Juli 2022



Verliebt in Laboe ...

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Juli 2022

Freitag, 01. Juli 2022


Moin Moin aus Laboe,

 

am ersten Tag des Urlaubsmonats Juli. Das Bild des Tages zeigt heute das 2007 in Dienst gestellte und 294 Meter lange Kreuzfahrtschiff „Queen Victoria“, das gestern von Kiel auf dem Weg nach Skagen an Laboe vorbeifuhr. Die Schiffe der Cunard-Line haben ja immer ein paar Besonderheiten, die man eigentlich heute auf modernen Kreuzfahrtschiffen in dieser Art gar nicht mehr kennt.

 

So sind die bis zu 1.990 Passagiere in 2 Klassen aufgeteilt, immerhin ein Fortschritt gegenüber der Titanic wo es ja noch 3 Klassen gab. Dann wird jede Reise von vier Gentleman Hosts begleitet, die ausschließlich dafür da sind, mit alleinreisenden Damen auf den Abendveranstaltungen und den Tanzkursen zu tanzen und sie auf Landausflügen zu betreuen. Die Herren fortgeschrittenen Alters gehen dabei nach festgelegten Regeln vor, so dass eine Gleichberechtigung der Damen gewährleistet ist.

 

Das wäre aber mal ein feiner Job für mich, fortgeschrittenes Alter passt ja sehr gut, Damen auf Landausflügen überall auf der Welt zu begleiten stelle ich mir auch sehr unterhaltsam vor. Leider bin ich aber der unbegabteste Tänzer auf allen 7 Weltmeeren, einen Smoking besitze ich auch nicht, ich denke daher, ich lass das mal mit der Bewerbung schreiben.

 

Das Wochenende steht vor der Tür, am heutigen total verregneten Freitag (die Natur freut sich) startete ab 12.00 Uhr das Weinfest im Rosengarten. Wer aber eher auf Kunst statt auf Wein steht kann am Samstag, den 02. Juli ab 17:00 Uhr an einer Vernissage im Atelier 1 in der Reventloustraße 1 einmal vorbeischauen.

 

Dort zeigt die Malerin Gabriele Ahrens aus Hamburg eine Ausstellung ihrer Bilder unter dem Titel: „Aufmerksamkeit.“ In ihren Bildern spiegelt sich die visuelle Umsetzung ihrer Empfindungen zu ihrer Umwelt wider. Zentrales Thema ist die intensive Auseinandersetzung mit Farben und deren Ausdruckswerten und Wahrnehmungsmöglichkeiten durch Figuration und Abstraktion.

 

Die Künstlerin absolvierte ein Studium an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) mit einem Diplom in Textildesign. Seitdem lebt und arbeitet sie als freischaffende Künstlerin und wurde bekannt durch zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen.

 

Die Ausstellung ist in der Zeit vom 03.07.-30.09.22 zu sehen.

 

Auch das neue Programm für den Monat Juli im Freya-Frahm-Haus ist erschienen. Aufmerksam machen möchte da jetzt schon einmal ganz besonders auf eine Fotoausstellung von Kiera Bahl und Andreas Grabinsky. Sein Spezialgebiet ist die schwarz/weiß-Fotografie, ich habe schon einige Fotos von ihm gesehen und bin erstaunt, wie ausdrucksstark und stimmungsvoll man Momentaufnahmen in s/w darstellen kann. Ich werde vor der Eröffnung noch genauer darüber berichten.

 

Los geht es im Juli ja auch mit dem vielseitigen Programm der Urlaubskirche, das ist ja immer besonders spannend für die Kids und ihre Eltern. Hier ein paar Tipps:

 

Wieder im Programm ist die erfolgreiche und beliebte „Digitale Schnitzeljagd“ durch Laboe. Treffpunkt ist jeweils am Dienstag den 5.7., 12.7., 19.7. und 26.7. Treffpunkt jeweils um 15:30 Uhr vor dem Rathaus.

 

Laboe und Schönberg kennenlernen - Bemerkenswertes, Geschichtliches, Rätsel und vieles mehr für die ganze Familie. Alles was Ihr braucht, ist ein Smartphone, gut aufgeladen. Über eine Spende für die Arbeit der Urlaubskirche freuen wir uns. Spendenempfehlung 2,-€

Auch die „Gute-Nacht-Geschichten“ für die Jüngeren gibt es wieder, und zwar dienstags bis freitags vom 05.07. – 29.07 jeweils um 18:00 Uhr bei der Bühne im Kurpark.

 

Aber auch Stockbrot backen im Kurpark, Schatzsuche am Strand, Strandolympiade und vieles andere bietet die Urlaubskirche unter Leitung von Pastorin Jane Mentz und ihrem Team an. Das genaue Programm der Urlaubskirche für diese Saison gibt es HIER     

 

Der erste Strandgottesdienst mit Ostsee-Taufe findet übrigens am kommenden Sonntag, den 3. Juli um 11:00 Uhr am Strand von Laboe in der Nähe der Schwimmhalle statt.

 

Auch wenn es heute teilweise noch in Strömen regnet, für Samstag und Sonntag wird der Regenhahn zugedreht, sagen Petrus und die Meteorologen übereinstimmend.

 

Starten wir also optimistisch in das Wochenende, meine Tochter Jenny mit Jannina und Jonathan sind immer noch wild entschlossen, heute Abend mit dem 9€ Ticket von Buchholz nach Laboe zu kommen, ich bin gespannt und freue mich schon auf ein turbulentes Wochenende.

 

Liebe Grüße aus dem bald wieder sonnigen Laboe sendet Euch der

Ostsee-Peter


Montag, 04. Juli 2022


Moin Moin aus Laboe,

 

ein turbulentes Wochenende liegt hinter mir, meine Tochter mit Kids, also die 3 J´s waren in Laboe, alleine über die Erlebnisse mit Bahn- und Busfahrten am Wochenende mit 9€-Ticket könnte ich ja ein ganzes Buch schreiben. Unglaublich alles.

 

Das ging los am Freitag mit Zugverspätung in HH, dann mussten alle Passagiere in dem übervollen Zug statt in Kiel schon wieder in Neumünster aussteigen um sich dann noch irgendwie in den nächsten Zug zu quetschen der auch schon rappelvoll war, Verspätung reihte sich an Verspätung, daher haben wir den geplant letzten Dampfer von Laboe nach Kiel um Stunden verpasst.

 

Die Krönung bei der Rückfahrt der Kinder am Sonntagabend im Bus von Laboe nach Kiel. Da dann fast eine Schlägerei zwischen den Fahrgästen, völlig gereizte Stimmung. Jannina saß bei mir auf den Schoß und hatte fürchterliche Angst und musste weinen, aber wir waren ja von Menschen umringt und konnten nirgendwo hin. Also das war alles schon mega-gruselig. Dass der Zug von Kiel nach Hamburg dann auch schon wieder übervoll war ist normal, aber immerhin haben die 3 noch einen Sitzplatz bekommen.

 

Das alles ist aber vergessen durch das schöne Wochenende das wir gemeinsam hier verbracht haben. Und Tochter Jenny ist sich sehr sicher, dass sie zum Kunsthandwerkermarkt am 15.7. wieder nach Laboe will, also junge Leute sind da irgendwie völlig schmerzfrei.

 

Auch dass uns der kleine Jonathan am Samstag am Strand gleich zweimal abhanden gekommen ist und wir alle gesucht haben wie verrückt ist vergessen. Zum Glück tragen beide Kinder so ein Silikonarmband am Arm wo ihr Name und Jennys Handynummer draufsteht. Beim ersten Mal hat eine Frau Jonathan weinend am Strand gefunden und ihn zur Wasserwacht gebracht. Er hat von der netten Dame dann sogar noch 2 € für ein Eis bekommen die wir dann natürlich auch sofort eingelöst haben.

 

Kurze Zeit später war Jonathan schon wieder verschwunden, kaum zu glauben. So schnell konnte man in dem ganzen Gewusel am Strand gar nicht gucken wie Jonathan plötzlich weg war. Aber alle Strandkörbe sehen für ihn ja gleich aus, einmal falsch abgebogen und weg war er wieder. Nächste Suchaktion, Jenny ist sogar bis hier nach Hause gelaufen um zu schauen ob er hier ist als der erlösende Anruf kam….

 

Ein pensionierter Polizist hatte Jonathan auf dem Weg zu den Seeterrassen angesprochen, für uns unfassbar wie er dahin gekommen ist, irgendwie wollte er wohl zum Fördeblick. Aber auch hier war das SOS-Armband die Rettung, ich kann das wirklich nur allen Eltern von Kleinkindern empfehlen, kostet keine 10 €.

 

Nun aber zum Weinfest, das Highlight am Wochenende das zwar am Freitag mit Regen begann und mit Regen am Sonntagabend endetet, trotzdem aber eine absolut gelungene Veranstaltung war. Als wir also Freitagabend dann mit viel Verspätung endlich im Hafen von  Laboe angekommen waren hatten die Kinder natürlich Hunger, also erstmal aufs Weinfest. Und gegen den größten Hunger dann eine Schale Pommes bestellt. Immerhin 6 €, da sollte man meinen das reicht zunächst einmal für Alle. Aber ehrlich gesagt, die Portion hätte ich auch locker alleine verdrückt. Also nochmal nachgeordert und dann anschließend Pizza gegessen, dort waren die Preise dann aber völlig normal.

 

Freitag war das Wetter ja noch nicht so prall mit Regen am Nachmittag, aber dafür hat der Samstag dann alles wieder gut gemacht. Strahlender Sonnenschein, tolle Musik, tolle Stimmung, das hat Spaß gemacht. Jede Menge Kinder haben sich im Skater-Boat ausgetobt während die Eltern auf dem Weinfest waren und keiner ist abhanden gekommen, sie wussten wo wir sitzen und haben uns auch jedes Mal sofort gefunden. Die Auswahl der Bands war super, sie sorgten für Stimmung und gute Laune und es wurde fleißig getanzt und mitgesungen. Gefühlt war halb Laboe auf dem Weinfest - mindestens - und so saßen an jedem Tisch bekannte Gesichter und es wurde immer zusammengerückt wenn jemand auf Platzsuche war. Und an Gesprächsthemen mangelt es ja nun auch nicht in Laboe.

 

Die Kids haben bis fast bis zum Schluss durchgehalten, Jonathan fielen als erstes kurz vor 23 Uhr die Augen zu, Jannina wollte sogar freiwillig ins Bett, die Wörter: "ich bin so müde, ich will ins Bett!" habe ich ja noch nie von ihr gehört!! Um es kurz zu sagen: Super war´s! Gerne wieder.


Sehr schön war am Sonntag auch der Strandgottesdienst mit Pastorin Jane Mentz und Peter-Wilhelm Vöge mit Gesang und Gitarre. Jannina und Jonathan sind ja getauft, aber eine Taufe in der Ostsee hatten die beiden ja nun auch noch nie gesehen. Getauft wurden Henry, Linus-Julius und Michael. Wie immer etwas ganz Besonderes und Jenny meinte dann zu Pastorin Jane Mentz, also wenn sie nochmal ein Baby bekommen sollte würde das aber auf jeden Fall in Laboe in der Ostsee getauft werden. Das sag ich jetzt mal nichts zu........


Eine Menge Veranstaltungen gibt es im Laufe dieser Woche in Laboe die ich heute schon einmal ankündigen möchte.


Vielleicht ist es einigen schon aufgefallen, dass es in diesem Jahr gar keine Flohmärkte in Laboe gibt. Das hat organisatorische Gründe, aber Dank einer Privatinitiative von Frau Bloth aus Laboe wird es am kommenden Sonntag, den 10. Juli zwischen 8 - 16 Uhr nun doch noch einen Flohmarkt der etwas anderen Art zwischen Schwimmhalle und U-Boot geben.

 

Das Besondere ist, es werden bei diesem Flohmarkt keine Standgebühren erhoben, dafür bittet Frau Bloth aber um eine Spende für die Ukraine, die zur Hälfte direkt an die Bevölkerung der Ukraine geht während die andere Hälfte der Flüchtlingshilfe Laboe-Broderstorf-Wendtorf zur Verfügung gestellt wird. Die Spenden wird Frau Susanne Bartels von der Flüchtlingshilfe einsammeln.

 

Folgende Vorgaben der Gemeinde sind aber auf jeden Fall zu beachten:

 

Es dürfen keine Neuwaren oder Lebensmittel angeboten werden. Wegen Corona darf nur der mittlere Grünstreifen benutzt werden, die Promenade muss komplett frei bleiben. Das Ein- und Ausladen ist für max. 30 Minuten in der Strandstraße erlaubt, danach müssen die Fahrzeuge wieder entfernt werden.

 

Schön wäre es, wenn es an jedem Stand eine Ukraine-Flagge geben würde um die Solidarität mit der Ukraine zu bekunden. Und noch eine Besonderheit: Ab 15:00 Uhr dürfen sich Flüchtlinge aus der Ukraine an gekennzeichneten Ständen kostenlos etwas aussuchen.

 

Ich denke, das ist eine sehr schöne Aktion und Frau Bloth, die ihren Stand neben dem Kiosk Strandland gegenüber der Straße Katzbek aufbauen wird, hofft natürlich wie wir alle auf gutes Wetter und ganz viele Flohmarkt-Teilnehmer und Besucher. Also nicht vergessen: Sonntag, am 10. Juli zwischen 08:00 und 16:00 Uhr Flohmarkt auf der Promenade.

 

Dann startet in dieser Woche auch das erste Promenadenkonzert in der Musikmuschel. Insgesamt 19 Open-Air-Konzerte gibt es zwischen Juli und Oktober zu sehen und zu hören. In diesem Jahr ohne Corona-Einschränkungen, das bedeutet rund 100 Sitzplätze vor der Musikmuschel und natürlich kann man die Auftritte der Bands auch vom Strand oder der Promenade aus mitverfolgen. Der Eintritt ist wie immer frei.

 

Mitgesingen und Tanzen ist natürlich auch wieder erlaubt, freuen wir uns also auf ein tolles Programm ganz unterschiedlicher Stilrichtungen, ob Rock, Pop, Blues oder Shantys, denn auch die gehören ja zu einem Ostsee-Badeort wie Laboe dazu.

 

Den Anfang macht am kommenden Mittwoch das Quartett „Kumult“ aus Lüneburg mit Sänger Moritz Ley. Beginn ist mittwochs immer um 19:30 Uhr und sonntags um 16:00 Uhr.

 

Wer Näheres über die einzelnen Auftritte der Gruppen und sonstigen Veranstaltungen wissen möchte drückt HIER   

 

Zum Schluss noch ein Hinweis zu einem Thema das uns gerade auch als Küstenbewohner angeht. Am 7. Juli 2022 findet um 19:00 Uhr im Beeke-Sellmer-Haus in der Dorfstraße 6a in Laboe die Auftaktveranstaltung der Initiative „Klimaschutz Laboe“ statt. Initiator Joachim Ennen schreibt dazu: „Wir sind BürgerInnen von Laboe und wollen uns zusammentun, um Ideen zum Schutz des Klimas zu sammeln und diese gemeinsam umzusetzen“.

 

Und so lautet die Frage, was kann jeder Einzelne von uns tun, um z.B. dem Anstieg des Meeresspiegels entgegen zu wirken. Es geht darum eine Plattform zu schaffen in der sich interessierte Menschen vernetzen können. Gefragt sind Wissen und Erfahrungen der Laboer Bürger und Bürgerinnen. Es geht um die Sammlung von Ideen und vieles mehr.

 

Weitere interessante Informationen gibt es auf der Homepage vom „Klimaschutz Laboe“ gleich HIER


So, das war es für den Montag. Man merkt an den vielen ganz unterschiedlichen Veranstaltungen, dass der Sommer-Urlaubsalltag wieder wie vor der Corona-Zeit zurück ist, auch wenn das natürlich keinesfalls bedeutet, dass Corona besiegt ist. Bleiben wir also achtsam.

 

Ich wünsche eine schöne Woche und allen Urlaubern in Laboe viel Spaß und gute Erholung.

 

Euer Ostsee-Peter

Mittwoch, 06. Juli 2022


Moin Moin aus Laboe,

 

heute starte ich einmal mit einer Geschichte aus dem Roten Rathaus in Berlin und von Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey. Keine Bange, es hat nichts mit Politik zu tun, dafür aber mit Laboe.

 

Denn am 05. Juli 2022 nahm dort Franziska Giffey beim Hoffest den originalgetreuen Nachbau des in Laboe stationierten Seenotkreuzers und Patenschiffes „BERLIN“ des Landes Berlin entgegen. Vormann Uwe Radloff und Mitglieder seiner Besatzung aus Laboe waren in Berlin mit dabei. Den Seenotrettern gebühre Dank für ihre schwere Aufgabe bei jedem Wetter, die viel Mut und Geschick erfordere, würdigte Franziska Giffey den selbstlosen Einsatz der DGzRS. Die Patenschaft des Landes Berlin bringe den Respekt vor dieser Arbeit und den Dank für das bürgerschaftliche Engagement zum Ausdruck.

 

Mehr als 13.000 Menschen aus Berlin unterstützen die Seenotretter mit regelmäßigen Spenden und rund 400 der bekannten Sammelschiffchen haben ihren Liegeplatz an der Spree. Dafür sind die Seenotretter sehr dankbar. Für das Land Berlin war es selbstverständlich, nicht nur die Patenschaft fortzuführen, sondern auch ein originalgetreues Modell für das Rote Rathaus in Auftrag zu gegeben. In mehrjähriger, aufwendiger Detailarbeit hat Jens Ropoenus aus Lehrte den Seenotrettungskreuzer und sein Tochterboot nach Originalunterlagen der DGzRS im Maßstab 1:50 nachgebaut.

 

Die Seenotretter der DGzRS-Station Laboe sind bereits seit fast 40 Jahren mit ihrem Rettungskreuzer unter dem Namen BERLIN im Einsatz. Auch zum 1985 in Dienst gestellten Vorgänger des heutigen Seenotrettungskreuzers unterhielt das Land Berlin bereits eine Patenschaft. Mit dem 2017 in Dienst gestellten gleichnamigen Neubau samt Tochterboot STEPPKE würdigte die DGzRS die abermals langjährige Verbundenheit der Berlinerinnen und Berliner mit den Seenotrettern an Nord- und Ostsee.

 

Nun hat unsere BERLIN also nicht nur ihren Liegeplatz im Hafen von Laboe, sondern auch im Roten Rathaus von Berlin.

 

Im Album betrachten wir heute einmal die Natur im Naturerlebnisraum und im Kurpark, im Moment sind es noch überall schöne leuchtende Farben bei den Blumen, wenn erst einmal die vorhergesagte Hitzewelle über Deutschland hereinbricht verblassen die Farben dann ganz schnell.

 

Dann kann ich noch mitteilen, dass ab sofort der „Historische Kalender Laboe“ für das Jahr 2023 in der Elatus-Buchhandlung, Strandstraße 11 zum Preis von 19,90€ erhältlich ist. Auch in der neuesten Ausgabe gibt es wieder einen bunten Querschnitt aus dem Leben in Laboe von anno dazumal. Ich freue mich dann immer, wenn ich von Menschen angesprochen werde die das eine oder andere Kalenderblatt dann noch mit ihren eigenen Geschichten und Erlebnissen ergänzen können.

 

Auch in diesem Jahr habe ich wieder bei einigen historischen Aufnahmen ganz aktuelle Fotos aus dem Mai/Juni 2022 eingefügt. Das ist immer gar nicht so einfach, den gleichen Standort zu finden wie der Fotograf vor einigen Jahrzehnten. Das Kalenderblatt vom ehemaligen Konsum in der Reventloustraße – heute Luv & Lee mag das verdeutlichen.

 

So, das war es für den Mittwoch. Heute Abend findet um 19:30 Uhr das erste Promenadenkonzert mit der Gruppe „Kumult“ statt, schauen und hören wir einmal, was die Jungs so drauf haben.

 

Wir lesen uns am Freitag wieder, dann mit einem Bericht von den Proben aus dem Lachmöwen-Theater zu ihrem neuen Stück „Op Düvels Schuvkar“, schauen wir also einmal, wer draufsitzt auf des Teufels Schubkarre.

 

Bis dahin sage ich wie immer Tschüss

Euer Ostsee-Peter


Freitag, 08. Juli 2022


Moin Moin aus Laboe,

 

heute zum Start ins Wochenende wieder ein paar Geschichten aus dem Alltagsleben in Laboe.

 

Pro-Kon-Rei-La, diese schöne Abkürzung stammt nicht von mir, sondern vom Tourismusbetrieb und bedeutet: Promenaden-Konzert-Reihe-Laboe und in der Musikmuschel startete am Mittwoch die diesjährige Musik-Saison an der insgesamt 19 Bands, Orchester und Chöre teilnehmen werden. Den Beginn machte die Band „Kumult“.

 

Die Musik war zwar recht gut, was aber meines Erachtens gefehlt hat waren Songs die bei den Zuhörern bekannt waren und so blieben also alle still und brav auf ihren Plätzen sitzen und lauschten der Musik. Tanzen, mitsingen und mitklatschen wie bei bekannten Hits blieben daher aus, trotzdem war es ein unterhaltsamer Abend auch wenn teilweise schwarze Wolken über der Musikmuschel auftauchten und vereinzelt Regentropfen vom Himmel fielen. Aber das ist an der Küste ja nichts Ungewöhnliches.

 

Pop, Folk und Soul gibt es dann am kommenden Sonntag, den 10. Juli um 16:00 Uhr mit dem „Nina Reloaded Trio“. Sie wollen dann mit frischen Interpretationen großer Songs der vergangenen Jahrzehnte das Publikum erfreuen.

 

Erfreuen ist eine gute Überleitung, denn erfreut habe ich mich am Mittwochabend bei dem Proben im Lachmöwen-Theater zu dem neuen Stück „Op Düvels Schuvkar“. Wobei erfreut nun völlig untertrieben ist. Ich habe bei manchen Szenen so lachen müssen, dass ich entweder vergessen habe auf den Auslöser der Kamera zu drücken oder das Bild verwackelt war. Und das soll schon etwas heißen….

 

Worum geht es in dieser turbulenten Komödie? Sie spielt im Frühjahr 1946 und die resolute, ältere Magd Taline (Christina Theuer/Birgit Bockmann) hat zusammen mit dem Knecht Jan Spin (Jan Steffen) das Gut „Herkenhof“ sehr gut über die Wirren des 2. Weltkrieges gebracht. Ihnen hilfreich zur Seite steht auch das Flüchtlingsmädchen Marie (Lea Keßler/Emilia Farber) die überall einspringt wo eine helfende Hand benötigt wird. Aber nun freuen sie sich alle drei sehr, dass Jungbauer Heiko Herkens (Christian Becker) unverletzt aus dem Krieg zurückgekehrt ist und die Geschicke des Hofes wieder übernehmen soll.

 

Doch was ist bloß aus Heiko geworden? Arbeiten auf einem Bauernhof war früher sein Lebensinhalt. Heutzutage ist ihm das aber viel zu anstrengend. Viel leichter lässt sich Geld mit Schwarzmarktgeschäften und Schnaps brennen verdienen, und das sogar auch, wenn das Auge des Gesetzes in Form des Gendarmen Fred Hillmer (Matthias Dehn) auf dem Hof ein- und ausgeht.

 

Und der Herr Gendarm hat dazu noch eine ganz bezaubernde Tochter namens Helga, die recht leichtlebig ist und nun so gar nicht zu den schweren Arbeiten auf einem Bauernhof passt. Trotzdem verliebt sich Jungbauer Heiko Herkens Hals über Kopf in die junge Dame. Als Verlobungsgeschenk gibt es ein goldenes Armband für Helga, wobei sich sogar der Gendarm wundert, woher Heiko dieses wertvolle Armband wohl hat, dass er seiner Tochter zum Geschenk gemacht hat.

 

Das alles stört die Magd Taline natürlich ganz gewaltig als sie mit ansehen muss, wie der Hof heruntergewirtschaftet wird und der gutmütige Knecht Jan Spin mehr dem Jungbauern bei seinen zwielichtigen Geschäften zur Hand geht statt sich um den Hof zu kümmern wo immer mehr Arbeiten liegen bleiben.

 

Und so stichelt, provoziert und reizt sie den Jungbauern Heiko Herkens solange, bis dieser großspurig vor allen Anwesenden verkündet, dass er diejenige Frau heiraten würde, die noch am selben Tag den Kuhstall ausmisten würde.

 

Pech für Heiko, dass sich seine so heiß und innig geliebte Helga da gar nicht meldet, dafür aber Magd Taline auf das Angebot eingeht, auch als der Jungbauer immer noch neue Zusatzaufgaben oben drauf packt. So darf natürlich niemand der Magd beim Ausmisten und saubermachen des Stalles helfen, weder Jan Spin noch Marie. Bei jeder neuen Zusatzaufgabe nickt Taline und meint: In Ordnung, das schaffe ich und dann macht sich Taline an die Arbeit.

 

Und es kommt wie es kommen muss, Taline schafft es, trotz aller Zusatzaufgaben den Stall zwar völlig erschöpft aber in der letzten Sekunde blitzblank zu übergeben. Und nun besteht sie natürlich darauf, dass das Eheversprechen eingelöst wird.

 

Es hält einen kaum noch auf dem Sessel, wenn sie immer wieder anfängt: „Mein lieber Heiko, mein lieber Heiko….. und dabei Pläne für die Verlobungs- und Hochzeitsfeierlichkeiten entwirft. Jungbauer Heiko ist völlig verzweifelt, seine Argumente: „Du könntest meine Mutter sein, ich bin schon mit Helga verlobt, das ganze Dorf lacht sich schlapp über mich“ ziehen bei Magd Taline nicht, sie besteht darauf, Heiko zu heiraten.

 

Wie das Ganze enden wird???? Nun, das sei hier natürlich nicht verraten, das sollte man gesehen haben. Ich habe ja, seit ich 2008 nach Laboe gezogen bin, nun jedes Stück der Lachmöwen gesehen. Aber dass die Schauspieler während des Stückes richtig schwer körperlich arbeiten, die halbe Bühne umräumen müssen und dabei richtig ins Schwitzen kommen, wenn der schwere Schrank, Sofa und Gemälde umgeräumt werden müssen, das habe ich auch noch nie gesehen, herrlich! Warum? Das gehört zum Stück und da hat Bühnenbauer Sönke Schnoor einmal wieder ganze Arbeit geleistet. Regie hat wie schon so oft bei den Lachmöwen Birgit Bockmann, die man ab und zu auch als Magd Taline auf der Bühne sehen wird.

 

Ich habe gerade einmal nachgeschaut, es gibt im Moment (Freitagnachmittag) sogar noch Plätze für die Premiere am Samstag, den 23. Juli 2022, wer online HIER bucht kann sich die freien Sitzplätze selber aussuchen. Gerade die Premiere ist ja immer etwas ganz Besonderes, da sich im Anschluss an die Vorstellung das Ensemble mit dem Publikum bei einem Glas Sekt trifft um über das Stück zu plaudern.

 

Neben der Online-Kartenbestellung gibt es die Karten auch in der Vorverkaufsstelle in der Dorfstraße 8 (ehem. Polizeigebäude) und auch unter der Telefonnummer 04343-4946440 kann man Karten bestellen.

 

Ich kann nur soviel sagen, das neue Stück wird wieder einmal ein richtiger „Schenkelklopfer“. 2 Stunden lang werden die Lachmuskeln strapaziert wie wahrscheinlich schon lange nicht mehr in diesen eher nicht so fröhlichen Zeiten. Auch allen Urlaubern sei ein Abend im Lachmöwen-Theater sehr empfohlen, man muss auch nicht jedes Wort verstehen was da in Plattdeutsch gesprochen wird, denn das ergibt sich von ganz alleine durch die turbulente Handlung auf der Bühne. Ich wünsche jedenfalls schon einmal ganz viel Spaß – man sieht sich bei der Premiere.

 

Zum Schluss noch eine ganz andere aber auch durchaus lustige Geschichte wie ich finde:


Bei unserer Arbeit im Rathaus-Archiv ist mir dieser Tage eine kleine, unscheinbare Notiz in die Hände gefallen die ich heute mal mit einfüge. Sie stammt aus dem Jahre 1917 und da sie in altdeutscher Schreibschrift verfasst wurde übersetze ich das mal:

 

„Durch Herrn Dittmer aus Laboe sind heute 16 geschlachtete Tauben dem Herrn Militärpolizeiminister abgeliefert worden. Kiel 26. Januar 1917“. Unterschrieben von dem Königlichen Polizei-Angestellten Kelke o.ä.

 

Das war also 1 Tag vor Kaisers Geburtstag und das obwohl das Tauben schlachten in der damaligen Zeit streng verboten war. Grund: die Tauben wurden im Kaiserreich zu Kurier-Brieftauben ausgebildet um Kriegsbefehle zu verschicken. Das waren sozusagen die Drohnen von damals, absolut abhörsicher. Wobei - abschießen kann man natürlich sowohl Tauben als auch Drohnen. 

 

Zu Kriegsbeginn übernahm Kaiser Wilhelm II das Protektorat über den Verband Deutscher Brieftaubenliebhaber-Vereine. Er setzte sich dafür ein, die Tauben zu schützen und für das Militär zugänglich zu machen. So wurde bereits am 31. Juli 1914 der Befehl erlassen, Brieftauben ausschließlich für militärische Zwecke zu nutzen.

 

Ich habe dann noch etwas tiefer zu dem Thema nachgeforscht, aber die spannende Frage, warum Herr Dittmer aus Laboe am Freitag, den 26. Januar 1917 die 16 geschlachteten Tauben in Kiel abgeliefert hat bleibt leider unbeantwortet in unserem Archiv. Da kann man nur lebhaft spekulieren.

 

So, das war es für diese Woche. Das Wochenende soll bewölkt und teils sonnig werden hier im Norden, auch ein frischer Wind weht, also alles im grünen Bereich.

 

Ich freue mich auf ein Wochenende ganz ohne Termine, wir lesen uns dann am Montag wieder, bis dahin sage ich Tschüss

Euer Ostsee-Peter

Montag, 11. Juli 2022


Moin Moin aus Laboe,


Das Wochenende in Laboe war sonnig mit leichter Bewölkung, also sehr angenehm. Und es war auch alles sehr entspannt für mich, sozusagen die Ruhe vor dem Sturm bevor meine Tochter Jenny mit Jannina und Jonathan dann ab nächsten Freitag wieder Laboe unsicher machen wollen……


Ein kleiner Flohmarkt an der Promenade hatte am Sonntag wie angekündigt stattgefunden, auch wenn das Angebot überschaubar war, es konnte wieder einmal gestöbert werden.

Nach 2 Jahren Corona-Pause starten in diesem Jahr wieder die „Probsteier Korntage“ in der Region. Alle 19 Orte die auch schon vor der Coronapause dabei waren nehmen wieder mit ihren Strohfiguren teil. Es gibt aber eine große Veränderung gegenüber früher. Denn es wird keinen Wettbewerb mehr um die schönste Strohfigur geben.


Das Problem war zum Schluss, dass die Strohfiguren immer aufwändiger wurden, teilweise viel Technik verbaut wurde und somit immer größer, höher, breiter und künstlerischer wurden. Das soll nun aufhören, schließlich ist das ja auch gerade für die kleineren Gemeinden ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor.


Back to the roots nun also sozusagen, Strohfiguren bauen ohne Erfolgsdruck, sondern nur aus Freude an der gemeinsamen Arbeit. Über 15 Jahre gibt es nun schon die Probsteier Korntage und sie ziehen immer viele Menschen – Einheimische, Tagesgäste und Urlauber an, die sich dann einmal per Fahrrad, Bus oder Auto auf die rund 53 km lange Rundstrecke begeben.


Es gibt auch wieder ganz viele Veranstaltungen rund um die Korntage, eine neue Kornkönigin wird gewählt die dann durch die Orte fährt und sich vorstellt, dazu gibt es dann auch einmal ein Glas Korn. Hofbesichtigungen, Korn mahlen in der Krokauer Mühle, Strohfeste und vieles mehr. Die besten Informationen einschl. Flyer, Veranstaltungen und Rundstrecke erhält man HIER


Der offizielle Start der Probsteier Korntage ist am 24. Juli 2022 in Schönberg, seit dem 10. Juli stehen in allen 19 teilnehmenden Orten die Strohfiguren auf ihren Plätzen. Laboe hat sich in diesem Jahr das Thema „Frieden“ ausgesucht das ja sehr aktuell ist. Die Friedensflaggen aus Laboe stehen an der L51 vor der Einfahrt zum Großparkplatz Ehrenmal.


Dann werfen wir heute wieder einmal einen kurzen Blick auf die beiden Neubauvorhaben Seeterrassen und Pumpstation im Kurpark, die neue Pumpstation wird um einiges größer als das alte Gebäude, da habe ich nochmal ein Foto aus meinem Archiv herausgesucht.


Sehr gut gefallen hat mir am Sonntag in der Musikmuschel das Duo Parity Alley die kurzfristig für das Nina Reloaded Trio aufgetreten sind. Sängerin Laura Schulze und Gitarrist Nick Hohepa verstanden es, mit den Hits der 60-er, 70-er und 80-er Jahre das Publikum sofort in ihren Bann zu ziehen. Und So waren alle Bänke vor der Musikmuschel schnell besetzt, viele Zuschauer ließen sich am Rand auf dem Rasen nieder oder schauten vom Strand oder der Promenade aus zu.


Kein großer technischer Firlefanz, einfach nur Gitarre und Gesang, toll wie die beiden das mit ihrer erst 2021 in Hamburg gegründeten Band gemacht haben. Gerne wieder. Und Danke an unseren Veranstaltungsleiter Christian Bohnemann, der in so kurzer Zeit einen so guten Ersatz gefunden hat, Daumen hoch.


Dann noch einen Blick auf meinen Terminkalender. Am Mittwochabend berichte ich dann schon einmal über meine ersten Eindrücke von der neuen Fotoausstellung die am kommenden Freitag im Freya-Frahm-Haus eröffnet wird. Ebenfalls am Freitag startet dann auch wieder der Kunsthandwerkermarkt „Handgemacht“ im Hafen und Rosengarten. Mittwochabend um 19:30 Uhr sehen und hören wir dann in der Musikmuschel die Gruppe „Chipai“ mit der spanischen Sängerin Aitana Navas.


So, dass für den Montag, wir lesen uns dann Mittwochabend zur gewohnten Stunde gegen 20 Uhr wieder. Bis dahin sage ich Tschüss

Euer Ostsee-Peter

Mittwoch, 13. Juli 2022


Moin Moin aus Laboe,


am gestrigen Dienstag musste ich einmal wieder zum Routinecheck zu meinem Arzt nach Kiel, danach bleibt dann ja immer noch Zeit für einem Bummel. Nun reizt Kiel selber mich ja nicht so, aber im Sophienhof gibt es gerade für alle Computerfans eine kleine Ausstellung des Computermuseums der Fachhochschule Kiel. Sehr interessant, im Computermuseum war ich natürlich auch schon und das hat mich seinerzeit völlig fasziniert einmal wieder zurückzublicken auf die Anfänge der Computer, die ich ja vom Start an begeistert miterlebt habe.


Im Sophienhof kann man sich dann noch einmal an die alten Commodore, Atari und IBM PC´s erinnern. Und auch ein Zuse Z 25 ist ausgestellt, kaum zu glauben das jedes Smartphone heute mindestens die 1000-fache Leistung hat. Oder da steht auch so ein Plattenspeicher wie er früher verbaut wurde - 27.4 kg schwer mit nur 1,2 GByte Speicherplatz. Zum Vergleich: Mein Handy hat 256 GByte Speicherplatz plus 128 GByte auf der Speicherkarte und wiegt auch etwas weniger als 27,4 kg. Zum Glück!


Nachdem ich also nun mit leuchtenden Augen durch die kleine Ausstellung gegangen war habe ich mir überlegt, was ich mit dem angebrochenen Tag machen könnte. Bin dann zum Bahnhof gegangen, da fuhr gerade der Zug nach Flensburg über Eckernförde ein und ja – warum eigentlich nicht? Mit dem 9€ Ticket in der Tasche kann man doch auch einfach mal ganz spontan losfahren.


Also auf nach Eckernförde zum Fischbrötchen-, Eis und Kuchen essen und natürlich geht Eckernförde niemals ohne einen Besuch in der Frau Clara Straße ab. Dass die Fahrt mit dem 9€ Ticket einmal wieder im totalen Chaos geendet hat werde ich Freitag beschreiben, denn wenn über 3 Stunden kein Zug mehr von oder nach Kiel fährt kann man sich vielleicht schon mal vorstellen, was da in Eckernförde am Bahnhof los war. Da bekommt der Ausspruch: „Da tobte das Leben!“ eine ganz neue Bedeutung.


Sehenswert dann auf der Rückfahrt von Kiel mit dem rappelvollen Fördedampfer der Start von gleich 3 Kreuzfahrtschiffen - Mein Schiff 1, MS Marina und Costa Fascinosa. Dazwischen wuselte dann immer das 70 Meter lange U-Boot mit dem internen Namen TKMS 02. Das ist eines der größten U-Boote das jemals in Deutschland bzw. Kiel gebaut wurde und es ist U-Boot Nr. 2 von 4 für die Marine in Singapur.


Genaue Daten sind natürlich nicht zu bekommen, es handelt sich aber um die U-Bootklasse 218SG mit einer Wasserverdrängung von 2.200 Tonnen, der Auftragswert soll sich auf rund 2 Milliarden Euro belaufen. Dass die Werft auch nun den Standort in Wismar dazugekauft hat zeigt, dass der Bau von Kriegsschiffen im Moment (leider) wieder boomt, aber das schafft natürlich auch Arbeitsplätze.


Nun aber zurück nach Laboe, zum Wochenende gibt es ja wieder ein paar interessante Veranstaltungen. Am Freitag, den 15. Juli startet der mittlerweile 14. Handwerkermarkt in Laboe. Auch diesmal sind wieder rund 60 Aussteller zwischen Hafen beim Infozentrum der Seenotretter bis zum Rosengarten vertreten. Geöffnet ist der Markt jeweils von 10 – 19 Uhr, der Eintritt ist wie immer frei.


Am Sonntag wird in der Musikmuschel um 16:00 Uhr die Gruppe „Nitro Jetzs“ mit Rock´n Roll und Surf Musik von Chuck Berry, Buddy Holly, Fats Donino, Elvis Presley und vielen anderen erwartet.


Auch Im Freya-Frahm-Haus startet am Freitag eine neue und absolut sehenswerte Fotoausstellung von Kiera Bahl und Andreas Grabinski. No Selfies! lautet der Titel der Ausstellung obwohl das Titelbild dann anscheinend eine Frau zeigt die ein Selfie von sich macht. Aber beim genaueren Hinschauen erkennt man, was die Dame wirklich fotografiert.


Wenn man durch die Ausstellung geht wird man feststellen, dass sie keinem starren Motto folgt wie z.B. Sportaufnahmen, Macros, Unterwasserfotos usw. sondern für Andreas Grabinski und Kiera Bahl stehen die alltäglichen Dinge des Lebens im Mittelpunkt. Es sind oftmals bekannte Dinge die man kennt, die aber plötzlich als großformatiges Schwarz/Weiß Foto oder in kraftvollen Farben völlig anders aussehen.


Dabei entstehen aber keinesfalls sogenannte Fake-Fotos wo Dinge hinein oder heraus kopiert werden die es auf dem Originalfoto nicht gibt, sondern wenn überhaupt gibt es nur eine künstlerische Veränderung durch bewusst grelle Farben oder eine Reduzierung in Schwarz/Weiß. Aber wie so oft im Leben - eine Ausnahme gibt es doch und das sind die Morsezeichen unter dem U-Boot U 995.


Im Obergeschoss hat Kiera Bahl z.B. ein „Laboe-Zimmer“ mit Fotos aus Laboe eingerichtet, aber auf die Frage, ob ich wüsste wo das eine oder andere Foto aufgenommen wurde musste ich tatsächlich passen. Dabei habe ich immer gedacht, ich kenne mich ein klein wenig aus in Laboe, aber weit gefehlt. Deshalb präsentiere ich hier auch keine Lösungen, viel Spaß beim Raten, Erkennen und Diskutieren. Nun ja, einen kleinen Gruß an Andrea und Joachim Rüder kann ich bei dieser Gelegenheit ja doch mal loswerden, das hat schon seinen Grund, mehr wird nun aber nicht verraten!


Andreas Grabinski fing vor rund 40 Jahren an mit seinem Hobby Fotografie, damals noch mit Kleinbildfilm in Schwarz/Weiß und eigenem Fotolabor. Und diese Darstellungen in Schwarz/Weiß faszinieren ihn noch heute, auch wenn wir natürlich auch einige farbig teilweise bewusst überzogene Fotos von ihm sehen werden.


Und es ist tatsächlich so, dass diese Schwarz/Weiß-Fotos eine ganz besondere Faszination auf den Betrachter ausüben. Und Andreas Grabinski möchte auch die Menschen animieren, nicht nur einfach mit dem Handy wild drauf los zu knipsen, sondern wieder einmal ganz bewusst ein paar Fotos mit einer Kamera zu machen. Sich Zeit zu nehmen für ein Motiv, das Motiv auch bewusst in sich aufzunehmen. Und dann könnte jeder der sich etwas für die künstlerische Fotografie interessiert auch solche Fotos machen wie wir sie in der Ausstellung sehen, ist Andreas Grabinski überzeugt.


Zu jedem der Fotos können die beiden natürlich eine Geschichte über die Entstehung der Aufnahmen und die Hintergründe erzählen. So z.B. die Geschichte der Segelschiffes Eagle, 1936 als Horst Wessel bei Blohm & Voss in Hamburg gebaut, einem Schwesterschiff der damaligen Gorch Fock. Heute gehört die Eagle der United States Coast Guard. Und dieses Segelschiff der Gorch-Fock-Klasse besuchte am 10. Mai 2019 Kiel und legte am Stammplatz ihres Schwesternschiffes Gorch Fock an.


Als die Eagle dann ein paar Tage später wieder Richtung Heimat aufbrach war merkwürdigerweise niemand auf der Kieler Förde da, um dieses stolze Segelschiff zu verabschieden. Nur Andreas Grabinski war mit seinem Boot gerade auf der Förde und konnte so ein historisch wertvolles Foto schießen.


Als der pensionierte Kripobeamte und die Theaterpädagogin und Leiterin einer Schauspielagentur sich kennenlernten entdeckten sie beide sehr schnell ihr gemeinsames Hobby „Fotografie“. Auch wenn die beiden eine unterschiedliche Herangehensweise an ihre Motive haben, die Fotografie ist bis heute für die beiden ihr ganz großes Thema geblieben. Ohne Kamera geht niemand aus dem Haus, denn ein spannendes Motiv wartet an jeder Ecke, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht.


Seit rund 4 Jahren leben Kiera Bahl und Andreas Grabinski nun in schon Laboe und daher sehen wir natürlich auch viele bekannte Motive aus Laboe und Umgebung und das aus teils anz ungewöhnlichen Blickwinkeln.


An rund 90 verschiedene Fotografien in unterschiedlichen Größen können sich die Besucher erfreuen. Geöffnet ist diese interessante und spannende Ausstellung im Freya-Frahm-Haus vom 15.07. – 31.7.2022 jeweils Mi – Sa von 13- 18 Uhr und So von 11 – 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Vernissage findet am Freitag, den 15. Juli um 18:00 Uhr statt. Ich wünsche viel Spaß.


So, das war es für den Mittwoch. Wir lesen uns dann am Freitag wieder. Bis dahin sage ich Tschüss.


Euer Ostsee-Peter

Freitag, 15. Juli 2022


Moin Moin aus Laboe,


Das Bild des Tages zeigt heute einmal den wunderschönen Vollmond über Laboe der am Mittwoch zwischen 23 und 24 Uhr sehr gut sichtbar war. Da hat es sich wirklich gelohnt, noch einmal vor die Haustür zu gehen. Immerhin hatte dieser Vollmond die geringste Erddistanz in diesem Jahr, er war "nur" 357.260 km von Laboe ääähhh der Erde entfernt.


Ansonsten möchte ich heute einmal von meinem Spontanausflug nach Eckernförde am vergangenen Dienstag berichten, auch für unsere Urlauber ist das ja Dank 9€-Ticket ein toller Tagesausflug. Kostet normalerweise 18,20€ Hin- und Zurück. Mit Kindern ist natürlich ein Besuch der Bonbonkocherei in der Frau-Clara-Straße 22 Pflicht, als ich da war konnte man gerade zusehen, wie die Schleswig-Holstein-Lollis/Lutscher in Blau/Weiß/Rot hergestellt wurden.


Vom Bahnhof aus gelangt man gleich auf die Reeperbahn, hatte dann erstmal geschaut ob ich nicht vielleicht doch in Hamburg ausgestiegen bin, aber auch in Eckernförde gibt es eine Reeperbahn. Früher wurden auf Straßen mit diesem Namen sehr lange und schwere Taue oder Trossen von den Reepschlägern geknüpft. Und Trosse hießen früher Reepe. Was in Hamburg ein Rotlichtviertel, ist in Eckernförde also die Einkaufsstraße.


Wer Ruhe sucht bummelt durch die schnuckelige Altstadt von Eckernförde, einfach zauberhaft. Auch hier muss irgendwann mal ein Haus ersetzt werden, aber man muss schon sehr genau hinschauen um zu sehen, was Alt und Neu ist.


Im Stadtzentrum von Eckernförde ist wesentlich mehr Betrieb als in Kiel, es ist aber auch wesentlich gemütlicher dort mit viel Außengastronomie, Obstständen und Lebensmittelläden!!!! Es gibt auch viele schattenspendende Bäume, das alles zusammen lädt eben zum Verweilen ein. Die Promenade am Hafen ist picobello, einen kleinen Punkteabzug gibt es von mir für den Strand, den finde ich in Laboe einfach schöner.


Wenn man dann aber so sieht, wie andere Badeorte sich ihren Besuchern präsentieren, dann muss ich leider sagen, dass man sich für Laboe in Grund und Boden schämen muss. Man braucht ja noch nicht einmal weit zu fahren, zu Fuß kann man von Laboe aus bequem Stein oder Möltenort erreichen, selbst da ist man schon erstaunt über die gepflegten Promenaden und das ganze Ambiente dieser kleinen Badeorte.


Natürlich ist Eckernförde eine ganz andere Hausnummer, rund 21.000 Menschen leben dort, aber es ist ein Ort wo man sich als Fremder sofort wohlfühlt. Vor ein paar Jahren gab es dort auch große Aufregung und Bürgerproteste mit der Wohn-Bebauung direkt am Hafen, ich kenne das noch als gewaltige Baustelle, nun fügt sich das aber doch recht gut ins Hafenbild ein.


Dagegen dann Laboe. Gerade im Bereich zwischen ehemaliger Schwimmhalle und U-Boot ist es einfach nur noch gruselig. Tausende von Menschen gehen hier jedes Jahr Richtung U-Boot und Ehrenmal hin und zurück, aber Schlagloch reiht sich an Schlagloch, für Menschen mit Gehwagen oder Rollstuhl kaum noch zumutbar. Gehören öffentliche Wege aber nicht auch zur Daseinsvorsorge damit man ohne körperliche Schäden von A nach B kommt? Doch was passiert seit Jahren? NICHTS!!! Aber davon ganz viel.


Da werden Architektenwettbewerbe ausgerufen auf die sich kein Architekt bewirbt, Machbarkeitsstudien angefordert und ansonsten nur geredet, dass man da mal was machen müsste. Aber hat eine Fraktion einen Vorschlag lehnt die andere Fraktion das aus Prinzip sofort ab. Das ist schon seit 100 Jahren so in Laboe. Bauern aus dem Oberdorf gegen Fischer aus dem Unterdorf die mit Schaufeln und Forken aufeinander losgegangen sind, ist alles amtlich festgehalten.


Auch einige Holzzäune die ja an sich durch die Gabionen abgelöst werden sollte stehen wieder mit Stützbrettern in der Gegend herum, was für ein Horror-Anblick! Nach wie vor kann ich mich nicht so richtig mit den Gabionen anfreunden, es sind für mich Steinmauern und Mauern hatten wir ja lange genug in Deutschland. Aber sie sehen letztendlich ordentlich aus, schützen vor Flugsand und damit ist das dann auch OK für mich.


Wofür ich aber kein Verständnis aufbringe ist die Tatsache, dass die Gemeinde seit Jahren - ich möchte mal behaupten sogar schon seit Jahrzehnten - nicht in der Lage ist, dieses Teilstück ordentlich herzurichten. Statt das endlich mal anzupacken wird lieber Geld in teure Gutachten gesteckt die dann in irgendwelchen Schubladen verschwinden. Meine Güte nochmal, warum gibt es in der Gemeindevertretung nicht jemanden der endlich einmal mit der Faust auf den Tisch haut und bestimmt, nun haben wir jahrelang genug drumherum geredet, jetzt kommt da erstmal eine neue Asphaltdecke drauf so wie es beim Fördewanderweg auch gemacht wurde und gleichzeitig werden die letzten Holzelemente durch Gabionen ersetzt wie es ja ursprünglich auch geplant war. 14 Tage Arbeit, Fertig, Aus, Schluss und das jahrzehnte alte Thema ist endlich mal vom Tisch.


Ob und wie man dann evtl. noch etwas umgestalten will auch in Bezug auf Uferschutz kann man dann in den nächsten 10 Jahren beraten und zerreden, dann sind wenigstens alle prima beschäftigt, aber kurzfristig wäre dann endlich einmal Abhilfe geschaffen für diesen absolut grauenhaften Anblick und Zustand in Laboe in diesem Bereich.


Es ist ja leider so, dass man sich als Einheimischer irgendwie an diese Dinge gewöhnt, aber kaum ist man mal einen Ort weiter schießt einem ja der marode Zustand des eigenen Ortes wie ein Blitz durch den Kopf. Unser Hafenumfeld ist toll geworden, aber immer noch gibt es keine konkreten Pläne was mit dem unter Denkmalschutz stehenden Hafenpavillon passieren soll. Da muss mal was gemacht werden - ja, ist schon klar.....


Die ersten Gutachten dazu sind über 10 Jahre alt, wenn nicht sogar älter, irgendwo habe ich die auch noch, mittlerweile ist das aber schon lange wieder überholt, sodass wieder neue und teure Gutachten eingeholt werden müssen. Die dann genau wie die Verkehrsleitpläne, die es auch schon lange für Laboe gibt, wahrscheinlich wieder in der Versenkung verschwinden – außer Spesen nix gewesen!


Laboe ist für mich mit seiner idealen Lage an der Kieler Förde nach wie vor der schönste Ort weit und breit, der ein wahres Schmuckstück sein könnte und bei dem andere Urlaubsorte dann vor Neid erblassen würden. Aber statt sich um die notwendigen und dringenden Dinge zu kümmern um den Ort für seine Bewohner und als Urlaubsort attraktiv zu gestalten, und dazu gehört für mich auch die Nahversorgung durch einen Lebensmittelmarkt im Unterdorf, versucht man mit allen Mitteln durchzusetzen, dass Laboe eine Schwimmhalle auf der grünen Wiese bekommt die dann wieder Hunderttausende von Euro verschlingen wird. Pro Jahr! Und da wird dann um den Standort Laboe gefleht und gebettelt, nochmal 100.000 Euro draufgelegt, was kostet die Welt, nur damit Laboe den Zuschlag bekommt.


Es haben sich seinerzeit auch andere Gemeinden für einen Standort beworben, dann sollen die das doch gerne machen und dann fahren unsere Schulkinder eben ein paar Orte weiter zum Schwimmen, so wie das die Kinder aus den anderen Gemeinden auch jahrzehntelang gemacht haben um nach Laboe zu kommen. Wo ist das Problem? Und mit dem eingesparten Geld kann man dann endlich einmal die Infrastruktur von Laboe und die Attraktivität des Ortes erhöhen.


Natürlich ist gerade jetzt durch Energiekrise und Ukraine-Krieg so gut wie kein Geld vorhanden, aber alle die Probleme die jetzt zu Tage treten hätten schon seit vielen Jahren erledigt sein können, wenn man in der Gemeindevertretung nicht immer nur gegeneinander, sondern miteinander an konstruktiven Lösungen gearbeitet hätte. Zum Wohle der Bürger und des Ortes. Und nicht für das eigene Ego. Es müssen auch mal Entscheidungen gefällt und durchgesetzt werden und nicht immer nur kaputt geredet werden. Und darum sieht Laboe heute leider so aus wie es aussieht – an manchen Stellen einfach runtergewirtschaftet und vor die Wand gefahren, die ehemalige DDR lässt grüßen. Wie lange lassen sich das die Urlauber noch gefallen wo es doch eine Menge wesentlich attraktiverer Urlaubsorte an der Ostsee gibt?


Ich denke, das muss ab und zu auch einmal wieder gesagt werden, als Weckruf, als konstruktive Kritik, so wie ich das als ganz normaler Bürger empfinde wenn ich sehe wie das Thema Tourismus - von dem Laboe ja nun schließlich einmal lebt - in anderen Ostsee-Orten umgesetzt wird. Und von einer besseren Infrastruktur und gepflegtem Umfeld profitieren ja logischerweise dann doch auch die Einwohner dieser Orte.


Werfen wir nun noch kurz einen Blick auf den 14. Kunsthandwerkermarkt „Handgemacht“ der heute begonnen hat. Bis Sonntag zeigen wieder 60 Aussteller ihre Waren, ich habe heute schon mal einen kleinen Rundgang gemacht, die ersten Bilder dazu unten bzw. im Album. Im Moment ziehen noch graue Wolken über das Veranstaltungsgelände, hoffen wir also auf Sonnenschein, dann macht das Bummeln einfach viel mehr Spaß.


Ich freue mich wieder auf den Besuch meiner 3 J´s am Freitagabend, sollte im Laufe des Wochenendes irgendwo ein kleiner, 4-jähriger und einsamer Junge aufgefunden werden der ein gelbes Armband umhat, das ist Jonathan Dittmer und die Telefonnummer seiner Mama Jenny steht auch auf dem Armband. Jenny freut sich immer wenn sie mit fremden Menschen telefonieren kann die ihren Sohn gefunden haben. Dabei war es bislang eigentlich immer Jannina (7) die kurzfristig mal verschwindet, die hätte dann ein grünes Armband um……


Aber hoffen wir mal, dass uns allen die Suchaktionen an diesem Wochenende erspart bleiben.


Wir lesen uns am Montag wieder, bis dahin sage ich wie immer Tschüss

Euer Ostsee-Peter


Montag, 18. Juli 2022


Moin Moin aus Laboe,


ein turbulentes, lustiges und spannendes Wochenende in Laboe liegt hinter uns, auch wenn das Wetter eher herbstlich statt sommerlich war. Eine Hitzewarnung jagd die andere in Deutschland, aber in Laboe waren am Samstag Jacken und langärmelige Sachen angesagt. Daher konnten die Kids erst am Sonntag einmal kurz ins Wasser springen um schnell wieder an den Strand zu kommen mit den Worten: „Mir ist so kalt“…. bibber, bibber.


Dann hatte ich ja am Freitag in meinem Schlusssatz noch geschrieben…. „hoffen wir mal, dass uns allen eine Suchaktion (nach Jonathan) an diesem Wochenende erspart bleibt. Ist uns aber nicht erspart geblieben. Denn obwohl ich die Aufgabe hatte, auf dem Handwerkermarkt auf Jonathan aufzupassen während die Damen sich an einem Schmuckstand herumgetrieben haben, ist der kleine Mann mir doch tatsächlich entwischt während ich mich kurz mit Urlaubern unterhalten hatte.


Meine Schuld, da gibt es keine Ausreden, vielleicht nur, dass Jenny in der Hektik bei der Abfahrt die Kontaktarmbänder für die Beiden vergessen hatte……. Also 25 mal den kompletten Kunsthandwerkermarkt abgesucht, nichts. So oft bin ich ja noch nie über den Markt gelaufen. Dann den Suchkreis erweitert und siehe da, Jonathan saß auf dem Bagger hinter dem Strandland spielte ganz verträumt vor sich hin.


Auch die Flummi-Rettungsaktion abends im Hafenbecken ist eine Erwähnung wert. Denn da hatte Jonathan seinen springenden und blinkenden Flummi vor der Fischküche mal so richtig springen lassen – und zwar ab ins Hafenbecken. Jenny Schuhe aus und sich an den Leinen eines Bootes ins Wasser gehangelt, ein Mann ist noch auf das Boot gestiegen und hat von da aus versucht an den Flummi zu kommen. Ich sag noch zu meiner Tochter: lass das blöde Teil, wir kaufen 10 neue Bälle, aber nix, Jenny hatte der Ehrgeiz gepackt zumal Jonathan den Flummi gerade vorher erst geschenkt bekommen hatte. Irgendwann hatte sie dann zwar den Ball, kam aber nicht mehr auf den Steg, also haben ein fremder Mann und ich sie wieder an Land gezogen. Action pur! Mütter – immer!!!


Highlight des Abends war dann noch ein Abendessen im Petite Tini bei Mario, also dieses Moussé de chocolate aus weißer Schokolade mit Sahne und Melone, da hätte ich ja drin baden können……gibt es leider aber nicht immer. Aber eine Runde UNO kann man jederzeit zocken, die Karten hat Mario immer griffbereit und das wissen Jannina und Jonathan auch ganz genau.


Auch über etwas erfreuliches aus Laboe kann ich zum Glück einmal berichten. Denn im Hafenbereich fallen die neuen Bänke sofort ins Auge. Sowohl auf der Nordmole als auch unter den schattigen Bäumen beim Skateboat. Das ist sehr schön geworden. Im vorderen Bereich stehen jetzt breite Liege-Bänke, anfangs dachte ich, ich komme da mit meinem sportlich durchtrainierten Körper (den ich vor 50 Jahren einmal hatte) schlecht drauf, aber weit gefehlt. Der Einstieg ist recht tief, das klappt sehr gut und man kann da sehr gut relaxen und das bunte Treiben im Hafen beobachte. Wäre da heute fast eingeschlafen auf der neuen Bank nach dem etwas turbulenten Wochenende.


Hinter den Liege-Bänken stehen aber auch noch farblich passende, ganz „normale“ Bänke. Somit hat sich das Sitzplatzangebot in diesem wunderschönen Bereich am Hafen sehr vergrößert, das ist Top geworden. Daumen hoch.


Nächstes Thema: nach zwei Jahren Corona-Pause findet in diesem Jahr endlich wieder ein „Tag der Seenotretter“ live statt, auch Laboe ist wieder mit dabei. Termin ist wie früher immer der letzte Sonntag im Juli, das wäre dann der 31. Juli 2022 von 11 – 17 Uhr.


Gemeinsam mit den Stationen Lippe/Weißenhaus (Hohwacht) mit dem Boot „Woltera“ und Schilksee mit dem Boot „Gerhard Elsner“, wird die Station Laboe wieder ein buntes Programm auf die Beine stellen.

Geplant sind folgende Aktivitäten:


  • Open Deck auf dem Seenotrettungskreuzer BERLIN
  • Rettungsübungen im Hafen
  • Informationszentrum Schleswig-Holstein der Seenotretter durchgehend geöffnet
  • Küstenkino
  • Getränkestand und verschiedene Futterbuden
  • Spiel- und Bastelaktionen für Kinder
  • Maritime Kleinkünstler


Die Station Schilksee feiert bei dieser Gelegenheit übrigens ihr 50-jähriges Jubiläum, also wenn das kein Grund zum Feiern ist. Merken wir uns also auf jeden Fall schon einmal den Termin vor, also auf gut Deutsch: save the date: 31. Juli 2022 am Hafen von Laboe.


Dann noch ein Hinweis für das Konzertprogramm am Mittwoch in der Musikmuschel. Am Sonntag konnte ich die Gruppe Nitro Jets leider nur aus der Ferne hören, wir mussten dann zum Bus, Tochter und Kids mussten ja den Zug in Kiel erreichen. Hat übrigens alles geklappt mit den Verbindungen auf der Hin- und Rückfahrt, nur das sämtliche Toiletten ausgefallen waren im Zug von Kiel nach Hamburg war natürlich schon ein Problem mit Kleinkindern die, wenn sie müssen ja sofort müssen. Aber irgendwas ist ja immer.


Nun zum Mittwoch, dann tritt um 19:30 Uhr die Band „Danube´s Banks“ auf und da ich das gar nicht besser beschreiben kann „wenn die Musik der Band einen Geschmack hätte“, hier also die Pressemitteilung des Tourismusbetriebes:


Die Musik des Hamburger Sextetts besteht zu 60% aus Gipsy Swing, 25% aus Klezmer und 15% aus Balkanbeats. Wenn diese Musik einen Geschmack hätte, würde dieser Sound nach Zwetschgenschnaps schmecken, nach gegrillter Paprika,

nach wilden Feigen, nachLagerfeuerrauch und Tanzschweiß. Kurzum, der perfekt Sound für einen heißen Sommerabend am Meer.


In der 15-jährigen Bandgeschichte spielten “Danube`s Banks“ auf vielen Festivals im In- und Ausland und unter anderem als Live Band von Bela B. (Die Ärzte)

Das Konzert findet in der Konzert-Muschel auf der Laboer Promenade und nur ein Steinwurf von der Ostsee entfernt statt. Der Eintritt ist frei. Also das nenne ich doch mal eine originelle Musikbeschreibung, dann lass ich mich einmal überraschen am Mittwochabend.


Auf dem Drohnenfoto der Gemeinde über der Musikmuschel habe ich mich sogar zufällig in der Menschenmenge wiedererkannt. Mein etwas ungewöhnliches Outfit hat mir verraten, dass die Aufnahme bei dem Konzert mit Abi Wallenstein gemacht wurde.


So, das war es für den Montag. Am Dienstag und Mittwoch sollen ja laut Wettervorhersagen alle Hitzerekorde in Deutschland gebrochen werden, dann können wir ja vielleicht hier an der Küste endlich mal die dicken Jacken im Schrank lassen……..


Und mit dieser fröhlichen Vorhersage wünsche ich eine schöne Woche und allen Urlaubern viel Spaß in Laboe.


Euer Ostsee-Peter

Mittwoch, 20. Juli 2022


Moin Moin aus Laboe,


schön mollig warm ist es in Deutschland geworden, aber es will sich doch hoffentlich niemand beschweren – wir haben SOMMER!!! Endlich, denn im letzten Jahr waren die Sommermonate hier an der Küste streckenweise doch sehr durchwachsen. Und außerdem soll es sich ja lt. Wettervorhersage am Donnerstag schon wieder stark abkühlen, also genießt die sonnigen Tage.


Das erfreut natürlich die Urlauber und so herrscht auch eine Menge Betrieb am Strand von Laboe. Aber es ist eben nicht so überlaufen wie in einigen anderen Ostsee-Orten, in Laboe findet man immer noch ein freies Plätzchen oder einen freien Strandkorb ohne wie die Heringe in der Dose nebeneinander zu liegen. Die Gastronomie ist sehr gut ausgelastet, aber wie überall klagen die Inhaber auch in Laboe über fehlendes Personal.


Also liebe Gäste, nicht gleich ungeduldig werden, wenn es mal etwas länger dauert, denkt dran ihr habt Urlaub und da kommt es doch auf 5 Minuten nicht an. Abends bei herrlichem Sonnenuntergang noch einen Cocktail am Strand genießen, das hat doch was. Wer will da noch nach Italien oder Spanien fliegen wo es noch heißer ist?


Ich habe heute auch nur eine Mini-Runde durch den Ort gedreht, das war mir dann doch etwas zu warm. Aber Respekt und Hochachtung vor allen Menschen, die bei diesen Temperaturen arbeiten müssen.


Die kommenden Veranstaltungen hatte ich ja bereits angekündigt, das August-Programm im Freya-Frahm-Haus füge ich heute dann schon einmal bei.


Und das soll es dann auch schon gewesen sein für heute. Wir lesen uns dann am Freitag wieder bei angekündigten moderaten Temperaturen von 19 Grad.


Bis dahin sage ich Tschüss


Euer Ostsee-Peter


Freitag, 22. Juli 2022


Moin Moin aus Laboe,


und Laboe ist heute bedeckt und die Temperaturen liegen weit unter 20 Grad, 19.8 Grad auf meinem Balkon um genau zu sein. Man kann also wieder Luft holen.


Zum Wochenende möchte ich einmal von einem leckeren Thema berichten, gehört ja zu meiner Lieblingskategorie. Und zwar geht es um Pizza. Aber weder um tiefgekühlte noch um eine Pizza aus der Pizzeria, sondern um selbstgemachte. Wäre auch nicht besonders erwähnenswert, aber wenn der 1. Laboer Herrenkochklub mitmischt erweckt das dann doch meine Aufmerksamkeit.


Man kennt Chefkoch Rolf Aulitzky ja hauptsächlich daran, dass er mit seiner Feldküche auf vielen Veranstaltungen auftaucht und wo es dann immer sehr leckere Eintöpfe gibt. Und wenn Ehefrau Christina ausnahmsweise mal beim Herrenkochklub mitmischt gibt es Reibekuchen/Kartoffelpuffer, immer selbstgerieben aus frischen Kartoffeln, auch das stets ein Hochgenuss. Mit anderen Worten - immer wieder gerne dabei gewesen, immer wieder gerne genommen denn da heißt es vor Auly´s Gulaschkanone: Aufgepasst und zugefasst, bis die Hose nicht mehr passt! Aber Pizza?


Nun, das hat natürlich seinen ganz besonderen Grund und dieser Grund heißt „Ferienpass Laboe.“ Seit über 30 Jahren wird nun schon der Ferienpass vom Jugendzentrum Laboe angeboten, praktisch von Anfang an dabei ist die Leiterin des „Jugi“ Susanne Biermannmit ihrem Team. Und so wird jedes Jahr für die Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 14 Jahren die nicht verreisen (muss man ja auch nicht wenn man in einem Urlaubsort wohnt) ein buntes und abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt.


Ausflüge wie z.B. ins Hansaland, Besichtigungen, Bastel- und Sportaktionen und vieles mehr. Und zweimal während der Ferienpass-Aktion ist auch der Laboer Herrenkochklub mit dabei um gemeinsam mit den Kindern zu kochen und zu backen.


1989 wurde der Herrenkochclub von Arno Klein in dem alten Schulgebäude gegründet, 2011 waren sie das erste Mal bei dem Ferienpass mit dabei, erzählte mir Rolf Aulitzky. Sie haben im Laufe der Jahre auch schon vieles mit den Kindern ausprobiert, ob Pfannkuchen, Crêpes, Nudelgerichte, aber nichts war bislang so erfolgreich wie Pizza!


Und bislang ist auch noch nie ein Kind auf die Idee gekommen, dass sie ja z.B. einmal Kalbsmedaillons mit Balsamico-Schalotten, dazu als Beilage Gemüsespaghetti in Trüffelrahm oder so machen wollten, nur um mal ein Beispiel zu nennen.


Nein, der Dauerbrenner ist und bleibt Pizza in allen nur denkbaren Variationen, das ist es was die Kids am liebsten mögen. Und so waren auch heute wieder spannende Varianten neben den klassischen Belägen zu finden. Fröhliches Kinderlachen und ganz viel Begeisterung bei den 6 Kids, obwohl sich eigentlich 12 angemeldet hatten. Hier konnten sie nun einmal in einer ganz großen professionellen Küche unter fachmännischer Anleitung „ihre“ Pizza backen.


Mir fiel dazu spontan das Kinderlied ein: In der Weihnachtsbäckerei, gibt´s so manche Leckerei…… Tja, und die gab es heute auch in der Schulküche, denn die Kids haben sich anschließend mit Heißhunger über ihre Pizzen hergemacht.


Wer einmal live etwas von dem Laboer Herrenkochklub probieren möchte hat dazu am Sonntag, den 31. Juli 2022 am Tag der Seenotretter Gelegenheit. Denn dort wird wieder Auli´s Gulaschkanone aufgebaut, was es an diesem Tag genau geben wird liegt natürlich auch am Wetter, so Rolf Aulitzky, aber schmackhaft wird es auf jeden Fall, dass weiß ich schließlich aus jahrelanger eigener Erfahrung.


Blicken wir noch kurz auf den Veranstaltungskalender. Im Freya-Frahm-Haus ist an diesem Wochenende noch die sehenswerte Foro-Ausstellung von Kiera Bahl und Andreas Grabinski zu sehen, ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.


Am Sonntag erfreut uns das Duo „Margins of April“ um 16:00 Uhr in der Musikmuschel mit ihren Songs. Danny und Daniel, das Power-Duo aus Hamburg spielen eine Mischung aus Indie/Folk/Rock und Pop.


Dann liegt mir mittlerweile der genaue Programm-Ablauf für den Tag der Seenotretter vor, auch eine Übung mit einem SAR-Hubschrauber ist wieder geplant. Im Moment steht zwar die gesamte Sea-King Flotte der Marine am Boden wegen fehlender Ersatzteile, hoffen wir einmal, dass das Problem bis zum nächsten Wochenende behoben ist. Denn diese Rettungsübungen mit Hubschrauber sind immer ein ganz besonderes Highlight am Tag der Seenotretter.


Über das genaue Programm dann am Montag mehr. Das war es für diese Woche, auch wenn der Sommer am Wochenende noch eine kleine Verschnaufpause einlegt, ab Montag wird es wieder kuschelig warm laut Wettervorhersage.


Bis dahin sage ich wie immer Tschüss


Euer Ostsee-Peter


Montag, 25. Juli 2022


Moin Moin aus Laboe,


und zwar aus dem warmen Laboe, 32 Grad im Schatten kann ich heute Mittag vermelden. Also das richtige Wetter um Urlaub an der See zu machen. Auch wenn der Himmel bewölkt ist, der Strand ist gut besucht, aber es gibt auch immer noch genug fast einsame Plätze wie wir gleich zu Beginn der heutigen Fotos sehen werden.


Ich habe heute übrigens immer noch arge Bauchweh und jetzt wo ich diese Zeilen schreibe wird es wieder schlimmer. Zum Arzt muss ich damit allerdings nicht, denn Symptome und Grund dafür sind mir ja bekannt. Schuld daran ist nämlich die Premiere vom Samstag im Lachmöwen-Theater und so eine ausgelassene Premiere bei der sich der ganze Saal vor Lachen gekrümmt hat habe ich ja schon lange nicht mehr erlebt. Die Zuschauer konnten sich ja kaum noch beruhigen, weil ein Gag den nächsten jagte.


Dabei fing alles ganz harmlos mit einer Neuerung an, die ich übrigens sehr gut fand und die sehr gerne beibehalten werden darf. Denn bevor sich der Vorhang öffnete trat Jan Steffen, Bühnenleiter des Theaters und schon umgezogen als Knecht Jan Spin vor das Publikum um die Menschen einzustimmen in die Zeit, in der das Stück spielte, nämlich in der Nachkriegszeit im Frühjahr 1946. Einige Zuschauer konnten sich noch an diese Zeit erinnern. Wiederaufbau, der Schwarzmarkt blühte, wobei es den Bauern immer verhältnismäßig gut ging, sie hatten ja immer Lebensmittel die sie gegen alles Mögliche eintauschen konnten. Denn die Lebensmittelmarken reichten ja oft noch nicht mal, um ein Kind davon satt zu bekommen.


Schnaps brennen war gang und gäbe auf dem Land, wenn auch streng verboten. Aber auch der Herr Gendarm vor Ort drückte schon mal ein Auge zu solange er selber ein Gläschen abbekam. Und nach dieser Einstimmung auf die damalige Zeit öffnete sich dann der Vorhang zu dieser turbulenten Komödie.


Ich hatte ja am 08. Juli schon von den Proben berichtet, auch da musste ich ja schon herzhaft lachen. Aber während der Premiere haben sich alle Schauspielerinnen und Schauspieler selbst übertroffen. Der Funke ist sofort übergesprungen auf das Publikum und absolut lustig fand ich es, wie man mitansehen konnte, dass selbst die Schauspieler sich so manches Mal ein Lachen verkneifen mussten, wenn sie sahen wie sich das Publikum im Saal so köstlich amüsierte.


Ihr Debüt feierten die beiden jungen Schauspielerinnen Emilia Farber und Deborah Rohne. Emilia spielte das Flüchtlingsmädchen Marie, ihre Rolle als stille und aufmerksame Helferin und Mädchen für Alles spielte sie sehr einfühlsam und absolut überzeugend. Deborah Rohne spielte dagegen die leichtlebige Helga, Tochter des Gendarmen, die sehr gerne den aus dem Krieg zurückgekehrten Jungbauern Heiko Herkens heiraten würde. Allerdings nur solange sie nicht auf dem Hof arbeiten müsste und Heiko sie mit Geschenken verwöhnt. Woher sie Zigaretten und Schokolade hat die in dieser Zeit kaum zu bekommen waren – darüber schweigt sie lieber. Auch diese Rolle war super besetzt.


Magd Taline, sehr temperamentvoll gespielt von Christina Theuer sorgte dafür, dass Jungbauer Heiko Herkens, grandios dargestellt von Christian Becker, sämtliche Gefühlsaubrüche zu denen ein Mensch fähig auf der Bühne zeigen konnte. Verlieben in Helga, Wut, Verzweiflung, Panik, brüllen, flehen, Ausreden suchen, sich in Alkohol flüchten, weil er der Magd Taline unter Zeugen ein Heiratsversprechen gemacht hatte und diese nun auf die Hochzeit mit dem Jungbauern bestand. Unglaublich wie Christian Becker das auf der Bühne rübergebracht hat. Immer begleitet von den ewigen Sticheleien durch Christina Theuer, ihr Minenspiel – einfach herrlich.


Dabei hatte Magd Taline immer alles im Griff während Jungbauer Heiko fast dem Wahnsinn nahe war. Jan Steffen als gutmütiger Knecht Jan Spin fand auch schnell heraus, das Schnapsbrennen ja viel einfacher ist als schwere Arbeit auf dem Bauernhof, aber er war auch loyal gegenüber der Magd Taline, mit der er nun schon 25 Jahre auf dem Hof zusammen arbeitete. Das alles sollte auch gefeiert werden, zusammen mit der Hochzeit zwischen Heiko Herkens und Magd Taline. Dumm nur, dass Heiko sich zwischenzeitlich auch mit Helga verlobt hatte. Das Chaos war also vorprogrammiert und Knecht Jan Spin mit seiner Bauernschläue immer mittendrin zwischen allen Fronten.


Viel Applaus auch für den Gendarm Fred Hillmer, gespielt von Matthias Dehn, Vater von Helga, der einen Menschen der Obrigkeit verkörperte der in der damaligen schweren Zeit auch über die Runden kommen musste. Als er seine Aktentasche verloren hatte mit wichtigen Akten und die auf dem Herkens-Hof gefunden wurde musste er dann doch kleinlaut zugeben, dass ja nicht nur Akten, sondern auch Butter und Speck in der Aktentasche waren. Aber nach ein paar Gläsern selbstgebrannten Schnaps und einem Korb Eiern stellte er fest, dass das ja niemals ein „Selbstgebrannter“ sein konnte den er da trinkt, der schmecke ja viel zu gut und auch gar nicht nach Rüben.


Natürlich gibt es letztendlich ein Happy End auf der Bühne und bei einem Glas Sekt konnte man dann noch einmal im Anschluss der Premiere mit allen Schauspielerinnen und Schauspielern ein persönliches Wort wechseln. Ist dann noch ein langer Abend geworden, aber das nur nebenbei. Regisseurin Birgit Brockmann ist da ein Meisterwerk gelungen und sie erzählte zum Schluss des Stückes auch noch einmal ganz begeistert von der tollen Arbeit auch mit den neuen, jungen Nachwuchsschauspielerinnen.


Ich kann unseren Urlaubern nur empfehlen, sich diese turbulente Komödie auch einmal anzuschauen, den Einheimischen sowieso. Dazu muss man auch nicht viel plattdeutsch verstehen, da ist so viel Klamauk auf der Bühne, das bekommt man schon mit was da gesprochen wird. De jung Deerns op de de Bühn künnt jo ook kien plattdüütsch schnacken, dat musst se erstmol Wort für Wort for dat Theoterstück larnen. Bannig veel Plackeree, aver hätt sick lohnt.


Wer online HIERbestellt kann sich seine Plätze gleich aussuchen, das geht ansonsten aber auch in der Vorverkaufsstelle in der Dorfstraße 8 (blaues Gebäude) oder telefonisch unter 04343 4946440. Es lohnt sich.


Das Wochenende klang dann am Sonntagnachmittag musikalisch mit Songs des Duos „Margins of April“ in der Musikmuschel aus. Daniela Bruhns und Daniel Protz spielten schöne Songs aus dem Bereich der Folkmusik, aber auch Hits bekannter Künstler. Viele Menschen blieben auch auf der Promenade stehen um den Songs zu lauschen.


Das nächste Thema. Am kommenden Sonntag, den 31. Juli 2022 findet nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder ein „Tag der Seenotretter“ im Hafen von Laboe statt. Es geht dann immer darum, den Menschen einmal die große Einsatzbereitschaft der DGzRS live zu demonstrieren.


Man darf nie vergessen, dass sich die Seenotretter ausschließlich über freiwillige Spenden finanzieren, das hat den großen Vorteil, dass sie handlungsfähig sind und bleiben unabhängig von den Launen, Sparmaßnahmen und sonstigen Dingen der jeweiligen Regierungen. Das bedeutet auf der anderen Seite aber auch, dass sie auf freiwillige Spenden angewiesen sind und dazu kann jeder einen kleinen oder größeren Beitrag leisten.


Das Programm füge ich einmal bei, eröffnet wird der Tag der Seenotretter in Laboe um 11:00 Uhr durch den Vormann des Seenotkreuzers BERLIN, Uwe Radloff, mit Böllerschuss und Typhon. Das Duo Havariegefahr wird für Stimmung sorgen, der Laboer Herrenkochklub für leckeres Essen aus Auli´s Gulaschkanone.


Es gibt Rettungsübungen im Hafenbecken und wenn alles klappt auch Bergungsaktionen vor dem Hafen mit dem Seenotkreuzer BERLIN und einem SAR-Hubschrauber.


Für die Zuschauer wäre es natürlich schön, wenn die Sonne scheint, die Seenotretter sind es natürlich gewohnt, dass sie immer dann zum Einsatz müssen wenn es stürmt und es meterhohe Wellen gibt, man vor Regen oder Schnee die Hand vor Augen nicht mehr sieht, aber am Tag der Seenotretter hoffen wir dann mal auf mildes Klima.


So, das war es für den Start in die letzte Juli-Woche. Wir lesen uns am Mittwoch wieder, bis dahin sage ich wie immer Tschüss


Euer Ostsee-Peter

Mittwoch, 27. Juli 2022


Moin Moin aus Laboe,


heute möchte ich von meinem Ausflug vom Dienstag berichten, denn solange es das 9€-Ticket noch gibt lädt das natürlich ein um einmal ein paar Orte und Städte in Schleswig-Holstein zu besuchen. Und diese Tages-Ausflüge sind sicherlich auch für unsere Urlauber einmal interessant.


Ich bin am Dienstag etwas später losgekommen, weil es am Vormittag noch geregnet hatte. Daher wollte ich eigentlich nur nach Kiel in die Stadtbücherei um meinen Leseausweis verlängern zu lassen, dann schaute aber plötzlich die Sonne hervor und ich entschloss mich für mein Spiel das beim letzten Mal schon so gut geklappt hatte.


Ich nehme am Hauptbahnhof den nächsten Regional-Zug, egal wohin er fährt. Flensburg hätte ich mir gewünscht, aber es standen zwei Züge abfahrtbereit. Einmal nach Hamburg und einmal nach Rendsburg. Also habe ich mich für Rendsburg entschieden, war ja immerhin Richtung Flensburg.


Eines gleich vorweg – es war am Dienstag jeder Zug auf der gesamten Reise, die dann ja von Rendsburg aus noch weiter ging, auf die Minute pünktlich und die Züge waren zwar gut besetzt aber nie übervoll sodass niemand stehen musste.


Ich liebe ja diese Fahrten „ins Blaue“, einfach dahin wohin der nächste Zug fährt. Gepäck habe ich nie mit, Handy, Kamera und Geldbörse reichen, Essen und Trinken gibt es unterwegs. Und so gilt für mich auch der Satz: der Weg ist das Ziel. Auf eingleisigen Strecken mit Diesel-Triebzügen unterwegs, vorbei an vielen Feldern und je weiter man in den Norden kommt geht es auch an großen Windparks vorbei.


Sehr schön dann auch die Strecke mit dem Zug über die 68 Meter hohe und knapp 2,5 km lange Rendsburger Hochbrücke. Von hier oben hat man einen herrlichen Blick auf den Nord-Ostsee-Kanal. Erbaut wurde sie zwischen 1911 und 1913, damals war es ja noch der Kaiser-Wilhelm-Kanal. Bevor man von der Brücke aus zum Bahnhof kommt durchfährt man noch die 4,5 km lange Rendsburger Schleife, um dort noch einmal einen Höhenunterschied von 42 Metern bis zum Bahnhof auszugleichen.


War also schon mal technisch sehr interessant. Rendsburg selber hat noch eine schöne Altstadt die zum Bummeln einlädt. Imposant auch das Stadttheater das 1901 eingeweiht wurde. Die „Blaue Linie“, eine mit blauer Farbe aufs Pflaster gemalte Linie verbindet insgesamt 30 Kultureinrichtungen und Sehenswürdigkeiten auf einer ca. 3 km langen Rundstrecke. Sehenswert auf jeden Fall auch das alte Rathaus, heute mit Tourist-Information und dem schönen Durchgang mit seinen verzierten Torbogen durch das Gebäude. Auf dem Schiffbrückenplatz wurde ein toller Springbrunnen mit beweglichen Figuren für die Kinder aufgebaut. Der heißt auch „Kinderbrunnen“ und erinnert an frühere Zeiten als an dieser Stelle der Hafen von Rendsburg war.


Rast habe ich an der Eider gemacht und nach einem Bummel durch die Fußgängerzone und einem Imbiss ging es zurück zum Bahnhof. Um wieder nach Hause zu fahren fand ich es zu früh, aber vielleicht ja kam ein Zug nach Flensburg, hatte ja schließlich schon einen Teil der Strecke hinter mir.


Aber es kam in dem Moment gerade kein Zug nach Flensburg, sondern einer nach Husum. Also auf nach Husum und das habe ich nicht bereut, ganz im Gegenteil. Irgendwo habe ich noch schwach in Erinnerung, Theodor Storm hätte Husum einmal als die graue Stadt am Meer bezeichnet. Na, dann sollte er Husum aber heute einmal sehen. Husum erstrahlt in vielen bunten Farben, es geht dort lebhaft und turbulent zu, da tobte das Leben am Dienstag.


Ich kannte Husum bislang nur aus der Krimi-Serie von Hannes Nygaard mit den Fällen der Kripo Husum und den Kommissaren Christoph Johannes, dem Kollegen Wilderich Große Jäger und Harm Mommsen. Aber immerhin steht das Polizeigebäude genau dort wie in den Krimis beschrieben, am Bahnhof und dicht am Zentrum und Hafen.


Und im Hafen ist immer was los. Ein Krabbenbrötchen war natürlich Pflicht, aber auch sonst gab es jede Menge zu sehen. Habe meiner Tochter Jenny zwei Fotos aus Husum geschickt, einmal mit dem Restaurant „Tante Jenny“ am Hafen und von einem Laden in dem es jede Menge Sachen von Harry Potter gibt. Nun will sie auch unbedingt nach Husum, aber ich könnte mir vorstellen, dass es am Wochenende sowohl in den Zügen als auch in der Stadt brechend voll ist.


Eine kleine Pause habe ich in der Marienkirche am Marktplatz eingelegt, sie wurde zwischen 1827 und 1832 erbaut, ist für eine Kirche also noch recht neu, entworfen hat sie der dänische Staatsbaumeister Christian Frederik Hansen. Wenn man sich den Kirchturm einmal anschaut erinnert der sehr passend für eine Stadt am Meer eher an einen Leuchtturm als an eine Kirchturmspitze.


Am Hafen habe ich dann noch dem Husumer Speicher einen Besuch abgestattet, dort gab es neben der Bernsteinschleiferei auch eine Kunstausstellung die ich mir angeschaut habe und zum Schluss bin ich dann auch durch das Tor der Würde geschritten. Eine Aktion zu dem Art. 1 GG – die Würde des Menschen ist unantastbar.


In der Altstadt habe ich bei dem Laden „Mischmasch“ vorbeigeschaut, dem 1A Fachhandel für alles Überflüssige. Und tatsächlich, eigentlich gab es da nur Sachen die man nicht gebrauchen kann, aber ganz ehrlich, ich hätte so manches davon gebrauchen können. Blechspielzeug wie ich es noch aus meiner Jugend kenne und einfach nur ganz viel Kitsch und Unnötiges. Einfach herrlich und soooo schön.


Die Zeit wurde langsam knapp, zu gerne hätte ich noch das „Weihnachtshaus“ und das Schifffahrtsmuseum besichtigt. Also heißt es noch einmal wiederkommen solange es das 9€ Ticket noch gibt. Denn normalerweise hätte ich für den Tag mit Bus/Schiff/Bahn an die 50,00 € Fahrgeld gezahlt, würde ich also dann nicht machen.


Aber wie schon anfangs beschrieben, auch für unsere Urlauber ein Tipp für einen schönen Tagesausflug, wenn man einmal nicht nur am Strand liegen möchte. Mein Fitness-Armband hat es mir übrigens auch gedankt – 11,17 km bzw. 16.954 Schritte gelaufen und 78 Kardiopunkte erreicht obwohl man nur 15 am Tag braucht, ich kann nun also den Rest der Woche auf dem Sofa liegen.


Die Fotos sehen wir dann heute nach dem Text bzw. im Fotoalbum.


Wir lesen uns am Freitag wieder, bis dahin sage ich wie immer Tschüss

Euer Ostsee-Peter

Freitag, 29. Juli 2022


Moin Moin aus Laboe,


heute muss ich mich kurz fassen, bin noch nicht wieder richtig auf dem Damm, die vergangene Nacht war echt hammerhart. Bevor nun Rückfragen kommen – ich war „leider“ ganz alleine im Bett, als mich üble Halsschmerzen und Hustenattacken wach machten. Dazu noch Kopfschmerzen, kenne ich ja nun gar nicht und so habe ich mich dann irgendwie durch die Nacht gequält.


Am Morgen natürlich sofort den Corona-Test gemacht, aber der war zum Glück negativ, was ja sehr positiv ist. Also gehe ich zunächst einmal davon aus, dass es ja auch noch ganz normale Grippe gibt, aber man ist ja immer sofort in Alarmbereitschaft, auch nach 4 Impfungen.


Daher habe ich heute also nur einen langsamen Schnelldurchgang durch Laboe gemacht, Hauptziel war die Apotheke wo ich mich erst einmal mit schönen Dingen rund um Kopf, Husten und Hals eingedeckt habe damit ich über das Wochenende komme.


Heute tagsüber viel geschlafen, Samstag dann auch noch mal, Schlaf ist die beste Medizin und ich kann immer schlafen, egal wo und wann!!! Aber Sonntag zum Tag der Seenotretter muss ich natürlich wieder fit sein wie ein Turnschuh. Wenn auch wie ein alter. Ich füge heute das Programm der Seenotretter noch einmal zur Info bei,


Ein lustiges Foto habe ich einmal wieder von dem kleinen Fiat 500 gemacht, der stand zwischen zwei etwas größeren Fahrzeugen am Parkplatz Baltic Bay. Whow, mit so kleinen Autos ging es früher nach Italien. Der Fiat 500 gehört übrigens dem Geschäftsführer eines großen Mercedes-Benz-Autohauses in Kiel, das war in jungen Jahren einmal sein erstes Auto. Danach war es dann jahrzehntelang verschollen bis Dieter K. durch Zufall „sein“ Auto als totale Rostlaube wiedergefunden hat.


An Werkstatt, Maschinen und Werkzeug fehlte es ja nun nicht in einer Daimler-Benz-Werkstatt, aber die Ersatzteile waren teils sehr schwer zu bekommen. Und so wurde der kleine Fiat 500 von Grund auf restauriert, ich habe da auch schon drinnen gesessen, aber raus gekommen bin ich da ehrlich gesagt etwas schwierig unter dem Gelächter der umstehenden Damen…….Peinlich ey…….


Völlig erschrocken hatte ich mich am Donnerstag als plötzlich eine große AWACS-Maschine im Tiefflug über Laboe hinweg donnerte. Da geht’s dann immer um Millisekunden bis die Kamera einsatzbereit ist, beim Scharfstellen wird dann auch noch mal etwas getrödelt von der Kamera, aber immerhin, ein Foto ist sehr schön geworden und mich hat nun sicherlich die Zieloptik erfasst als ich auf meinem Balkon gestanden habe.


Mittwochabend war dann ein irrer Sonnenuntergang, die Farben habe ich so auch noch nicht gesehen. Wenn mir jemand die Fotos zeigen würde hätte ich sofort gedacht, toll gemacht mit Photoshop oder einem ähnlichen Programm. Aber nichts da, dieses Lila am Himmel, das war genauso wie wir es heute sehen.


So, das war es für diese Woche und diesen Monat. Wir lesen uns dann Montag wieder mit einem Bericht vom Tag der Seenotretter. Voraussetzung ist natürlich, ich habe nicht vorher den Löffel abgegeben. Das wäre natürlich sehr schlecht, wie soll ich denn ohne Löffel den leckeren Eintopf vom 1. Laboer Herrenkochklub am Sonntag essen???


Liebe Grüße aus Laboe sendet euch der Ostsee-Peter