Verliebt in Laboe ...
Montag, 03. Februar 2020
Moin Moin aus Laboe,
dann wollen wir uns mal mit frischem Elan in den Monat Februar stürzen, der in diesem Jahr ja auch noch einen Tag länger ist, Zeit für mehr Abenteuer und Geschichten, wer weiß.
Besucht habe ich am Freitagabend die Vernissage im Freya-Frahm-Haus zu der Ausstellung „Im Dunkel des Eises leuchtet die Sonne“. Wenn wie am Freitag das Erdgeschoss des Hauses so voller Menschen ist, dann sind es mindestens 50, denn viel mehr passen gar nicht hinein. Das zeigt, welch großes Interesse an dieser interessanten Ausstellung vorhanden ist.
Nach einigen einleitenden Worten zu dem Haus und dem Künstler von Christa Heller erläuterte Jochim Lichtenberger dann, wie er zwar teils durch Zufall, aber eben auch durch sein Wissen als Physiker zu den teils so erstaunlichen Fotos gekommen ist. Und wie sich dann eben durch diese Entdeckungen seine Fotografien immer weiterentwickelt haben bis zu den farbenprächtigen Aufnahmen die jetzt im Freya-Frahm-Haus zu sehen sind und jedes Mal einen Aha-Effekt bei den Zuschauern hervorrufen, wenn Jochim Lichtenberger erklärt, welche Bewandtnis es mit den Fotos auf sich hat.
Musikalisch sorgten Katrin Kambach und Jürgen List mit ihren diatonischen Knopfgriff-Akkordeons für einen stimmungsvollen Rahmen der Vernissage. Diatonische Akkordeons oder auch Organettos genannt sind kleine, aus Holz gefertigte Instrumente die einen schönen und warmen Klang erzeugen, wie die Zuschauer es an diesem Abend erleben konnten. Und mit einem Glas Sekt in der einen und Schnittchen in der anderen Hand und vielen interessanten Gesprächen klang dann diese Vernissage aus.
Auch der Samstag war wieder sehr interessant für mich, denn ich habe mir jetzt einmal in aller Ruhe die Ausstellung zu dem Thema „50 Jahre Meerwasser-Schwimmhalle Laboe“ angeschaut. Und so traf es sich sehr gut, das Gert Missfeldt als Mann der ersten Stunde anwesend war, oder besser gesagt, er war ja schon dabei als die Schwimmhalle in Laboe erst geplant wurde. Alles was jemals an der Schwimmhalle geplant und gemacht wurde, Gert Missfeldt ist ein wandelndes Lexikon was dieses Thema betrifft und man merkt ihm an, wie viel Herzblut ihn mit „seiner“ Schwimmhalle auch heute immer noch verbindet.
Wobei das Thema Schwimmhalle ja die Gemüter in Laboe spaltet, laut letztem Bürgerentscheid waren etwas über 50% für den Erhalt und etwas unter 50% für die Schließung der Halle. Aber ich habe die Hoffnung, dass mit unserem neuen Bürgermeister nun endlich mal die Zeiten der populistischen Slogans und das Zurechtbiegen von Fakten vorbei sind und sachlich diskutiert werden kann, ob es eine neue Schwimmhalle in Laboe geben wird, ja oder nein und wenn ja dann wo.
Viel interessanter als das ganze Gerangel zwischen Förderverein und Politik und die ewigen Diskussionen um die MWSH finde ich daher die Geschichten, die Gert Missfeldt im Laufe der Jahrzehnte in „seiner“ Schwimmhalle erlebt hat.
So wie überall in den Gemeinden war Geld auch Ende der 60er Jahre schon knapp in Laboe, Gert Missfeldt erinnert sich noch gut daran, dass schon während der Planung eine Delegation aus Laboe unter Bürgermeister Pleger nach Bonn gefahren ist, um Fördergelder einzuwerben. Das war dann auch erfolgreich, die Begründung für die Bewilligung der Gelder aus Bonn war damals, dass Laboe ja durch das Ehrenmal sehr bekannt sei in Deutschland, eine Meerwasserschwimmhalle würde dieses gute Ansehen noch steigern. Dass leider zu wenig Fördergelder beantragt wurden stellte sich erst später heraus, aber der Bau einer Meerwasser-Schwimmhalle konnte starten.
Und die konnte man nicht einfach so auf den Strand stellen, sie würde ja durch ihr Gewicht im Sand versinken, also wurden acht 22 Meter lange Stelen aus sogenanntem Bunkerbeton in das Erdreich versenkt auf der die Halle steht. Das damals herausragendes Merkmal war ja das Schwimmen im Meerwasser das aus therapeutischer Sicht auch heute noch unübertroffen ist. Daher wäre das ein sehr großer Nachteil, wenn eine neue Schwimmhalle in Laboe einen anderen Standort bekommen würde, so Gert Missfeldt. Hinzu kommt noch, dass wir das Meerwasser umsonst vor der Tür haben, bei einem anderen Standort muss das Trinkwasser teuer bezahlt werden.
Ich war nun bisher immer davon ausgegangen, dass das Ostsee-Wasser direkt vor der Halle abgepumpt wird. Der Gedankengang ist zwar sehr gut aber völlig falsch. Denn das Wasser kommt aus rund 380 Meter Entfernung und zwar in etwa von dort wo im Sommer die Badeinsel liegt und wird dann über 9 Meter tiefe Kunststoffleitungen in die Halle gepumpt. Warum? Nun, seinerzeit wurden umfangreiche Messungen in der Förde vorgenommen, die besten Strömungsverhältnisse gab es seinerzeit genau an dieser Stelle. Wobei meine keine Angst haben muss, dass an der Stelle ein Sog entsteht, denn dazu ist die Pumpleistung viel zu gering. Wieder was gelernt.
Gert Missfeldt, der ja nicht nur Schwimmmeister sondern auch Heilpraktiker von Beruf ist, hat schon sehr früh erkannt, wie gesund das Schwimmen im Meerwasser auch gerade für schwangere Frauen ist. Hier hat er unzählige Kurse gegeben und den Kindern dann später auch Schwimmunterricht erteilt. Eine Tafel in der Ausstellung zeigt einige Mütter und Kinder und was das Erstaunliche ist, Gert Missfeldt erkennt auch heute noch die jetzt erwachsenen Kinder an ihren Augen wieder.
Und so kamen dann auch immer wieder während unseres Gesprächs Menschen in die Ausstellung, um noch einmal mit „ihrem“ Schwimmmeister ein paar Worte zu klönen.
Viel Prominenz aus Funk und Fernsehen besuchte damals auch die Schwimmhalle in Laboe wenn sie Auftritte in Kiel hatten. Auch der Schauspieler Gert Fröbe, zu dem Gert Missfeldt einen besonders guten Kontakt hatte, war mehrmals in Laboe, das wusste ich bislang auch noch nicht und davon gibt es leider auch kein Bildmaterial bei uns im Rathaus-Archiv. Auch die „Aktuelle Schaubude“ aus Hamburg, die ich noch kenne als sie aus dem gläsernen Studio von Opel Dello am Dammtor gesendet wurde, war schon zu Gast in der Laboer Schwimmhalle und hat live gesendet.
Aber man darf auch nicht vergessen, damals zählte die Schwimmhalle rund 200.000 Besucher pro Jahr, machte aber trotzdem schon Verlust. Heute sind es nur noch rund 30.000 Besucher und das ergibt einen Verlust von über einer halben Million Euro pro Jahr welchen die Gemeinde mit ihren 5.000 Einwohnern schultern muss. Hier ist also dringender Handlungsbedarf angesagt bevor auch noch der letzte verfügbare Cent in die Schwimmhalle versenkt wird.
Aber zurück zur Ausstellung. An viele schöne Veranstaltungen erinnert sich Gert Missfeldt noch, irgendwie ist die Cafeteria viel zu klein, um alle Bilder zu zeigen, die sich noch in seinem Besitz befinden. Das wäre ja vielleicht auch einmal eine schöne zeitgeschichtliche Ausstellung für das Freya-Frahm-Haus.
Und so verging der Vormittag rasend schnell, ich finde es immer ganz toll, wenn mir „alte“ Laboer Geschichten aus unserem Ort erzählen, mir von Menschen, Gebäuden und Veranstaltungen berichten, die leider viel zu schnell in Vergessenheit geraten in unserer schnelllebigen Zeit. Von daher bin nich auch etwas stolz, wenigstens einen kleinen Anteil in unserem Rathaus-Archiv leisten zu können, damit die Geschichten aus Laboe nicht in Vergessenheit geraten und für unsere Nachwelt erhalten bleiben.
Aufgrund der großen Nachfrage ist die Ausstellung übrigens verlängert worden, sie kann während der Öffnungszeiten des Schwimmbades noch bis zum 16. Februar besichtigt werden.
So, das war es für den Montag, das Wetter ist wie immer in der letzten Zeit - 10 Grad warm, grau mit Nieselregen, aber was soll´s.
Ich sage dann mal Tschüss bis zum Mittwoch.
Euer Ostsee-Peter
Mittwoch, 05. Februar 2020
Moin Moin aus Laboe,
seit 2 Tagen Sonnenschein in Laboe, das ist ja ein Gefühl als wenn unsere kleine Welt in Laboe neu erschaffen wurde. Liefen in den letzten Wochen viele Menschen immer nur eilig und mit gesenktem Kopf durch den Nebel, Wind und Regen, habe ich die letzten zwei Tage nur fröhliche Gesichter entdeckt. Jeder hat plötzlich wieder Zeit zum Klönen, bleibt stehen und schnackt über Gott und die Welt. Einfach nur schön.
Dienstagabend war ich mit Freunden seit längerer Zeit mal wieder im Balkanrestaurant BOSNA. Ich gebe es ja zu, es ist einfach zu bequem, wenn ich nur die Treppe runter gehen muss, mich an den gedeckten Tisch im Rhodos setzen kann, nach dem Essen wieder eine Treppe hoch und rauf aufs Sofa.
Trotzdem ist und bleibt natürlich das BOSNA immer noch ganz oben auf meiner Favoritenliste. Was mich gestern Abend völlig überrascht hatte war, wie voll es dort war. An einem Dienstag, völlig außerhalb der Saison. Selbst der Nebenraum in dem wir dann saßen war rappelvoll. Aber meine Mixed-Grill-Platte war wie immer einsame Spitze und nur mit großen Kraftanstrengungen zu bewältigen, wie schön.
Dann wollte ich heute aufgrund des herrlichen Wetters mal wieder nach Möltenort wandern aber was ist? Fördewanderweg gesperrt wegen Munitionsdepot. Schade, können die nicht mal ihre Bomben und Raketen bei Schlechtwetter verladen???? Aber so habe ich dann bei der Baltic Bay ein Ehepaar aus Stuttgart kennengelernt, die seit Anfang des Jahres Neubürger in Laboe sind.
Dann möchte ich noch auf einen Lichtbild-Vortrag hinweisen, den unsere Archivgruppe am kommenden Freitag, den 07. Februar um 19:00 Uhr im Freya-Frahm-Haus abhält. Es geht diesmal um ddie Geschehnisse in Laboe in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und betrachtet einmal das Leben des Oberlotsen Jochim Lage, geb. 1847 und der bis 1928 in Laboe gelebt hat.
Seine Kindheit verbrachte er zunächst im Oberdorf, wuchs im „Pannhus“ auf, (das hat nichts mit Pannen zu tun sondern heißt so, weil es das erste Haus mit Dachpfannen war), später baute er ein Haus in der Reventloustraße/Ecke Strandstraße, das auch heute noch erhalten ist.
Viele spannende, interessante und lustige Geschichten gibt es aus der damaligen Zeit zu berichten und wer könnte diese Geschehnisse wohl besser erzählen als Jens Uwe Bock, denn er ist ein Urenkel von Jochim Lage und selber Kapitän und Lotse. Wie sah der Alltag, vor allem Kindheit und Jugend, der Menschen in Laboe aus? Elektrisches Licht z. B. gab es in Laboe mit den ersten Glühbirnen erst 1902, gespeist durch ein eigenes E-Werk in der Schiffswerft Arp.
Freuen wir uns also schon einmal auf einen unterhaltsamen Abend im Freya-Frahm-Haus, der Eintritt ist frei, um eine Spenden für den Förderverein wird gebeten.
So, das war es für den sonnigen Mittwoch. Und wie schon eingans geschrieben, ich freue mich, heute endlich einmal wieder Bilder im Album zeigen zu können mit blauem Himmel und blauer Ostsee. So lieben wir das.
Ich sage Tschüss bis Freitag
Euer Ostsee-Peter
Freitag, 07. Februar 2020
Moin Moin aus Laboe,
so, Sonne hat sich wieder erledigt, es herrscht wieder „Normal-Wetter“ in Laboe. Die ersten Krokusse und Winterlinge stecken schon ihre Köpfe hervor im Kurpark, kann also los theoretisch gehen mit dem Frühling.
Dann fuhren am heutigen Freitag tatsächlich zwei Kreuzfahrtschiffe an Laboe vorbei. Fluss-Kreuzfahrtschiffe, und zwar die "Viking Hervor" und die "Viking Gersemi". Beide Schiffe sind Neubauten die gerade auf der Neptun-Werft in Rostock fertiggestellt wurden und sich nun im Nord-Ostsee-Kanal befinden, der Zielhafen war um 14.00 Uhr noch nicht angegeben. Über 50 dieser 135 Meter langen und 11,5 Meter breiten Schiffe hat die Werft in Rostock, die ja zur Meyer-Werft in Papenburg gehört, seit 2011 schon für die Reederei “Viking River Cruises“ gebaut.
Mittlerweile habe ich schon mit einigen Leuten aus Laboe gesprochen, die ganz begeistert sind von solchen Fluss-Kreuzfahrten. Ich persönlich finde es zwar schöner, wenn ich das weite Meer um mich herum habe, allerdings sind diese schwimmenden Plattenbauten mit 5.000 Menschen an Bord nun gar nicht mein Ding. Auf so einem Fluss-Kreuzfahrtschiff sind immer nur max. 190 Passagiere, das ist natürlich ein ganz großer Vorteil. Na mal schauen, wenn ich so eine Fluss-Kreuzfahrt mal in einem Preisausschreiben oder so gewinne bin ich auf jeden Fall dabei.
Ansonsten muss ich mich heute kurz fassen, mich erwartet heute noch ein körperlicher und technischer Einsatz, denn so ein Vortrag vom Rathaus-Archiv im Freya-Frahm-Haus erfordert doch immer schon ein paar Stunden vorher einen Einsatz in Form von Stühlen schleppen, Technik mit Bild und Ton aufbauen, Begleitmaterial bereit legen und und und.
Ich freue mich jedenfalls schon auf einen interessanten Abend, dem Ur-Enkel des Oberlotsen Lage, Jens-Uwe Bock, konnte ich heute Vormittag bei der Generalprobe schon mal die Hand schütteln und denke mir, das wird nicht nur interessant sondern auch lustig, denn was so ein richtiger Käpt´n ist, der kann auch ordentlich schnacken.
Ich sage dann mal Tschüss bis zum Montag und wünsche ein erholsames Wochenende.
Euer Ostsee-Peter
Sonntag, 09. Februar 2020
Meine lieben Leserinnen und Leser,
da dieses ja eine ganz private Homepage ist, kann und muss ich leider die traurige Mitteilung machen, dass meine langjährige Freundin Gudrun aus Buchholz heute Mittag den Kampf gegen ihre Krebserkrankung verloren hat.
Und da Gudrun ja auch hier in Laboe bei den Menschen durch ihre aufgeschlossene und stets fröhliche Art sehr beliebt war und auch zahlreiche Urlauber sie ja persönlich kennen gelernt haben, möchte ich ihr heute diese Zeilen widmen.
Kennengelernt haben wir uns schon vor knapp 20 Jahren in Buchholz durch den „Tauschring Nordheide“. Als ich dann Renate kennengelernt hatte und wir nach Laboe gezogen sind haben wir uns aber aus den Augen verloren. Nach Renates Tod war ich dann zu einer Jubiläumsfeier des Tauschrings wieder in Buchholz wo wir uns das zweite Mal über den Weg gelaufen sind.
Und das war der Start zu einer wunderbaren Freundschaft wie man sie wohl selten findet im Leben. Nach Renates Tod war Gudrun dann auch die erste aus meinem alten Freundeskreis in Buchholz die bei mir war um mich seelisch wieder aufzurichten. Sie war damals übrigens das erste Mal in ihrem Leben in Laboe und sie hat sich sofort in unseren schönen Ort verliebt. Nicht in mich, Gudrun hat mir von Anfang an klar gemacht – Freundschaft ja - aber niemals mehr. Und wer Gudrun kennengelernt hat der weiß, dass ihr Wort Gesetz war, ohne wenn und aber.
Diese Freundschaft wurde im Laufe der Jahre immer tiefer und intensiver, es gab nichts worüber wir nicht ganz offen miteinander reden konnten. Oftmals waren wir anderer Ansicht, haben die Dinge aus völlig verschiedenen Perspektiven gesehen, aber immer sind wir gemeinsam zu einer Lösung gekommen. Gudrun hatte ihre ganz eigene Art, Probleme anzupacken und zu lösen, auch wenn ich dabei manchmal die Augen verdreht habe. Aber sie hat niemals aufgegeben, das war zu keinem Zeitpunkt und in keiner Situation eine Option für sie, sondern sie hat immer ihr Ziel erreicht, beharrlich und egal wie lange es gedauert hat.
Für viele galten wir immer als das ideale (Liebes)-Paar das wir aber nie waren, aber wir haben die Leute in ihrem Glauben gelassen und uns beide darüber amüsiert. So viele schöne Dinge haben wir gemeinsam erlebt, so unsere Fahrt mit der Color-Line nach Oslo, unser Urlaub in Dänemark zusammen mit ihrem Sohn Timon und seiner Freundin und auch bei meiner Verleihung der Ehrennadel durch Ministerpräsident Daniel Günther war Gudrun an meiner Seite. Als Freundin, als Beraterin (hast Du keine anderen Klamotten? Los, wir besorgen jetzt erst mal was Anständiges zum Anziehen). Ob neues Outfit, neue Gardinen, mein Wohlfühl-Balkon, die vielen anderen schönen Dinge in meinem Appartement, das alles trägt die Handschrift von Gudrun. Und so war sie, wann immer es ihr prall gefüllter Terminkalender erlaubte, in Laboe.
Beruflich war sie sehr engagiert als Kranken- und Altenpflegerin im Außendienst bei der Diakonie, auch wenn das ein sehr anstrengender Job war, da sie viele Patienten in und um Buchholz zu betreuen hatte. Aber sie hat die Arbeit mit den Menschen immer sehr gerne und mit ganz viel Herzblut gemacht, auch wenn sie manchmal völlig erschöpft um Mitternacht in Laboe gelandet ist. Auch ihre Edelkatzenzucht mit britischen Kurzhaarkatzen hat immer sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Sie hat einen ganzen Raum voller Pokale die sie in ganz Deutschland mit ihren Katzen gewonnen hatte und auch da bemerkte man stets, wie groß ihre Liebe zu den Tieren war. Es waren aber immer nur die Katzen die ihr wichtig waren, niemals die Pokale.
Als sie dann 2018 die Diagnose erhielt dass sie an Lungenkrebs erkrankt sei, konnte das zunächst niemand glauben. Gudrun – die noch nie geraucht hat in ihrem Leben? Wie kann das sein? Aber Gudrun hat sehr schnell erkannt, was da mit ihr los war und sich auch von mehreren Ärzten und Kliniken eine Diagnose geben lassen, schließlich war sie eine Frau vom Fach und da konnten die Ärzte bei ihr nicht um den heißen Brei herum reden.
Hier in Laboe haben wir dann daraufhin sehr viele und intensive Gespräche geführt, was dazu geführt hat, dass sie jede Kleinigkeit für den Ernstfall, der immer so weit weg schien, geplant hat. Wir haben über Abschiedstexte zusammen gesprochen wobei mir die Tränen herunter gelaufen sind, sie wollte unbedingt in einem Friedwald beerdigt werden, auch das ist alles geregelt.
Als sie Ende November/Anfang Dezember 2019 das letzte Mal in Laboe war ging es ihr schon so schlecht und sie hatte so große Schmerzen, dass sie nicht mehr selber Auto fahren konnte und mit der Bahn gekommen ist, bis dahin unvorstellbar für die leidenschaftliche Autofahrerin Gudrun. Aber niemand hat es ihr angesehen, sie strahlte fröhlich wie eh und je, wie wir auf den nebenstehenden Bildern vom Adventsbasar auf Hof Wiese sehen, aber es gab natürlich einige Menschen in Laboe, die von ihrer unheilbaren Krankheit wussten.
Silvester 2018/2019 war Gudrun auch in Laboe und wir haben auf der Promenade mit Freunden bis um 2:00 Uhr nachts Walzer vor dem Buena Vista getanzt. Den letzten Jahreswechsel habe ich dann bei Gudrun in Buchholz verbracht, sie in ihrem Krankenbett im Wohnzimmer und ich auf dem Sofa daneben.
Nun ist sie also am heutigen Sonntag von ihren unerträglichen Schmerzen und ihrem Leiden erlöst worden und von uns gegangen. Sie hinterlässt eine riesengroße Lücke, nicht nur in meinem Leben. Meine Gedanken sind auch bei ihrem Sohn Timon, wir Männer, der junge und der alte, sind immer prima miteinander klar gekommen und das werden wir sicherlich auch in Zukunft.
Ich bin sehr dankbar. Dankbar für die schöne Zeit, die Gudrun und ich miteinander erleben durften. Dankbar für die vielen Gedanken und Gespräche die wir ausgetauscht haben. Dankbar für alles was ich von ihr lernen durfte. Dankbar für das Vertrauen und die Freundschaft, die uns so viele Jahre immer verbunden hat und in der nie ein böses Wort gefallen ist.
Das Leben geht für uns alle weiter, aber ein Satz den Gudrun mir Silvester ans Herz gelegt hat, werde ich nie vergessen. Sie hat sich gewünscht, dass ich endlich eine Frau für mich finde, die zu mir passt und mit der ich glücklich werden kann, denn mit ihr wäre ich es nie geworden. Selbst als ich unter Tränen nachgefragt habe was sie denn damit gemeint hätte - das war die einzige Frage in unseren fast 20 Jahren Freundschaft die sie mir nicht beantwortet hat.
Gudrun, mach es gut, nun kannst Du Deinen 57. Geburtstag am 19. Februar gar nicht mehr feiern, aber ich glaube, dass es eine Erlösung für Dich war. Und in meinem Herzen wirst Du immer einen festen Platz haben.
Tschüss, Dein Peter
Montag, 10. Februar 2020
Moin Moin aus Laboe,
so ganz ist mir heute noch nicht nach fröhlichem Schreiben, aber das Leben muss ja weiter gehen. Bedanken möchte ich mich aber auf jeden Fall für die vielen Beileidsbekundungen für den Tod von Gudrun, das hat mir gezeigt, wie viele Menschen sie auch hier in Laboe gekannt haben und wie beliebt sie überall war. Dafür mein ganz herzliches Dankeschön an Euch alle.
Sturmtief „Sabine“ hat ja in ganz Deutschland teils sehr heftig gewütet, ich kann aber aus Laboe berichten, dass wir mit einem blauen Auge davon gekommen sind. Die Feuerwehr hatte zwar einige Einsätze, aber das waren die üblichen Sturmgeschichten wie umstürzende Bäume, lose Dachziegel usw. Wichtig finde ich dabei immer nur, dass die Feuerwehrfrauen und -Männer auch auf ihre eigene Sicherheit achten wenn sie für uns im Einsatz sind.
Allerdings muss ich einen persönlichen Sturmschaden vermelden, denn als ich gestern gegen Abend noch im Naturerlebnisraum war, (das musste sein) hat mich eine heftige Windböe fast von den Beinen gerissen, die Kapuze vom Kopf und meine Brille von der Nase geweht. Ich habe die Brille noch im hohen Bogen davon fliegen sehen, schön leicht war sie ja dank der Kunststoffgläser, aber das war es dann auch schon. Wie soll ich eine Brille ohne Brille suchen und finden? Und dunkel wurde es auch schon.
Also die eigentlich sinnlose Suche aufgegeben und heute Vormittag mit Ersatzbrille eine neue Suchaktion gestartet. Der Wind blies immer noch sehr kräftig, ich hatte ja die Hoffnung, dass die Brille sich irgendwo an einem Strauch oder unter einem Stein verklemmt hatte, aber nichts. Und ich denke mal, bei dem kräftigen Wind der immer noch herrscht kann sie auch bis Stein oder Wendtorf getrieben worden sein. Aber was soll´s, das ist zwar sehr ärgerlich und teuer, aber im Gegensatz zu einem Menschen ersetzbar.
Heute werden wir im Album dann ein paar Bilder sehen wie es gestern und heute in Laboe ausgesehen hat, aber da habe ich im Laufe der Jahre schon wesentlich schlimmere Stürme in Laboe erlebt. Die Warnsysteme von NINA und DWD meldeten Sturmalarme fast im Minutentakt, heute warnen sie vor Hochwasser, aber zunächst einmal wird hier an der Kieler Förde das Wasser aus der Förde heraus gedrückt. Wir haben also Land ohne Ende im Moment vor Laboe.
Aber wenn der Wind dreht und die ganzen Wassermassen wieder zurück in die Förde gepresst werden, dann kann es schon kritisch werden.
Was mir heute Morgen noch aufgefallen ist – die Color-Line kam mit einer Stunde Verspätung in Laboe vorbei, da dürften die Passagiere eine etwas unruhige Nacht hinter sich haben. Und sicherlich auch viel Platz beim Frühstücks-Buffet. Ansonsten war ich heute noch bei der offiziellen Stationseröffnung der Bikesharing-Station der „Flottensprotte“ dabei, darüber und über einige andere Dinge wie z.B. den sehr erfolgreichen Abend im Freya-Frahm-Haus mit Jens-Uwe Bock und der Archivgruppe werde ich dann am Mittwoch berichten.
Ich sage dann mal Tschüss bis zum Mittwoch
Euer Ostsee-Peter
Mittwoch, 12. Februar 2020
Moin Moin aus Laboe,
heute möchte ich versuchen, einmal die Geschehnisse der letzten Tage in Laboe zusammenzufassen und eigentlich kann ich mich nur anhand der Bilder wieder daran erinnern, was es aus unserem schönen Ort zu berichten gibt, denn das war durch die traurigen Ereignisse in meinem persönlichen Umfeld irgendwie alles verdrängt worden.
Bereits am vergangenen Freitag war mir etwas in der Reventloustraße aufgefallen, das mich sehr stutzig werden ließ. Der Eingang zur Volksbank sah plötzlich ganz anders aus. Irgendwie – genau erklären konnte ich das gar nicht, auf jeden Fall anders. Nun kann es mir aber auch schon mal passieren, dass ich tage- oder wochenlang an irgendwelchen neuen Sachen in Laboe vorbei gehe und das gar nicht bemerke, erst wenn mich jemand fragt: „Hast du schon gesehen.....?“
So ging es mir jetzt mit der Kieler Volksbank. Aber zum Glück kenne ich jemand der in dem Gebäude über der Volksbank wohnt und auf meine Anfrage hin, ob ich schon an den ersten senilen Erscheinungen leide kam dann die erlösende Nachricht: Nein, lieber Peter, alles OK bei dir, der neue Eingang war erst am Donnerstag innerhalb weniger Stunden errichtet worden. Ich danke Dir liebe Bärbel, das war doch mal eine schöne Nachricht, ich war wieder sehr schnell, auch wenn die Bilder erst heute im Album sind.
Ebenfalls am Freitag war ja im Freya-Frahm-Haus der Vortrag von Jens-Uwe Bock und der Archivgruppe. Jens-Uwe Bock ist ja ein Urenkel des Oberlotsen Lage, war selber Kapitän und Lotse und konnte so also viele Geschichten erzählen. Lage ist ja in Laboe ein sehr bekannter Name und so fanden sich viele „Lages“ und dazugehörige Familienmitglieder ein, alleine sie hätten schon das Freya-Frahm-Haus gefüllt.
Aber es waren auch viele Laboer dabei denn neben den Geschichten von Jens-Uwe Bock streute Volkmar Heller aus dem Archiv immer wieder Fotos, Grafiken und Berichte ein die wir in den letzten Wochen zusammengestellt hatten und die genau in die Zeit von Oberlotse Lage in Laboe hinein spielten.
Die 50 Stühle im „Wohnzimmer“ des Freya-Frahm-Hauses waren schnell besetzt, die vorhandenen Reservestühle ebenfalls, einige Zuschauer mussten dann auf der Fensterbank Platz nehmen oder dem Vortrag stehend in der letzten Reihe lauschen.
Ein toller Erfolg, hat es doch wieder einmal bewiesen, dass solche Themen die Laboer anspricht. Von der Politik wird die Archivarbeit zwar geduldet, Anerkennung für unsere Arbeit kommt aber immer von den Laboer Bürgerinnen und Bürgern und darüber freuen wir uns natürlich immer ganz besonders.
Ein weiteres schönes Ereignis fand am Montag im strömenden Regen statt. Denn da wurden die 3 Stationen der „Sprottenflotte“ in Laboe ganz offiziell von Bürgermeister Heiko Voß und Janet Sönnichsen, Geschäftsführerin der KielRegion in Betrieb genommen. Oder besser Bikesharing-Stationen wie es auf „modern“ heißt.
Diese Leihfahrräder waren im letzten Jahr schon einmal kurz in Laboe und ich hatte mir damals ja dann ja auch sofort ein Rad ausgeliehen und eine Runde in den Naturerlebnisraum damit gemacht und natürlich auch darüber berichtet. Aber irgendwann waren die Räder dann genau so leise wie sie gekommen waren auch wieder verschwunden.
Am Montag waren sie dann also ganz offiziell wieder da und die 3 Stationen in Laboe befinden sich am Hafen bei dem Parkplatz neben der Fischküche, gegenüber vom Ehrenmal an der Strandstraße und an der Bullbrücke.
Bürgermeister Heiko Voß erklärte dazu: „Ob für Wege innerhalb Laboes, für Ausflüge in die Region oder für den Weg zum Hafen, die SprottenFlotte ist vielfältig nutzbar und ein großer Gewinn für die Mobilität in unserer Gemeinde“.
Janet Sönnichsen, Geschäftsführerin der KielRegion GmbH freute sich, dass die SprottenFlotte Schritt für Schritt Einzug im Kreis Plön hält. Im Masterplan Mobilität ist der Aufbau eines regionalen Bikesharing-Systems ein wichtiges Schlüsselelement für die KielRegion. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.
Zusammen mit den drei neuen Stationen in Laboe gibt es jetzt sechs Stationen an den Anlegern der Fördefährlinie, neben Laboe auch in Friedrichsort, Möltenort, Mönkeberg, Reventlou und am Hauptbahnhof. Von hier aus können die Nutzerinnen und Nutzer direkt auf das Schiff umsteigen. Denn die Beförderung der Fahrräder auf den Schiffen ist ja nicht ganz günstig, da lohnt es sich also schon, das Fahrrad an einer Dampferstation abzugeben und sich an der Zielstation wieder ein neues Rad zu mieten.
Insgesamt stehen an den knapp 40 Ausleihstationen in Kiel und Umgebung 300 Fahrräder der Firma „nextbike“ zur Ausleihe bereit. Die Nutzung der Räder ist sehr einfach. Eine Anmeldung ist über die Webseite HIER, über die nextbike App oder die Hotline möglich. Für die Ausleihe scannt man dann einfach die Nummer des Rades per App ein oder nennt sie per Telefon. Schon kann es losgehen.
Die erste halbe Stunde ist immer komplett kostenfrei. Jede weitere halbe Stunde kostet 1 Euro. Der Tageshöchstsatz liegt bei 9 Euro. Die Rückgabe erfolgt an einer der knapp 40 Stationen, die über die App oder der obigen Homepage ganz leicht zu finden sind.
Für 2021 ist eine Ausweitung der Sprottenflotte nach Plön, Rendsburg, Eckernförde, Büdelsdorf und Preetz geplant, im Rahmen dieser Erweiterung sollen in Zukunft dann auch E-Bikes und Lastenfahrräder angeboten werden.
Interessant ist das Angebot auch für Urlauber die ihr eigenes Rad nicht mit zum Urlaubsort bringen müssen, trotzdem aber mobil sind und verschiedene Orte zur Ausleihe und Rückgabe der Räder in Kiel und Umgebung nutzen können.
Das die Bilder im Album teilweise voller Regentropfen auf der Kamera waren ließ sich bei dem Schietwetter leider nicht vermeiden, das ist eben live. Ja, mir san mit´m Radel da - an der Bikesharing-Station.
Dann kommen wir zu den aktuelleren Dingen. Am gestrigen Dienstag hatte ich zwei termine in Kiel, normalerweise ja kein Problem aber wenn die Busfahrer 3 Tage lang streiken und auch kein Fördedampfer fährt sieht die Sache schon anders aus. Immer hin, die Schnellbusse der Verkehrsgesellschaft Plön fahren, so hieß es. Da ich entweder nur Schnellbus oder im Sommer mit dem Dampfer fahre also kein Problem sollte man meinen. Aaaaaber.... statt um 8:16 Uhr kam der Schnellbus erst um 8:40 Uhr, das Warten bei strömenden Regen und starken und kaltem Wind am Hafen war jetzt nicht so der Hit, meinen ersten Termin in Kiel habe ich zwar nicht mehr pünktlich erreicht aber welch ein Glücksgefühl, dann in einem gut geheizten Bus in die Landeshauptstadt zu fahren.
Auch in Kiel war der Regen mein ständiger Begleiter, daher habe ich nur schnell ein Foto von den Bauarbeiten am kleinen Kiel-Kanal gemacht und am Alten Markt bin ich dann auch auf eine Ausleihstation der „Sprottenflotte“ gestoßen, habe ich intern abgespeichert, erspart lange Fußwege vom Bahnhof zum Alten Markt.
Dann möchte ich noch einen interessanten Vortrag ankündigen, der am Freitag, den 14.02. von 18:00 bis 20:00 Uhr in der VHS Raum 1 stattfindet. Die Islamwissenschaftlerin Elisabeth Piecyk wird über Städte, Kulturdenkmäler und Oasen im Iran berichten.
Sie wird im Laufe des Abends von ihren Reiseerlebnissen des alten Persiens und dem neuen Iran erzählen, denn neben der Geschichte lernte sie auch die unbekannte, weilbliche und männliche Parallelwelt der modernen iranischen Menschen kennen. Berühmte Dichter, Baumeister, Eroberer und Wissenschaftler, aber auch Traditionen, Poesie und die Kochkunst dieses Landes werden uns vorgestellt. Der Kostenbeitrag beträgt 8 €.
So, nun bin ich aber wieder auf dem laufenden Stand und somit meine Leserinnen und Leser auch. Am Strand sah es heute nicht so gut aus, durch den anhaltenden Sturm sind die ersten Sandschutzbretter schon umgeweht und werden langsam vom Sand begraben. Und vor den Elementen die noch stehen türmen sich teilweise die Sandberge. Dazu dann auch noch ein paar Bilder mehr am Freitag.
Und bis dahin sage ich Tschüss
Euer Ostsee-Peter
Freitag, 14. Februar 2020
Moin Moin aus Laboe,
so, da ich ja nun mit meinen Berichten aus Laboe wieder einigermaßen auf dem Laufenden bin können wir uns ja mal wieder dem aktuellen Tagesgeschehen zuwenden.
Große Freude bei allen Schwimmhallenfreunden, denn bei dem letzten Gespräch das Bürgermeister Heiko Voß mit rund 20 entscheidungsberechtigten Vertretern aus den Umlandgemeinden geführt hat wurde entschieden, dass eine neue Schwimmhalle in Laboe gebaut werden soll. Eine sehr gute Nachricht für unseren Ort, aber es folgt natürlich nach dem kleinen "aber" das große ABER.....
Zunächst einmal wurde Bürgermeister Heiko Voß von den Umlandgemeinden beauftragt, einen geeigneten neuen Standort für die Schwimmhalle zu suchen. Dabei müssen dann die entsprechende Verkehrsanbindung, ausreichende Parkplätze usw. berücksichtigt werden. Und – auch das ist beschlossen worden, es wird kein Spaß- oder Freizeitbad gebaut, sondern ein reines Bad zur Daseinsvorsorge, also vordringlich für Vereins- und Schulschwimmen und zur Gesundheitsvorsorge. Selbstverständlich können und sollen auch Gäste das Bad nutzen, aber ein Blick auf die Ostsee oder Meerwasser müssen dann natürlich als herausragendes Merkmal nicht mehr sein.
Den Ausschlag für Laboe mag auch gegeben haben, dass die Gemeinde sich verpflichtet hat, pro Jahr 200.000 € für die Betriebskosten beizusteuern. Aber auch die müssen ja irgendwo herkommen und wer nun argumentiert, das ist ja viel weniger als die bisherigen 500.000 € dem sei gesagt, dass sich Laboe auch 200.000 € eigentlich überhaupt nicht leisten kann bei der klammen Finanzlage, denn das Geld fehlt dann natürlich an anderer Stelle. Und diese 200.000 € pro Jahr sind nur ein Zuschuss zu den laufenden Betriebskosten, der Anteil der Baukosten für die neue Halle und die Abrisskosten für die alte Halle, (hier sind rund 1 Million Euro im Gespräch), sind dabei ja noch gar nicht berücksichtigt.
Neben dem neuen Standort müssen natürlich noch viele andere Fragen geklärt werden. Was passiert mit der alten Meerwasserschwimmhalle am Strand? Soll die solange für jährlich über eine halbe Million Euro Verlust – Reparaturen noch gar nicht eingerechnet, am Leben erhalten werden? Oder bleibt da eine Ruine stehen? Die Finanzierung mit den Umlandgemeinden muss vereinbart, Fördergelder eingeworben werden und und und, es gibt also noch reichlich Klärungsbedarf bis die ersten Baupläne auf dem Tisch liegen.
Dann folgen die üblichen Bauverzögerungen weil ein bis dahin noch nie gesehener Käfer oder Vogel sein Zuhause auf dem geplanten Gelände hat, Bürgerproteste sind „in“ und werden auch dort für die üblichen Verlängerungen der Bauzeit sorgen. Irgendwas ist ja immer.
Und bis die neue Schwimmhalle dann, egal wo in Laboe, eröffnet werden kann, bin ich schon weit über 80 Jahre alt und da bin ich mir nicht so sicher, ob ich dann von der Eröffnung überhaupt noch live berichten kann. So viel zur Realität, für Euphorie sehe ich da nicht so viel Spielraum.
Aber halten wir zunächst einmal positiv fest: Die Gespräche rund um das Thema Schwimmhalle sind wieder in Schwung gekommen, Laboe bekommt eine neue Schwimmhalle! Irgendwann und irgendwo. Und dazu ist diese Woche der Startschuss gefallen. Nun liegt es an den politischen Gremien in Laboe, in der Probstei und im Amt Schrevenborn, wie schnell die Sache vorangetrieben wird.
Reden wir zum Schluss noch kurz über Sabine, den wilden Feger. Wir haben da ja Glück gehabt in Laboe, neben einigen kleineren Schäden wurde nur reichlich Sand am Strand durcheinander gewirbelt. Aber da ist der Bauhof dabei, schon mal den Sand umzuschichten und in Sicherheit zu bringen, nicht, dass er bei dem nächsten angekündigten Sturm am Wochenende mit dem schönen Namen Victoria wieder in der in der Ostsee verschwindet.
Das heißt, einen kleinen Schaden gab es doch wenn man auf der Promenade beim „Ocean eleven“ vorbeigeht. Die Litfaßsäule hat es vom Sockel gehauen. Aber die liegt da erst einmal gut bis die nächsten Winterstürme an der Küste vorbei gezogen sind.
Ansonsten haben das Thang Long noch bis Ende Februar und die MoccaFee-Mädels bis Anfang März Winterpause. Und aus der ehemaligen Raucherkneipe „Strandkorb“ an der Promenade ist jetzt eine Nichtraucherkneipe geworden. Ich als Nichtraucher finde das gut.......Daumen hoch.
So, das war es mal wieder für diese Woche. Ich sage Tschüss bis zum Montag
Euer Ostsee-Peter
Montag, 17. Februar 2020
Moin Moin aus Laboe,
nach Sabine haben wir nun auch Victoria in Laboe begrüßen dürfen, aber auch sie war von zartem Wesen. Über 10 Grad warm war es bei uns an der Küste, es wehte ein laues Lüftchen, dazu gab es dann fast nur Dauerregen am Sonntag, da kam nicht wirklich Freude auf, aber eine Runde ans Wasser habe ich natürlich trotzdem bei dem grauen und feuchten Wetter gemacht.
Heute möchte ich einmal ein sehr schönes Gedicht von Hannes Hahn im Fotoalbum veröffentlichen, noch so ein Laboe-Verliebter. Es heißt: "Mein Heimartort". Hannes mit seiner Pfeife in der Hand, ist in ganz Laboe bekannt. Genauso wie seine kräftige Stimme, wenn er im Shantychor der Ole Schippn singt. Das Gedicht hätte er eigentlich bei der Ausstellung „Laboe kreativ“ im Freya-Frahm-Haus sehr schön vortragen oder ausstellen können. Na ja vielleicht beim nächsten Mal.
Ein nächstes Mal gibt es an diesem Mittwoch auch im Freya-Frahm-Haus, denn auf Grund des großen Zuspruchs im Dezember letzten Jahres wird die Laboer Märchenerzählerin Christiane Lage noch einmal Märchen für Erwachsene auf hoch- und plattdeutsch vortragen. Das fand ich im Dezember so interessant, dass ich mir gleich ein Märchenbuch der Gebrüder Grimm zugelegt habe, natürlich mit dem Hintergedanken, dann könnte ich meinen Enkelkindern auch mal ein Märchen vorlesen. Aber ich habe auch selber schon einige Märchen gelesen, ist einmal ganz was anderes als Krimis und Polit-Thriller.
Es sind ja meist für mich eher unbekannte Märchen die Christiane Lage dort erzählt und über die dann im Anschluss immer gleich diskutiert wird. Denn die Frage lautet ja, welche Botschaft will uns das Märchen übermitteln? Aus welcher Epoche stammt es, denn dann kann man das zeitgeschichtlich besser zuordnen. Das ist immer spannend, einma live verschiedene Meinungen zu den Geschichten zu hören.
Der Märchenabend findet am Mittwoch, den 19. Februar um 19:30 Uhr im Freya-Frahm-Haus statt, der Eintritt beträgt 6 €.
Wer durch die Reventloustraße schlendert bemerkt auch wieder ein paar „Umrück-Aktionen“. Es war im Januar 2018, als die Firma Raumausstattung Gandy aus dem großen Laden im „Alten Kaiserhof“ in die ehemalige „Muschelblume“ von Petra König umgezogen ist. Dort ist sie jetzt aber wieder ausgezogen, eingezogen ist dafür dort die „Culterey“. Die war anfangs neben dem Freya-Freya-Frahm Haus und aus der Zeit habe ich noch ein kleines wunderschönes Teelicht mit Laboe-Motiven im Innenglas, gab es danach leider nie wieder. Nach der Strandstraße ging es dann zum Dellenberg 1 in das Kellergeschoss und am 24. Februar ist dann die Neueröffnung in der Reventloustraße 9 in der ehemaligen Muschelblume.
In der ehemaligen Bäckerei Jürgensen sind nun alle neuen Fenster montiert, das Haus ist komplett entkernt und auch der Laden wird wieder in Betrieb genommen. Komischerweise wissen auch die Nachbarn nicht wer dort einzieht, ist aber im Moment auch unwichtig. Denn viel wichtiger finde ich, dass dieses alte Haus erhalten bleibt und nicht abgerissen und gegen einen hässlichen Neubauklotz ersetzt wird.
Denn die Reventloustraße strahlt ja immer noch mit dem alten Kaiserhof und den anderen älteren Gebäuden ein gewisses nostalgisches Flair aus. Das einzige Haus welches in meinen Augen überhaupt nicht in die Reventloustraße passt ist das potthässliche Gebäude der Sparkasse. Weder Form, Farbe oder Fassade, da passt einfach absolut nichts zum Umfeld. Dass es auch anders geht hat die Volksbank gegenüber bewiesen. Aber was soll´s, nun steht das Haus da, aber gewöhnt hab ich mich auch nach 12 Jahren nicht an das Haus, ist immer noch hässlich.
Im Album sehen wir dann heute die ersten Krokusse im Kurpark, der Wind heute am Strand war wieder recht heftig, die Kiter und Surfer hat´s gefreut. Aber der ganze feine Sand der hochgewirbelt wurde brennt ganz schön auf der Haut. Ach – und die Taube bei der Kita am Strand. In einem schönen beige und völlig zutraulich. Smartphone drauf gehalten, da meinte Tante Google dann, das wäre eine Carneau-Taube. Kann sein, muss aber nicht. Also für mich war es dann eben eine Sepia-Taube vom Farbton her.
So, das mal zum Start in die neue Woche. Wir lesen uns am Mittwoch wieder, bis dahin sage ich Tschüss
Euer Ostsee-Peter
Mittwoch, 19. Februar 2020
Moin Moin aus Laboe,
heute gab es endlich auch mal wieder Sonnenschein in Laboe. Und zwar genau bis zu dem Zeitpunkt als ich mich auf den Weg gemacht hatte um im Freya-Frahm-Haus einmal nach der neuen Ausstellung zu schauen die am kommenden Freitag eröffnet wird.
Und ich muss sagen, auch die neue Ausstellung mit Ölbildern, Installationen und Objekten von Petra Genster ist wieder sehr spannend und interessant und das fängt schon mit dem Titel an: „Du bist nicht das Wasser, du trägst nur den Eimer“. Dieses Zitat stammt aus einem Gedicht von Hilde Domin und will uns sagen, dass wir uns nicht allmächtig fühlen sollten sondern uns öfters mal auf unsere wahre Größe besinnen sollten, auch im Hinblick auf die Natur.
Petra Genster lebt in Heikendorf, da sie aber aus dem Rheinland stammt gibt es auch noch viele Ausstellungen und Projekte im Raum Köln. Aber Wasser, das war schon immer ihr Thema. So hatte sie z.B. zur 23. UN-Klimakonferenz im Frauenmuseum Bonn im Jahre 2017 eine interaktive Installation von 3,50m x 2m x 4m die aus gebrauchten blauen Kleidungsstücken, Plastikfundstücken, Pigmenten, Tau, Holz besteht. Es heißt: „Die ausgedehnte Macht des Wasser“ wobei Petra Genster auf die Verschmutzung der Umwelt hinweisen möchte. Kunst darf auch gerne anregen, sie soll die Menschen verleiten, über das gesehene zu diskutieren und sich auszutauschen und das gelingt ihr mit ihren Installationen sehr gut,
Im Freya-Frahm-Haus wird diese große Installation in 2 Teilen gezeigt, da im Erdgeschoss wegen verschiedener anderweitiger Veranstaltungen nur Kunstgegenstände an den Wänden gezeigt werden können, in der 1. Etage bekommt man dann einen Eindruck des Gesamtkunstwerke.
Und in der 1. Etage befindet sich auch eine weitere Installation, die sehr große Aufmerksamkeit in Frauenmuseum in Köln erhielt und heißt „Schwester des Krieges“. Das 1,7 Meter hohe Objekt wurde aus 800 weißen Mundschutzpapieren gefertigt und stellt sinnbildlich eine der über 90.000 Krankenschwestern da, die im 1. Weltkrieg mit an der Front waren und furchtbares Leid miterleben mussten.
Nach dem 1. Weltkrieg brach die „Spanische Grippe“ aus, auch hier starben Millionen Menschen. Und das schlägt nun wieder einen Bogen zum derzeit grassierenden Corona-Virus, die Mundschutzmasken von damals sind also auch im Moment gerade wieder aktuell.
Neben diesen Groß-Objekten gibt es aber natürlich auch viele andere interessante Dinge zu sehen, hier spielt das Wasser sehr oft eine Rolle bei den Ölbildern von Petra Genster. Ebenso wie die aus dem Wasser stammenden Treibholzfundstücke die sie sehr künstlerisch bearbeitet hat.
Eröffnet wird die Ausstellung am 21. Februar 2020, musikalisch begleitet mit dem „Duo Morsezeichen“. Am Sonntag, den 01. März 2020 wird es um 14:00 Uhr ein Meditaives Singen mit Johannes Janßen geben, das Motto lautet „Mit Auge und Ohr“.
Zum Abschluss der Ausstellung am 8. März gibt es dann noch anlässlich des Weltfrauentages eine Lesung mit Astrid Peter. Sie wird über die Frauen in der Kunst sprechen, der Titel der Lesung lautet: Rucke die guh – wem passt der Schuh.
Geöffnet ist die Ausstellung von 21.02. – 08.03. 2020 jeweils am Freitag/Samstag von 13 – 18 Uhr und am Sonntag von 12 – 18 Uhr der Eintritt ist frei.
Dann noch ein kleiner ganz privater Hinweis. Die Kerze leuchtet für Gudrun die am letzten Sonntag verstorben ist und heute 57 Jahre alt geworden wäre. Sie war für mich die beste Freundin die man sich vorstellen kann und für alle, die Gudrun persönlich gekannt haben, gibt es ab heute den Raum II.
Wir lesen uns dann am Freitag wieder, das wird ein langer Tag denn mein Sohn Kevin wird am 22.02.2020 30 Jahre jung und als Junggeselle will er mit seinem Vater „reinfeiern“ um den vielen Ankündigungen seiner lieben Schwester und meiner Tochter Jenny in Buchholz zu entgehen. Ich freue mich schon.
Bis dahin sage ich Tschüss
Euer Ostsee-Peter
Freitag, 21. Februar 2020
Moin Moin aus Laboe,
das Wochenende steht vor der Tür und ich hatte es ja schon kurz angekündigt, mein Sohn Kevin wird 30 und Vater und Sohn wollen dem ganzen Rummel, den Schwester und Mutter sich ausgedacht haben für den Junggesellen, entfliehen.
Die Flucht wird sicherlich eine lustige Geschichte, gerne würde ich jetzt schon mehr darüber berichten, aber da Kevin ab und zu mal liest was sein Vater so schreibt und heute vielleicht ganz besonders, kann ich leider noch nichts verraten, auch wenn es mir in den Fingern juckt.
Wir werden jedenfalls bis Montag unterwegs sein, ich wollte dann eigentlich am Mittwoch von unserer Männer-Tour berichten, aber da bin ich dann in Buchholz zur Beerdigung meiner lieben Freundin Gudrun. Das Leben spielt also im Moment etwas Achterbahn bei mir. Aber denke ich mal, wir lesen uns dann am Dienstag wieder. Das mal vorab.
Was erwartet uns in Laboe an diesem Wochenende? Auf jeden Fall mal durchwachsenes Wetter mit einigen Feuchtigkeitseinlagen von oben. Dem kann man aber entgehen, denn im Freya-Frahm-Haus wird ja am heutigen Freitag um 18:00 Uhr die neue Ausstellung „Du bist nicht das Wasser, du trägst nur den Eimer“ von Petra Genster eröffnet die auch am Wochenende jeweils zwischen 13 und 18 Uhr geöffnet ist.
Viel Spaß für die „Lütten“ gibt es am morgigen Samstag, den 22.02.2020 ab 15:00 Uhr in der Jenner-Arp-Sporthalle. Denn dort startet wieder das große TVL-Faschingsturnen und es wird nicht nur geturnt sondern auch gespielt und getobt und das macht den Kindern immer ganz viel Spaß.
Und so werden also wieder viele Piraten, Prinzessinnen, Ritter, Elfen und Könige die Sporthalle mit lautem Kinderlachen erfüllen. Die Erwachsenen erwartet wie immer ein großes Kuchenbuffet, dass ich aus jahrelanger Erfahrung sehr empfehlen kann.
In diesem Jahr muss nun aber mein Sohn auf seinem Geburtstag am Samstag dafür sorgen, dass der Vater auch ein Stück Torte bekommt, wo auch immer das sein wird, wenn ich schon nicht in der Jenner-Arp-Sporthalle dabei sein kann.
Wer im Moment gerade zwischen zwei Regenschauern durch Laboe spazieren geht dem empfehle ich, einmal einen Blick in den Kurpark zu werfen. Denn die unzähligen Krokusse beginnen jetzt, den Kurpark in ein wahres Farbenmeer zu verwandeln. Einfach wunderschön und das alles verdanken wir den vielen fleißigen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die unseren Kurpark immer so liebevoll in Schuss halten. Ein großes Dankeschön an euch alle.
So, das war es dann für den Freitag, wir lesen uns dann voraussichtlich am Dienstag wieder, bis dahin gibt es dann einiges zu erzählen was Vater und Sohn auf ihrer Geburtstagstour so alles erlebt haben.
Ganz liebe Grüße aus Laboe und ein fröhliches Tschüss
Euer Ostsee-Peter
Dienstag, 25. Februar 2020
Moin Moin aus Laboe,
wie versprochen melde ich mich heute einmal ganz kurz zwischendurch, denn ich bin wieder zurück in Laboe.
Aber wenn ich dachte, in Laboe hat es die letzte Woche heftig geregnet, dann war das ja nur Mücken-Pipi gegen das was wir im Damp-Resort erlebt hatten. Denn da war unsere Familie seit letztem Freitag und es gab nur Dauerregen bis zum Abreisetag am Montag. Da war es plötzlich trocken als wir wieder nach Hause wollten und die Sonne kam sogar etwas hervor.
Warum waren wir in Damp? Nun, seit gut einem halben Jahr etwa hatte unsere Familie überlegt und geplant was wir denn wohl zu Kevins 30. Geburtstag machen wollten. Eine große Überraschung sollte es auf jeden Fall werden. Es kamen auch viele Vorschläge und Ideen zum Vorschein, wir haben uns dann gemeinsam entschieden, dass die ganze Familie an einem fremden Ort mit ihm feiern will ohne das Kevin das vorher weiß und wir haben daher dann im Damp-Resort zwei Nurdach-Häuser gemietet. Als wenn wir es damals geahnt hätten – denn wenn das Wetter schlecht sein sollte hätten zumindest die Lütten reichlich Abwechslung auf dem Gelände.
Am letzten Freitag sind wir dann zeitversetzt losgefahren, die eine Gruppe aus Buchholz, Kevin und ich aus Laboe, bis zu diesem Zeitpunkt wusste er aber immer noch nicht wohin die Reise gehen sollte, erst die Eingabe ins Navi verriet das Ziel. Und dass der Rest unserer Familie auch schon auf der Autobahn war wusste er natürlich auch nicht. Und so war dann die Überraschung am Freitagabend perfekt, als plötzlich gut eine Stunde später nach unserer Ankunft die komplette Familie in unserem Haus stand.
Großes Halli-hallo, auch wenn das Kevin eigentlich gar nicht so recht war, er wollte ja lieber ohne Familie feiern. Aber wir haben natürlich das Beste daraus gemacht und durch die zwei Häuser war auch alles sehr entspannt, denn 3 lebhafte Kinder auf einem Haufen sind ja doch etwas leicht anstrengend, zumal wir ja durch die ununterbrochenen Regenfälle kaum vor die Tür konnten. Die Kids waren zwar perfekt ausgestattet mit Matschhosen und Gummistiefeln, aber wir Erwachsenen waren eigentlich nur unterwegs zum Frühstücksbuffet oder einmal zum Abendessen in ein Restaurant. Ansonsten haben uns Mutter und Tochter prima bekocht. Das heißt, gekocht hatten die beiden Damen schon zu Hause, brauchte also nur warm gemacht zu werden.
Und nun kommt der große Vorteil von Damp gerade für solche Schlechtwetter-Tage oder auch außerhalb der Saison wenn man nicht an den Strand kann um in der Ostsee zu baden. Denn die Kids sind den ganzen Tag beschäftigt in dem „Abenteuer-Bad“ oder der riesigen Indoor-Halle mit Kletterfelsen, großer Skate-Anlage, Inliner-Rundkurs, Squash Feldern, einer Kletteranlage für die kleineren Kinder und und und. Die Eintrittsgelder sind jeweils im Mietpreis der Häuser enthalten, auch das ein großer Vorteil.
Auch das Abenteuerbad ist sehr beliebt bei Groß und Klein, Jannis hatte mich dann einmal zur einer Rutschpartie auf der knapp 100 Meter langen Wasserrutsche überredet, Du liebe Zeit. Ab geht es in so einem großen Luftring, unterwegs viele Licht und Lasereffekte, dann mal wieder kurz stockdunkel, das war wie in einer Geisterbahn, nur schneller und nasser. Nebenan gibt es noch eine 66 Meter lange Hochgeschwindigkeitsrutsche, Jannis hatte beim Start ganz kurz eine Höchstgeschwindigkeit von 89,7 km/h drauf, im Durschnitt waren es dann 37 km/h, das kann man beim Ausstieg an einem Messgerät ablesen.
Als ich dann Jannis gefragt habe wie das denn so ist meinte er nur: „Opa, die Röhre ist ganz eng, da bleibst du drinne stecken“!! Ach ja, die lieben Enkelkinder...... In dem 30 Grad warmen Außenbecken des Abenteuerbades sind wir natürlich auch im strömenden Regen ein paar Runden geschwommen, das ist mal ein ganz neues Badegefühl mit kaltem Wind von der Ostsee und Regen von oben.
Abends wurde viel gespielt, wir Erwachsenen waren völlig begeistert von dem Spiel „Safe House“ von Krimi-Autor Sebastian Fitzek. Bis zu 4 Spieler werden Zeuge eines Mordes in einem Hotelzimmer und dann von dem Mörder gejagt der die Zeugen beseitigen will. 5 Kapitel die wie in einem Buch aufgeschlagen und nacheinander gespielt werden sind zu meistern und innerhalb von 30 Minuten muss das „Save House“ erreicht werden. Nach 30 Minuten ist das Spiel vorbei - so oder so. Und für die Könner muss in dieser Zeit auch noch der Fall aufgeklärt werden. Dazu gibt es für das Smartphone eine App mit Originalmusik aus den Fitzek-Lesungen und einer elektronischen Uhr, aber es geht auch rein mechanisch mit der beigelegten Sanduhr. Wichtig ist die Kommunikation der Spieler untereinander, allerdings kann man keine langen Debatten zu der besten Fluchtmöglichkeit führen, die Uhr tickt nämlich gnadenlos und der Mörder ist einem immer dicht auf den Fersen.
Die Spielfreude wurde allerdings einmal kurz getrübt als Klein-Jonathan im Vorbeigehen ein Glas Cola über das Spielbrett und die Aufgaben-Karten geschüttet hatte. Aber wir sind ja alle Eltern und daher krisenerprobt. Aufschrei, Aufspringen, Lappen holen, Spielplan und Karten soweit es möglich war in Sicherheit bringen, Jonathan „aus dem Weg räumen“, er hat die ganze Aufregung und die plötzliche Hektik gar nicht verstanden – Eltern kennen das!
Die Anlage in Damp ist ja nun auch schon fast 50 Jahre alt, gehört den Vamed-Kliniken, aber es wurde und wird immer eine Menge an der Anlage gemacht, die ursprünglich Damp 2000 hieß. 1990 wurde die Badelandschaft „Aqua Tropicana“ eröffnet aber schon 2012 wieder abgerissen und 2014 durch das jetzige Erlebnis- und Entdeckerbad mit seinem Saunadorf ersetzt. So schnell kann also ein so komplexes Thema mit einem Schwimmbadabriss und Neubau erledigt sein, aber das liegt sicherlich auch daran, dass solche Projekte von privaten Investoren durchgezogen werden, da muss der Rubel ganz schnell wieder rollen. Die Mühlen der öffentlichen Hand mahlen ja bekanntlich immer sehr langsam, ausufernde Bürokratie in Deutschland hemmt da oft so manches Projekt.
Im Moment wird in Damp gerade das große Hotel mit seinen 409 Zimmern auf 13 Etagen komplett umgestaltet und in das Wikinger-Themenhotel „Midgard“ umgewandelt. Die Zimmer werden im Wikingerstil eingerichtet, sieht echt schön aus auf den Bildern. Eröffnung ist am 15. Mai nach 7 Monaten Umbauzeit und Sanierung. Alleine das Kinderzimmer mit den beiden Wikingerschiffen als Bett ist ja toll. Wer einmal einen Blick in das neu gestaltete Hotel werfen möchte drückt HIER. Und zum Start geht es dann los mit tollen Sonderangeboten. Für die Bilder dann weiter nach unten scrollen.
Eine sehr schöne Minigolfanlage wurde ja auch im letzten Jahr erst eröffnet, da habe ich 2019 schon drauf gespielt und natürlich das Match und somit einen Eisbecher .... verloren.
So, das war es für heute, Mittwoch bin ich ja in Buchholz und das wird sicherlich ein nicht ganz einfacher Tag für mich. Aber ich denke, wir lesen uns dann am Freitag wieder, bis dahin sage ich Tschüss
Euer Ostsee-Peter
Freitag, 28. Februar 2020
Moin Moin aus Laboe,
kaum zu glauben aber wahr, in Laboe scheint seit Mittwoch die Sonne. Ab und zu. Manchmal. Dieses runde gelbe Ding am Himmel, das die im allgemeinen schlechtwettererprobten Menschen hier richtig wieder aufleben lässt.
Am vergangenen Mittwoch war ich dann ja zur Beisetzung meiner lieben Freundin Gudrun in Buchholz und Umgebung und ich weiß gar nicht ob man das so ausdrücken darf, aber es war eine ganz tolle Beerdigung, das war noch einmal Gudrun live so wie sie sich das vorgestellt und geplant hatte.
Die Trauerfeier fand in einer kleinen Kapelle statt, den Trauerredner Peter Scharnowski kannten Gudrun und ich schon seit vielen Jahren, er war früher auch im Tauschring und arbeitete damals für mehrere Bestattungsinstitute in Buchholz als Trauerredner. Mittlerweile ist er an die Elbe umgezogen, aber es war selbstverständlich für ihn, Gudruns Wunsch zu erfüllen und die letzten Worte für sie zu sprechen.
Und so wurde es eine sehr persönliche und emotionale Abschiedsrede, das war für alle Hinterbliebenen, Freunde und Bekannte ein Abschied nehmen „pur“, ohne jegliche religiöse Umschreibungen. Ich für mich persönlich kann sagen, dass bringt mir sehr viel mehr, weil es in den Reden eben nur um die verstorbene Person geht, das war damals bei Renate genauso. Und auch gerade die jüngeren Leute fanden diese Art der Trauerfeier sehr gut wie ich später beim gemeinsamen Kaffeetrinken mit der Familie erfahren habe.
Trotzdem war alles sehr feierlich, aber statt Orgelmusik gab es Gudruns Lieblingslieder in der Kapelle, u.a. auch Hallelujah, das ja ursprünglich von Leonard Cohen stammt und andere schöne Songs die sich Gudrun vorher ausgesucht hatte. Gudruns Sohn hat dann die Urne mit der Asche seiner Mutter durch den Bestattungswald bis zu dem von ihr ausgesuchten Baum getragen, auch das war sehr ergreifend. Ich denke mal, aus dem 23-jährigen jungen Mann ist in dem Augenblick ein erwachsener Mann geworden.
Nun ist also auch das überstanden und ich kann auch innerlich damit abschließen. In meiner WhatsApp Statusmeldung hatte ich gestern geschrieben: „Es ruckelt immer ein bisschen, wenn das Leben in den nächsten Gang schaltet“. Ja, es hat sogar gewaltig geruckelt, aber nun geht es wieder volle Kraft voraus, die Segel hart am Wind, das Leben geht weiter und da muss und will ich auch wieder mit dabei sein, denn das Leben ist ein einziges Abenteuer und jeder Tag ein neues Geschenk.
Nun konnte ich ja bei einigen Veranstaltungen hier in Laboe nicht live dabei sein, über eine Geschichte möchte ich deshalb noch berichten die am letzte Wochenende stattfand und die hoffentlich noch öfters wiederholt wird. Es gibt nämlich für das U-Boot 995 einen Freundeskreis und der hat das U-Boot am letzten Wochenende einmal mit dem Leben der damalige Zeit gefüllt und das ist immerhin schon rund 75 Jahre her.
Und so hingen im E-Maschinenraum Leinen mit Wäsche zum Trocknen, im Dieselmaschinenraum wummern die Maschinen, in der Kombüse duftet es nach Essen, im Unteroffiziersraum schnarcht jemand in einer mit Laken verhangenen Koje, in der Zentrale studieren zwei Männer Seekarten, in der Offiziersmesse liest der Zweite Wachoffizier in seiner Freiwache ein Buch, während im Hintergrund ein Radio leise Musik dudelt. Im Oberfeldwebelraum hängen Netze mit Brot, Konserven und Schüsseln, im Bugraum stehen Kisten mit Eiern zwischen Seesäcken und anderem Hab und Gut.
Zur großen Freude der Besucher hatte sich U995 also am vergangenen Wochenende einmal in ein ganz lebendiges Museum verwandelt.
Die Idee dazu kam Paul-Patrick Schröder und seinen Mitstreitern vor gut einem Jahr, als im Technischen Museum U 995 Dreharbeiten für eine internationale Dokumentation stattfanden, für die Schröder als historischer Berater vor Ort war. „Als wir das Boot mit all den Requisiten und den Menschen in der Kleidung von damals sahen, dachten wir uns, das könnten wir doch auch mal als lebendiges Museum machen, um so den Leuten die wirkliche Enge an Bord näher zu bringen“, erläutert Schröder. Und so wuchs aus der Idee eine Unternehmung, mit der auch die Gründung der Marinekameradschaft Freundeskreis U 995 am 28. September 2019 einherging.
Insgesamt 12 Mitglieder des Freundeskreises U995 waren am vergangenen Wochenende in originalgetreuer Montur an Bord um den Besuchern in jeder Abteilung über die Besonderheiten des U-Bootes zu informieren.
Trotz des widrigen Wetters war das Technische Museum U 995 am vergangenen Wochenende ein wahrer Besuchermagnet, was den Schluss nahelegt, dass U 995 nicht zum letzten Mal zum Leben erweckt wurde. Und dann möchte ich aber auf jeden Fall auch einmal mit dabei sein.
Dann habe ich noch eine sehr schmackhafte Ankündigung für alle Naschkatzen am kommenden Montag, den 2. März um 19:00 Uhr im Freya-Frahm-Haus zu machen. Dort hält Dr. Reinhard Laszig einen Vortrag mit dem Titel „Die süße Verführung - vom Kakao zur Schokolade“. Die Besucher können einmal einen Blick in die Kulturgeschichte des Kakaos werfen, von der Botanik bis zu medizinischen Wirkung de Kakaobohne.
Kakao ist einer der kostbarsten tropischen Rohstoffe, aus dem seit Jahrhunderten Pralinen und Schokolade hergestellt werden. Was macht Kakao aber sonst noch so begehrenswert? Das alles werden wir an diesem Abend erfahren und auch „erschmecken“ mit verschiedenen Schokoladen-Proben. Das hört sich doch schon mal sehr interessant und lecker an, der Eintritt beträgt 5 €.
Heute sehen wir dann im Album endlich neben Wolken auch einmal wieder ein paar sonnige Bilder aus Laboe, ich guck mal eben auf die Wetterkarte fürs Wochenende...... ähhh... also am Samstag könnte es, wenn alle Wolken gleichzeitig sehr ungünstig über Laboe schweben, etwas feucht werden während für Sonntag wieder Sonnenschein vorhergesagt wurde und nur das zählt.
In diesem Sinne liebe Grüße aus Laboe, wir lesen uns im Monat März wieder, genauer gesagt am Montag.
Euer Ostsee-Peter
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Februar 2020