Zeiten. Einerseits werden sich sicherlich viele Menschen jetzt mit Corona auf der KiWo infiziert haben, andererseits sind aber im Gegensatz zu vor zwei Jahren viele Menschen jetzt geimpft, sodass nur milde Krankheitsverläufe zu erwarten sind. Daher finde ich es schon OK, dass die Kieler Woche nicht noch einmal abgesagt wurde, sondern wieder ein Stück Normalität in unser Leben zurückgekehrt ist. Es wird ja niemand gezwungen, sich in das Getümmel zu stürzen.
Trotz aller Volksfestveranstaltungen bleiben natürlich die Segelregatten ab Schilksee das A & O der Kieler Woche.
Rund 4.000 Seglerinnen und Segler aus 46 Ländern in 1.500 Booten fuhren in 328 Rennen auf 9 Regattabahnen um Medaillenpunkte. Eines der Highlights ist natürlich dann am letzten Samstag der KiWo die Windjammerparade. Und die war seit langer Zeit einmal wieder der absolute Höhepunkt.
Endlich einmal wieder viele Großsegler in der Parade und was sicherlich die meisten Menschen entzückt hat, nach 7 Jahren Reparaturzeit führte das Segelschulschiff Gorch Fock wieder die Windjammerparade an. Zum ersten Mal waren auch ein paar Segel gesetzt, offiziell ist die Ausbildung in der Takelage noch nicht abgeschlossen, aber nur unter Segeln ist es eben die „richtige“ Gorch Fock.
Waren es in den letzten Jahren nur rund 30.000 Zuschauer zwischen Kiel – Schilksee und Laboe, verfolgten in diesem Jahr laut Kieler Nachrichten rund 130.000 Menschen die Windjammerparade. Und das bei strahlend blauem Himmel, geht doch Petrus! Ich habe die Windjammerparade auch schon im strömenden Regen erlebt, aber das war letzten Samstag einfach nur schön.
Überhaupt gab es in diesem Jahr nichts zu meckern am Wetter, es war die ganze Zeit überwiegend trocken und heiter, das ist tatsächlich eher die Ausnahme als die Regel zur Kieler Woche
Für die Fotos von der Windjammerparade habe ich wieder ein Extra-Album erstellt, zu finden im Fotoalbum oder gleich HIER
Am Freitagnachmittag fand dann die offizielle Einweihung des Strandkioskes 31 in der Strandstraße statt. Feri Otto und Ahmad-Reza Zirakbash hatten zu einer kleinen Feierstunde eingeladen, denn nun sind endlich alle Weichen in die richtige Richtung gestellt worden, so Feri Otto.
Wir erinnern uns, dass der Kiosk ja ein paar Jahre lang leider ein nicht so vorteilhaftes Bild an der Strandstraße abgab. Daher waren die Überlegungen in der Gemeinde, ob der Kiosk abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden oder restauriert werden solle. Und so zog es sich ein paar Jahre hin, in denen die Gemeindevertreter nach einem geeigneten Konzept für den Standort gesucht haben.
Letztendlich wurde dann ein Interessenbekundungsverfahren ausgeschrieben auf das sich zwei Interessenten beworben hatten. Peter Zantopp aus Heikendorf der in Kiel und Heikendorf mehrere Eisbars betreibt und Feri Otto, Inhaberin des Veranstaltungs- und Cateringservices „Sieben Sinne“.
Beide Geschäftsleute legten ein entsprechendes Konzept vor, 2020 startete dann Zantopps Freischwimmer, 2021 übernahmen dann Feri Otto und Ahmad-Reza Zirakbash übergangsweise den Kiosk und benannten ihn in Strandkiosk 31 um. Auch Ahmad R. Zirakbash ist ein Profi, so ist er nicht nur Chef der Halle-400 in Kiel, auch am neuen Holstenfleeth investiert er in die Gastronomie und er betreibt u.a. in Kiel auch das „Coco Urbanfood“ wo hochwertige Gerichte mit erlesenen Gewürzen zu fairen Preisen angeboten werden.
Wir hätten ja gerne schon mehr gemacht, so Feri Otto, aber solange wir keinen längerfristigen Pachtvertrag hatten, konnten wir auch noch nicht voll durchstarten. Nun ist es aber so weit und ihr Dank galt Bürgermeister Heiko Voß, der Gemeindevertretung und den Handwerkern, die in dieser schwierigen Zeit dennoch den Kiosk für diese Saison noch rechtzeitig hergerichtet haben.
Bürgermeister Heiko Voß zeigte sich ebenfalls sehr froh darüber, dass der Kiosk nun erst einmal wieder in Betrieb sei. Architekt Harald Krüger aus Kiel hat entsprechende Umbau- und Sanierungspläne entworfen und vorgelegt, die dann für die Saison 2023 umgesetzt werden sollen. Harald Krüger zeigte sich im Übrigen sehr erfreut darüber, dass der Kiosk, den es schon 1972 zur Olympiade gab, nun doch nicht abgerissen, sondern saniert wird. So bleibt wieder ein Stück Bädergeschichte in Laboe erhalten.
Ich habe natürlich gleich einmal in meinem Foto-Archiv gestöbert und bin tatsächlich auf zwei Fotos von dem Kiosk aus dem Jahre 1971 gestoßen die ich heute gerne einmal mit einfüge. Einige Laboer und treue Urlauber werden sich sicherlich noch an diesen Ur-Zustand erinnern können.
Wünschen wir als Feri Otto und Ahmad-Reza Zirakbash ganz viel Erfolg und wir dürfen gespannt sein, was die beiden in Zukunft noch für Überraschungen für ihre Gäste bereithalten.
So, das war es für den Montag. Im Juni-Album finden wir dann heute u.a. noch ein paar „normale“ Schiffsbilder außerhalb der Windjammerparade. Ich sage dann Tschüss bis zum Mittwoch, wir lesen uns.
Euer Ostsee-Peter
PS: Noch ein aktueller Nachttrag
Am Mittwoch, den 29. juni 2022 werden die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Laboe die von ihnen bemalten Mülleimer im Kurpark enthüllen. Dazu laden der Seniorenbeirat und die Offene Ganztagsschule ganz herzlich ein.
Mittwoch, 29. Juni 2022
Moin Moin aus Laboe,
große und kleine Schatten werfen ihre Ereignisse voraus und so gibt es heute wieder ein paar bunte Geschichten aus Laboe (wie wir im wahrsten Sinne des Wortes noch sehen werden) zu berichten.
Starten wir zunächst aber einmal mit dem Montagabend. Die Homepage war gerade fertig, ich hatte es mir seit 5 Minuten auf meinem Sofa bequem gemacht als mich eine Nachricht unseres Hafenmeisters Ole Kähler erreichte. Im Hafen liegen insgesamt 5 Traditionssegler, 2 im Gewerbehafen und 3 am Schwimmsteg, das kommt nicht allzu häufig vor.
Stimmt, ich also wieder blitzartig hoch vom Sofa und rein in die Buxe, Regenjacke an, denn es sah wirklich ziemlich grau am Himmel aus und dann also wieder los. Und was soll ich sagen: Es hat sich gelohnt. Im Gewerbehafen lagen die Segelschiffe Pegasus und Elegant, am Schwimmsteg konnte man schon von weitem den Mast der Hansekogge Ubena von Bremen aus Wilhelmshaven sehen, dahinter lagen die de Albertha und Ethel von Brixham. Kieler Woche in Laboe, ganz cool. Danke Ole für den tollen Tipp, gerne wieder.
Außer der Reihe kamen dann auch noch der 3-Master Thor Heyerdahl sowie das schnittige Kreuzfahrtschiff Azmara Quest auf dem Weg nach Kopenhagen am Laboer Hafen vorbei. Was für ein sehenswerter Abend.
Werfen wir nun mal einen Blick auf die erste Großveranstaltung dieses Jahres in Laboe, dem Weinfest vom 01. Juli – 03. Juli 2022 im Rosengarten.
„Genuss und Lebensfreude“ lautet das Motto nach 2 Jahren coronabedingter Pause.
Eine Handvoll deutscher Winzer/innen machen sich dafür aus Süddeutschland auf den Weg an die Kieler Förde.
Wieder mit dabei sind Steffen und Petra Bähr vom Weingut Bähr aus Langenlonsheim (Rheinland-Pfalz). Beide haben das Weinfest Laboe vor 20 Jahren mit ins Leben gerufen und freuen sich, wieder für die zahlreichen Fans Ihrer Weine auf dem Ostufer da sein zu können. Das Weingut Bierle aus dem pfälzischen Altdorf
ist zum zweiten Mal dabei. Im Gepäck haben Sie unter anderem die ausgezeichneten Obstbrände Ihrer hauseigenen Destillerie.
Aber nicht nur Weinfreunde sondern auch Bierfreunde kommen auf ihre Kosten, denn seinem Anspruch nach Regionalem kommt das Weinfest Laboe mit seinem neuen Bierpartner „Czernys Küstenbrauerei“ aus der Festung Friedrichsort nach. Die Mikro Brauerei bietet neben klassischem Pilsener auch zahlreiche Craftbiere an. Was diese kleine Brauerei sonst noch alles anbietet findet man HIER
Ich sage dann schon mal Prost oder wie es im Norden so schön heißt: „Nich lang schnacken – Kopp in Nacken!“ Doch trinken macht bekanntlich auch hungrig, und so finden wir auf dem Weinfest natürlich auch wieder einen Schwenkgrill, einen Flammkuchen- und Crêpesstand um den kleinen Hunger zwischendurch zu stillen.
Zu einem zünftigen Weinfest gehört natürlich auch Musik, nicht unbedingt Schrammelmusik wie beim Heurigen, das passt nicht so ganz zu Laboe und unserem Veranstaltungsmanager Christian Bohnemann, dafür konnte er aber insgesamt 9 Bands für das kommende Wochenende verpflichten. Mit dabei sind u.a. das "Joel Havea Trio", das "Moritz Kruit Akustik Duo“, das Hamburger Bluesgrass Quintett "Jawbone", oder die "Acoustic Super Heros" die für ausgelassene Stimmung sorgen werden.
Wenn man dann noch bedenkt, welch herrliche Aussicht man vom Rosengarten auf die Förde mit ihren vielen Schiffen hat, an die traumhaften Sonnenuntergänge denkt, dann kann das Weinfest 2022 in Laboe wieder wie in den Jahren zuvor ein ganz großer Erfolg werden. Geöffnet ist das Weinfest Freitag und Samstag von 12:00 - 22:00 und Sonntag von 12:00 bis 20:00 Uhr.
Kleine private Bemerkung am Rande. Meine Tochter Jenny wollte schon seit Jahren immer mal das Weinfest in Laboe besuchen, nun würde es gerade sehr gut passen am Wochenende. Da aber die Spritpreise momentan so hoch sind, sie zudem auch noch einen Kleinbus fährt, will sie sich nun am Freitag nach der Arbeit mit ihrer Kinderschar und dem 9€ Ticket auf den Weg nach Laboe machen. Ich hoffe, dass sie bei dem ganzen Bahn-Chaos bis spätestens Sonntag Laboe erreichen wird damit sie noch etwas vom Weinfest mitbekommt.
Kinderschar ist gleich ein guter Übergang, denn die Kinder der Grundschule Laboe haben auf Idee vom Seniorenbeirat an einer ganz tollen Aktion im Kurpark teilgenommen. Denn wer jetzt durch den Kurpark geht wird sie sofort entdecken – die liebevoll bunt bemalten Papierkörbe der Grundschulkinder.
Die Idee dazu hatte Christiane Steinwedel vom Seniorenbeirat, aber von der Idee bis zur Umsetzung war es dann doch teilweise auch in technischer Hinsicht ein nicht ganz so einfacher Weg, wie sie in ihrer kleinen Ansprache erklärte. Zunächst einmal mussten Schulleiterin Claudia Telli und Philipp Sinjen, Leiter der offenen Ganztagsschule grünes Licht geben was sie sehr gerne taten.
Danach musste die 1. Vorsitzende des Kurparkvereins, Angelika Klinke gefragt werden was sie von der Idee halten würde, die Papierkörbe im Kurpark bunt anzumalen. Angelika Klinke zeigte sich ebenfalls sofort begeistert und auch Bürgermeister Heiko Voß fand diese Idee ganz großartig.
Dann die schwierige technische Umsetzung. Denn so einfach auf die Kunststoffmülleimer etwas zu malen funktioniert nicht. Dazu mussten wieder Fachleute befragt werden und so gab es dann weitere Sponsoren wie Malermeister Holtfreter aus Laboe, der die Spezialgrundierung vornahm. Ganz zum Schluss kam dann noch die Schiffswerft Laboe mit ins Boot, denn die haben einen ganz speziellen wetterfesten Schiffslack, damit die Mülleimer auch noch in etlichen Jahren nicht verwittern.
Auch der Bauhof war mit eingespannt, denn der musste die jeweils halbfertigen Papierkörbe immer von einer Station zur nächsten fahren, angefangen vom Abhängen bis zum Wiederaufhängen am gestrigen Dienstag.
Und dann fehlte natürlich noch eine Künstlerin, die zusammen mit den Kindern dieses schöne Projekt auch umsetzen kann. Wer wäre da besser geeignet als Astrid Krömer, Kinderbuchillustratorin, Leiterin vieler Workshops mit Kindern und natürlich selber begeisterte Kunstmalerin. Alles das musste also organisiert und durchgeführt werden, um heute die farbenfrohen Papierkörbe im Kurpark der Öffentlichkeit vorstellen zu können.
Und so zeigte sich Bürgermeister Heiko Voß in seiner Begrüßungsrede auch hoch erfreut, dass dieses Experiment zwischen Senioren und Junioren so erfolgreich funktioniert hat. Mülleimer mit Kunst zu versehen und das im passenden Umfeld des Kurparks, das ist eine sehr schöne Bereicherung für den Park.
Frau Steinwedel sprach auch noch einmal ihren Dank an alle Beteiligten aus, immerhin wurde das Projekt schon sofort nach den Osterferien begonnen. Sie befragte dann auch noch einige der Kinder auf der Kurparkbühne, alle zeigten sich ganz begeistert von dem Projekt und es hat auch ganz viel Spaß gemacht wie die Kids immer wieder betonten.
Astrid Krömer dankte auch noch einmal allen Beteiligten, insbesondere auch Herrn Philipp Sinjen, der die Organisation innerhalb der Schule vorgenommen hatte. 8 Wochen lang wurde dann immer mittwochs im Kunstunterricht gemalt, aus den Tierbildern der Schülerinnen und Schüler wurden dann Schablonen im richtigen Maßstab angefertigt und diese dann auf den Müllkörben aufgetragen.
Es folgte zum Schluss noch eine Woche intensiver Arbeiten an den „Gemälden“ die man nun ab sofort überall im Kurpark bestaunen kann. Insgesamt waren es 11 Mülleimer die bemalt wurden, 18 Kinder waren daran beteiligt, so entstanden auch einige Teamwork-Kunstmülleimer.
Bevor die Kinder sich dann zur Belohnung auf das Eis-Auto stürzen durften, wurden von den Kids dann noch aus verschlossenen Umschlägen zwei Fotos der Müllkörbe gezogen, die dann auf der Titelseite von „Laboe Aktuell“ erscheinen werden. Es waren die bemalten Kunst-Mülleimer „Bienen mit Blume“ von Cheyenne aus der 4b und Carla aus der 4a. Der Kunst-Mülleimer mit den Fischen stammt von Jannes aus der 2b.
So, das war es für den Mittwoch. Heute etwas ausführlicher dafür am Freitag etwas kürzer, da bin ich schwer im Stress wenn sich Tochter Jenny und meine Enkelkinder auf das Abenteuer Bahn- und Schifffahrt nach Laboe einlassen werden.
Wir lesen uns im neuen Monat wieder. Liebe Grüße aus Laboe sendet Euch
der Ostsee-Peter