Verliebt in Laboe ...
Mittwoch, 01. April 2020
Moin Moin aus Laboe,
mit meinem Bericht vom Montag habe ich anscheinend ganz vielen Laboer Bürgern aus der Seele gesprochen wie mir die die vielen Zuschriften gezeigt haben. Es war genau das Thema, das vielen Bürgerinnen und Bürgern aus Laboe momentan auf der Seele brennt.
Ich hatte dann zu diesem Thema gestern ein sehr ausführliches und konstruktives Gespräch mit unserem Bürgermeister Heiko Voß, wir haben uns in freier Natur bei unseren Rundgängen getroffen. Mir war natürlich völlig klar, dass Heiko Voss nicht alles gefallen hat was ich geschrieben habe, aber mir und ganz vielen Einheimischen hat eben auch nicht gefallen, was da am vergangenen Wochenende in Laboe abgelaufen ist. Es herrschte also Gesprächsbedarf auf beiden Seiten.
Am vergangenen Montag erschien dann ja auch noch der Bericht in den Kieler Nachrichten, O-Ton Bürgermeister: er hat nichts gesehen was gegen das Gesetz verstößt, alles ist in bester Ordnung in Laboe. Das hat dann doch einige Bürger veranlasst, ihren Unmut in Form von Schreiben an den Bürgermeister oder Leserbriefen kund zu tun.
Was ist da also schief gelaufen? Oder eben auch nicht und deshalb habe ich Heiko Voss gebeten, mir das einmal so zu erklären, dass ich das als normaler Bürger auch verstehe und nachvollziehen kann. Und nur dann kann ich das neu erworbene Wissen auch weitergeben, was ich hiermit sehr gerne mache.
Um etwas besser zu verstehen was da speziell am letzten Wochenende passiert ist müssen wir mal etwas zurückblättern in unserem Corona-Tagebuch. Ein wichtiger Stichtag war der 18. März und die TV-Ansprache von Bundeskanzlerin Angela Merkel an die Nation. Blieben bis zu diesem Zeitpunkt die Menschen freiwillig zu Hause verkündete Frau Merkel, dass es vorerst keine Ausgangssperren geben würde, sie appellierte aber an die Bürgerinnen und Bürger dass sie sich an die vorgegebenen Abstände und Regeln halten mögen. In den einzelnen Bundesländern wurden daraufhin sofort entsprechende Verordnungen und Erlasse ausgegeben, bei uns im Norden nennt sich das etwas sperrig „Schleswig-Holsteinische Landesverordnung und Erlasse zum Umgang mit SARS-CoV-2“.
Und nun kommen wir langsam zum Kern der Sache, denn in dieser Landesverordnung ist genau geregelt, was erlaubt ist und was nicht. Einerseits. Andererseits ist aber auch vieles sehr schwammig formuliert wie wir noch sehen werden. Aber um schon einmal eines vorweg zu nehmen – Reisen innerhalb Schleswig-Holsteins sind für die Bewohner grundsätzlich nicht untersagt. In der Verordnung heißt es weiter: Allerdings gilt auch für Schleswig-Holsteiner, dass allen Beherbergungsbetrieben untersagt ist, Gäste zu touristischen Zwecken zu beherbergen. Gastronomische Betriebe etc. sind ebenfalls geschlossen.
Grundsätzlich prüfen die Gesundheitsbehörden in Zusammenarbeit mit den örtlichen Ordnungsbehörden, ob die aktuellen Regelungen eingehalten werden. Die Polizei unterstützt hierbei. Es werden aktuell keine besonderen Kontrollstellen durch die Polizei eingerichtet. Kontrollen führt die Polizei im Rahmen des Präsenzdienstes, lageangepasst und im Einzelfall durch.
Die Polizei setzt auf die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger und appelliert, die veröffentlichten Verhaltensregeln zur Vermeidung und Ausbreitung einer Infektion mit dem Corona-Virus ernst zu nehmen und einzuhalten. Grundsätzlich wird das Mitführen des Personalausweises empfohlen.
Und auch da haben wir es wieder. Die Polizei appelliert nur, setzt auf die Vernunft der Bürger, verboten ist aber nichts. Ganz anders sieht es allerdings bei Reisen aus touristischem Anlass aus anderen Bundesländern in das Gebiet des Landes Schleswig-Holstein aus, diese sind ausdrücklich verboten. An den Autobahnen A1 und A7 wird zudem durch Hinweisschilder über die Sperrung für Touristen informiert, Touristen werden zur Umkehr aufgefordert.
Wer aber in S-H wohnt kann also auch seinen Hobbys nachgehen in jedem Ort der ihm gefällt, so ist es gesetzlich geregelt. Ein Fall zum Eingreifen wäre nur gegeben, wenn z.B. die Kiter und Surfer dann in Gruppen zusammen sitzen um zu grillen oder ein Bier zu trinken oder wenn sich am Strand Gruppen bilden, das alles ist verboten. Und deshalb stehen da übrigens im Moment auch noch keine Strandkörbe. In solch einem Fall kann und muss die Polizei eingreifen und Platzverweise aussprechen. Ein Bußgeld ist aber ausdrücklich nicht vorgesehen.
Wenn die Wassersportler auf dem Wasser sind haben sie automatisch genügend Abstand. Wenn sie alle an Land z.B. beim An- und Umkleiden den Sicherheitsabstand einhalten, selbst wenn es 20 einzelne Menschen gleichzeitig sind, gibt es keinerlei Grund zum Eingreifen.
Weiter heißt es in der Verordnung: Grundsätzlich ist auch ein Besuch anderer Familienmitglieder (z. B. Eltern, Geschwister, Ehegatten, Lebenspartner) nicht untersagt. Ausflüge sind erlaubt, allerdings würden groß angelegte Ausflüge an die Nord- und Ostsee die Bemühungen der Landesregierung unterlaufen, die Ausbreitungsgeschwindigkeit von SARS-CoV-2 zu verlangsamen. Daher sind Ausflüge, wie Spaziergänge, möglichst auf das nähere Umfeld zu beschränken.
Kontakte zu anderen Personen sind dabei ausdrücklich auf ein absolut notwendiges Minimum zu reduzieren und, wo immer möglich, ist ein Mindestabstand von mindestens 1,5 Meter einzuhalten.
Und auch da ist es wieder Auslegungssache wenn es heißt: Ausflüge sind erlaubt aber „möglichst“ auf das nähere Umfeld zu beschränken, ein sehr dehnbarer Begriff. Wo fängt das an, wo endet das?
Kommen wir zu den unzähligen geparkten Autos in der Strandstraße am letzten Wochenende. Die Polizei fährt vorbei und guckt nur. Das alles hat Heiko Voß natürlich auch gesehen. Aber selbst wenn die Fahrzeuge im Halteverbot stehen interessiert das die Polizei nicht, denn dafür ist das Ordnungsamt zuständig. In Laboe also die Politesse, die am letzten Wochenende aber nicht im Einsatz war. Die Polizei greift nur ein wenn Fahrzeuge verkehrsbehindernd geparkt sind und somit eine Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer darstellen.
Ich glaube, wir können schon an diesen Beispielen erkennen, wie schwierig es ist, das von uns Wahrgenommene mit den vorhandenen Bestimmungen, die sich auch noch fast täglich ändern, in Einklang zu bringen.
Bürgermeister Heiko Voß hat mir mehrfach versichert, dass er die Ängste und Bedenken der Bürger sehr gut verstehen und nachvollziehen kann. Die meisten Bürger verhalten sich sehr vernünftig, gehen nur mit max. 2 Personen spazieren, halten Abstand und treffen dann plötzlich auf die Schar der Surfer und Kiter die nur an ihr Vergnügen denken und ihren Spaß haben. Aber das ist eben nicht verboten solange sich alle an die Vorgaben von Mindestabstand und Personenanzahl halten. Und als Bürgermeister muss er sich nun einmal an die Gesetze und Vorschriften halten, die uns Bürgern aber im Einzelnen normalerweise gar nicht bekannt sind und daher für Unruhe und Unmut sorgen.
Trotzdem hat der Bürgermeister natürlich auch etwas Spielraum und so wird vom 03. April bis zunächst 19. April der Fördewanderweg in Absprache mit der Bundeswehr gesperrt. Hier zeigte übrigens die Info-Tafel gestern und heute unterschiedliche Texte an, aber das wird sich noch einpendeln.
Die Parkplätze in Neu-Stein und vor der Schwimmhalle werden bis zum kommenden Freitag ebenfalls gesperrt. Auch der Parkplatz von Surfers Paradise am Ehrenmal wird jetzt zusätzlich gesichert und abgesperrt. Zusätzliche Halteverbotsschilder und Hinweistafeln werden aufgestellt und auch die Politesse ist am Wochenende im Einsatz. Darüber hinaus wird sehr genau kontrolliert, ob für die Osterfeiertage noch weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen um die Tagestouristen, die normalerweise herzlich willkommen sind, zu ihrem eigenen und zu unserem Schutz aus Laboe fernzuhalten.
Nun könnte man sich natürlich fragen, warum ist das nicht alles schon viel früher in die Wege geleitet worden? Aber „hätte, wenn und aber“ bringen uns ja im Moment nicht weiter, das kann man später aufarbeiten. Wichtig ist nur, dass jetzt etwas geschieht damit sich so etwas nicht wiederholt, auch wenn es ja nicht verboten war.
Warten wir also ab was am nächsten Wochenende passiert und dann sehen wir weiter. Wer selber einmal nachlesen möchte was in der Landesverordnung steht drückt HIER oder für den Fragen- und Antwortenkatalog HIER
Dann gibt es noch ein paar weitere sehr interessante Daten die mir Veranstaltungsleiter Christian Bohnemann heute aus seiner technischen Datenquelle zur Verfügung gestellt hat. Wenn wir nun alle der Meinung waren, am letzten Wochenende war es voll auf der Promenade, dann zeigen die Zahlen ein ganz anderes Bild auf.
Am Samstag den 28.03.2020 wurden 1091 Personen innerhalb von 24 Stunden auf der Promenade gezählt.
Am Sonntag den 29.03.2020 waren 900 Personen innerhalb von 24 Stunden auf der Promenade.
Schauen wir uns nun einmal zum Vergleich die Zahlen von diesen beiden Tagen im letzten Jahr an, sah es wie folgt aus:
Am Samstag den 30. März 2019 wurden 4553 Personen innerhalb von 24 Stunden auf der Promenade gezählt.
Am Sonntag den 31. März 2019 wurden 5017 Personen innerhalb von 24 Stunden auf der Promenade gezählt.
Bedeutet, an dem Wochenende in der Coronakrise gibt es beim Vergleich des Wochenendes 2019 zu 2020 einen Rückgang der Besucherzahlen von 76% bzw. 82%.
Der tägliche Durchschnitt an Menschen auf der Promenade im ganzen Jahr liegt übrigens bei 2398 Personen. Wochentags sind in dieser Jahreszeit im Durchschnitt etwa 800 Personen täglich auf der Promenade unterwegs.
Auch diese Zahlen mögen hoffentlich dazu beitragen, den Pulsschlag etwas zu senken. Wenn dann noch am Wochenende die neuen Maßnahmen umgesetzt werden, sollte es eigentlich endlich wieder ruhiger werden in Laboe. Wobei natürlich auch das Wetter eine große Rolle spielt. Dauerregen und Flaute über Ostern käme in diesem Jahr ausnahmsweise gar nicht mal nicht so ungelegen.
Fassen wir also zusammen. Tatsache ist, es gibt momentan keine gesetzliche Grundlage, den Zustrom an Tagesgästen aus Schleswig-Holstein zu stoppen. Was Bürgermeister Heiko Voß jetzt zusätzlich in die Wege geleitet hat ist, dass die Aufenthaltsqualität (was für ein Wort) in Laboe noch weiter herunter gefahren wird. Sollte das immer noch nicht reichen ist das Ende der Fahnenstange nach unten noch nicht erreicht, da geht noch was.
Aber gehen wir mal davon aus, dass sich die Laboer am kommenden Wochenende wieder ohne Angst an den Strand und in die Natur wagen können.
Ich hoffe, ich konnte heute einmal mit einem Blick hinter die Kulissen etwas zur Aufklärung beitragen. Auch für mich war vieles ganz neu und überraschend was ich in den letzten zwei Tagen zu diesem Thema erfahren habe, man lernt doch nie aus.
Das soll es gewesen sein für den Mittwoch, gerade schreibe ich noch vom schlechten Wetter, schon ist es da. Soooo war das nun auch nicht gemeint lieber Petrus. Im Album sehen wir dann ein graues Bild von heute und ansonsten herrliche Sonnenscheinbilder vom Dienstag aus dem Naturerlebnisraum.
Ich sage dann mal Tschüss bis zum Freitag
Euer Ostsee-Peter
Freitag, 03. April 2020
Moin Moin aus Laboe,
am heutigen Freitag war es dann soweit in Laboe wie in den Nachbargemeinden auch, Sperrung zahlreicher Parkplätze in Strandnähe, in Laboe sind es jetzt zusätzlich die Parkplätze MWSH, Surfers Paradise, Strandklause und An der Au. Die Parkplätze Katzbek und am Ehrenmal sind ja schon länger gesperrt. Weiterhin informieren Hinweistafeln an den Zufahrtsstraßen zum Strand dass die Parkplätze gesperrt sind um die Autofahrer möglichst gar nicht erst zu animieren, sich auf Parkplatzsuche zu begeben.
Ein Erlebnis hatte ich dann aber an dem Parkplatz An der Au, der Parkplatz ist ja auch immer bis auf den letzten Platz gefüllt mit Fahrzeugen von Spaziergängern die den Naturerlebnisraum besuchen und von Wassersportlern. Dieser beliebte Parkplatz war nun also auch abgesperrt, was einige Zeitgenossen aber nicht daran gehindert hat, das rot-weiße Absperrband zu entfernen um dann dort zu parken. Auch die Bushaltestelle war zugeparkt ebenso wie ein paar freie Lücken am ehemaligen El Mason Playa.
Gerade als ich vor Ort war kam nun ein Autofahrer langsam angefahren der auf Parkplatzsuche war, sah dass einige Fahrzeuge trotz Absperrung dort parkten und war dann gerade dabei, sich auch einen eigenen Parkplatz zu schaffen, als ein Polizeifahrzeug vorbeikam und natürlich anhielt, der Autofahrer noch mit dem abmontierten Absperrband in der Hand.
Und nun kommen wir dann mal zu dem Dilemma, in dem wahrscheinlich auch die Polizei steckt. Sie hat zwar mit dem Mann gesprochen, der musste das Flatterband auch wieder anbringen aber das war es dann auch schon.
Schleswig-Holstein, das Land zwischen den Meeren, hat laut dem Statistikamt Nord an der Ostsee eine Küstenlänge von 685 km, an der Nordsee eine Länge von 644 km. Um Wassersport zu betreiben oder Spaziergänge am Strand zu unternehmen ist also für alle genug Platz in S-H vorhanden. Durch die Coronakrise appelliert die Landesregierung zurzeit an die Menschen: "Kein Tourismus, keine Tagesausflüge" und bittet darum, im näheren Umfeld zu bleiben. Auch wenn es nicht ausdrücklich verboten ist, durch Schleswig-Holstein zu reisen. Daran halten sich zum Glück auch die meisten Menschen, nur einige Zeitgenossen eben leider nicht.
Die Urlaubsorte an der Küste sehen sich daher also leider gezwungen, um dem teils immer stärker werdenden Tagestourismus entgegenzuwirken, die Parkmöglichkeiten und Zufahrten zum Strand und Wasser zum Schutz der Gesundheit aller Einwohner drastisch einzuschränken. Natürlich ist es auch verständlich, dass die Menschen aus den Städten an die See wollen und wenn sich alle an die Vorgaben halten lässt sich das auch einigermaßen bewerkstelligen.
Aber dann kommen eben ein paar uneinsichtige Menschen die der Meinung sind, für sie gilt das alles nicht und damit sind wir dann zurück beim Parkplatz „An der Au“ in Neu-Stein. Wenn ein Autofahrer also sieht, oh prima, da brauche ich ja nur das Absperrband wegzunehmen und schon habe ich einen tollen kostenlosen Parkplatz, das haben die anderen schließlich auch so gemacht, dann kann man da nur ungläubig staunen. Da muss man sich doch wirklich fragen, was geht in den Köpfen dieser Menschen vor? Was verstehen die nicht wenn da ein Parkplatz abgesperrt ist?
Wir haben nun mal die Corona-Pandemie. Die meisten Menschen halten sich an die Vorgaben und Appelle, einige Egoisten aber eben leider nicht. Andere Bundesländer haben schon einen Corona-Bußgeld-Katalog, in Kiel wird noch daran gearbeitet, vielleicht würde ja ein Bußgeld diese Menschen zur Vernunft bringen, aber dann taucht natürlich sofort die Frage auf, wer will das kontrollieren?
Meines Erachtens fehlen da ganz klare und eindeutige Regeln statt nur Appelle, Bitten und Wünsche, sich an die Kontaktsperren zu halten. Das ist alles sehr schwammig formuliert und da kann sich jeder das Beste für sich heraussuchen.
Andererseits passiert aber ja auch eine Menge zum Schutz der Bürger, aber letztendlich sind wir alle gemeinsam gefordert und haben es selber in der Hand, ob wir die Pandemie als das betrachten was sie ist – nämlich lebensgefährlich. Oder so tun als gehe uns das alles nichts an und bringen uns damit nicht nur selbst sondern viele andere Menschen auch in Gefahr.
Nun schauen wir mal, wie die heute eingeleiteten neuen Maßnahmen am Wochenende greifen. Und wenn am Wochenende erst einmal unserer Politesse im Einsatz ist wird sich hoffentlich auch die Lage am Parkplatz An der Au wieder normalisieren.
Im Fotoalbum sehen wir heute dann mal ein paar andere Fotos als gewohnt, nämlich Laboer Parkplatzbilder. Und allen Urlaubern, die einen Osterurlaub in Laboe gebucht haben der nun leider ausfallen muss kann ich sagen, wenn ihr kommt werden sich alle Laboer ganz besonders bemühen, Euch einen wunderschönen Urlaub zu bieten.
Die schönen Ostsee-Bilder die wir heute sehen, werden auch in ein paar Wochen und Monaten noch genauso aussehen. Wir "Eingeborenen" haben zwar das Glück, an einem herrlichen Fleckchen Erde zu wohnen, aber die Beschränkungen und Auflagen gelten für uns genauso wie für alle anderen Bürger in Deutschland auch.
Halten wir also gemeinsam durch, beachten die Regeln und umso schneller können wir Corona hoffentlich hinter uns lassen.
Am Montag kann ich dann zwei Jubiläen ankündigen die am Dienstag zwar leider nicht in geplanter Form stattfinden können aber trotzdem sicherlich sehr schön und sicherlich auch lecker werden. Also bleibt gesund und habt ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße
Euer Ostsee-Peter
Montag, 06. April 2020
Moin Moin aus Laboe,
ein herrlich sonniges Wochenende liegt hinter uns und die Frage war ja, reichen die eingeleiteten Maßnahmen zur Eindämmung des Tagestourismus oder muss noch nachgebessert werden?
Meine persönliche Erfahrung vom Wochenende ist, dass die Sperrungen der Großparkplätze erfolgreich waren. Der Strand und der Naturerlebnisraum waren Samstag und Sonntag fast menschenleer. Strahlender Sonnenschein und leerer Strand, ein ungewohntes Bild für Laboe. Vereinzelt spazierten die Menschen am Strand entlang, Sicherheitsabstand kein Problem. Ich denke mal, genauso ist es gedacht und geplant und die Laboer halten sich daran, das ist doch mal eine sehr gute Nachricht. Der Parkplatz am Wiesenweg war übrigens nicht abgesperrt, trotzdem war er fast leer.
Aber als ich in den Hafenbereich kam hatte ich das Gefühl, ich hätte eine Zeitreise in den Sommer 2019 unternommen. Der Parkplatz am Hafen brechend voll mit Fahrzeugen, PLÖ-Kennzeichen in der absoluten Minderzahl. Dann der Motorrad-Parkplatz, voll mit schweren Maschinen aus HH, SE, RD, FL usw.
Und nun können die Surfer und Kiter natürlich zu Recht argumentieren, warum werden sie praktisch ausgesperrt, wobei sie doch sogar noch einen sehr leisen Sport betreiben, während die schweren Motorräder von außerhalb in größeren Gruppen über die Strandstraße donnern dürfen. Auch Motorrad fahren ist ein Freizeithobby, laut Gemeinde Laboe ist aber ganz klar geregelt „Aktuell ist der Freizeitbesuch in Laboe gesetzlich untersagt“. Ostern steht vor der Tür und ich denke mal, so wie es am Hafen am vergangenen Wochenende ausgesehen hat sollte es eigentlich nirgendwo mehr aussehen. Im Ansatz waren die Maßnahmen aber ja schon einmal sehr gut und wirkungsvoll, aber da geht noch was.
Das Problem sind meines Erachtens die zu vielen schwammigen Verordnungen, gepaart mit den vielen Ausnahmeregeln von den Ausnahmeregeln und zu wenigen Kontrollen. Die Menschen sind einfach verunsichert, weil mal so und mal so entschieden wird, es ist eben alles eine Auslegungssache. Warum dürfen die einen das und die anderen nicht? Das führt zu vielen unnützen und teils sehr emotionalen Diskussionen wenn man z.B. mal auf Facebook schaut, Das hätte sich alles erledigt wenn es ganz klare Regeln geben würde an denen sich die Menschen dann orientieren und halten können.
So heißt es aber u.a. in der Verordnung des Landes S-H:
"Die Polizei setzt auf die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger und appelliert, die veröffentlichten Verhaltensregeln zur Vermeidung und Ausbreitung einer Infektion mit dem Corona-Virus ernst zu nehmen und einzuhalten".
Aber in der Praxis sieht es doch leider so aus, dass mit Appellen und Vernunft bei einigen Menschen nicht viel zu erreichen ist.
Warum steht nicht an den beiden Zufahrten nach Laboe je ein Polizeifahrzeug und überprüft die Fahrzeuge mit auswärtigem Kennzeichen und stellt die 3 W-Fragen? Woher – Wohin – Warum? Also keine generelle Abriegelung sondern nur eine ganz simple Verkehrskontrolle wie sie jeden Tag überall in Deutschland durchgeführt wird. Ich glaube, die könnte eine Menge bewirken zur Sicherheit aller. Es gibt seit letzter Woche einen Corona-Bußgeldkatalog, die meisten werden niemals damit in Berührung kommen, aber wenn diejenigen, die meinen für sie zählen die Vorschriften nicht, plötzlich 150 € bezahlen müssen für die Ausflüge z.B. von Hamburg nach Schleswig-Holstein, dann dürften es sich diese Menschen schon überlegen ob es das wert ist.
Andererseits entwickeln sich die fast täglich ändernden Verordnungen aber auch mal zu ganz kuriosen Geschichten der Bürokratie und wenn die Sache nicht so ernst wäre könnte man laut lachen. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch wie es früher war, also vor Corona, als man Appetit auf ein Eis aus der Eisdiele hatte. Da reihte man sich in die Schlange vor der Eisdiele ein und holte sich sein Eis. Durch Corona und die größeren Abstände sind die Schlangen optisch zwar länger geworden, ist aber ja kein Problem. Zusätzlich wird im Moment der Ausgabebereich jetzt durch Plexiglas-Abtrennungen o.ä. zur Sicherheit des Personals und der Käufer abgesichert, auch das ist eine notwendige und richtige Maßnahme und daher völlig OK.
Aber nun wiehert der Amtsschimmel. Denn - Eis darf in S-H nur noch nach vorheriger telefonischer Bestellung abgeholt werden. In der Praxis sieht das dann so aus: Ich stehe also mit dem richtigen Abstand in der Schlange, bin bald dran und dann muss ich zum Handy greifen.... „Ciao Antonio, hier ist der der Ostsee-Peter, hab jetzt noch 3 Leute vor mir und möchte 2 Kugeln Eis bestellen, Vanille und Schokolade mit Sahne. In der Waffel“. Also ehrlich, da fühle ich mich, als wenn ich selber einen an der Waffel hätte. Habe ich wahrscheinlich ja auch, aber ich bekomme mein Eis doch noch genau so in die Hand gedrückt wie früher und auch am Bezahlen ändert sich doch nichts.....
Für fahrbare Verkaufswagen gilt ab vergangenen Freitag auch ein Verkaufsverbot. Das betrifft auch den ganz neuen Wagen in der Strandstraße gegenüber vom Ehrenmal der jetzt gar nicht erst aufmachen durfte. Ich hatte letzte Woche noch beobachtet, wie ein paar junge Leute den Kiosk und den Zaun weiß gestrichen haben, normalerweise hätte ich da ja sofort losgeschnackt, aber im Moment halte ich mich da auch etwas zurück mit der Kommunikation.
Das tut mir ja nun irgendwie leid mit dem neuen Wagen von Zantopps-Eis und der Kaffeeküste, denn das ist eine gute und leckere Kombination. Aber auch Corona geht vorüber.
Wenden wir uns aber mal ein paar anderen schönen Dingen zu. Am Dienstag, den 07. April ist nicht nur Weltgesundheitstag sondern ich kann gleich zwei Geschäfts-Jubiläen für Laboe ankündigen.
Am 07. April 2010 eröffnetet Anke Buuk ihre Praxis für Psychotherapie, Hypnose und Traumlandtherapie zunächst in Wendtorf, seit 2015 befindet sich ihre Praxis in Laboe am Probsteier Platz 3.
Ich hatte vor ein paar Tagen ein sehr ausführliches Gespräch mit Anke Buuk in ihrer Praxis wo sie mir ihre Arbeit einmal sehr detailliert erklärte. Die Psychotherapie, wörtlich übersetzt „Behandlung der Seele“, gliedert sich auf in verschiedene Behandlungsbereiche, die je nach Bedarf eingesetzt werden. Depressionen, Ängste, Essstörungen, Raucherentwöhnung, Zwänge oder psychosomatische Erkrankungen, Süchte, Gewichtsreduktion, Schlafstörungen, sie alle erfordern jedes Mal eine ganz individuelle Herangehensweise.
„Aber nicht jeder, der in meine Praxis kommt ist gleich psychisch krank“, so Anke Buuk. Oftmals hilft schon ein Zuhören und ein Gespräch bei momentanen Lebenskrisen, sei es nun in der Partnerschaft oder im Beruf. Für die Patienten ist es schon eine sehr große Erleichterung, wenn sie sich einmal alles von der Seele reden können was sie im Moment belastet.
Grundsätzlich beginnt aber jede Behandlung mit einem ausführlichen Erstgespräch um gemeinsam mit dem Patienten die für ihn am besten geeignete Therapie herauszufinden. Und da kann Anke Buuk auf eine Vielzahl unterschiedlicher Behandlungsmethoden zurück greifen, um das seelische Gleichgewicht ihrer Patienten wieder herzustellen.
Bei einer Behandlung wie des Bournout Syndroms, der Stressbewältigung, der Raucherentwöhnung oder der Gewichtsreduktion haben sich die Verhaltenstherapie und die Hypnose als sehr erfolgreich erwiesen. Wobei die Hypnosebehandlung überhaupt nichts mit der Show-Hypnose auf der Bühne zu tun hat, sondern bei einer Heilhypnose ist die die aktive Mitarbeit des Patienten ganz wichtig.
Bei den kognitiven Therapieverfahren oder bei einer lösungsorientierten Kurzeittherapie geht es um die Behandlung akuter Probleme die den Patienten momentan belasten und wo durch diese Behandlungen kurzfristig Abhilfe geschaffen werden kann. Eine Traumlandtherapie wird eingesetzt bei Angstzuständen, Zwängen oder bei psychosomatischen Krankheiten. Eine Traumlandtherapie besteht aus besonders liebevoll aufgebauten Trancereisen um die Anspannungen zu lösen.
Selbstverständlich verändert auch der Corona-Virus im Moment die Arbeit vieler Therapeuten. Denn die rasante Ausbreitung des Covid-19 Virus sorgt bei vielen Menschen zusehends für eine tiefe Verunsicherung und Angst, wie die Beobachtungen der Therapeutenverbände ergaben haben. Dadurch entsteht im Moment bei vielen Menschen ein erhöhter Gesprächsbedarf. Auch die zwangsweise auferlegte Einsamkeit oder das unfreiwilligen Zusammensein für einen längeren Zeitraum überfordern viele Menschen. Aber auch in diesen Fällen kann Anke Buuk natürlich helfen und ihre Klienten unterstützend begleiten.
In der Praxis von Anke Buuk ist sichergestellt, dass der Abstand von 2 Metern stets eingehalten wird, alle Dinge mit denen der Patient in Verbindung kommen könnte werden regelmäßig desinfiziert.
Seit rund 2 Jahren schon gibt es auch die Möglichkeit einer telefonischen Therapie, die gerade in der jetzigen Zeit sehr an Bedeutung gewonnen hat.
Eine Sitzung bis zu einer Dauer von 90 Minuten kostet nur 45 €, um möglichst vielen Menschen zu ermöglichen, die Hilfe und Unterstützung bei seelischen Problemen von Anke Buuk in Anspruch zu nehmen. Terminabsprache Montag bis Freitag zwischen 09:00 und 19:00 Uhr unter Telefon 0177 – 2009192 oder 04343 – 1829005. Weitere Informationen gibt es auch auf ihrer Homepage HIER
Liebe Anke, herzlichen Glückwunsch zum 10-jährigen, ich wünsche Dir, dass Du auch in den nächsten 10 Jahren noch vielen Menschen helfen kannst, ihr seelisches Gleichgewicht wiederzufinden. Ich bin übrigens nach unserem herzlichen Gespräch als nicht therapierbar entlassen worden, mit anderen Worten, ich bin ein hoffnungsloser Fall.
Und nun wird es seeehr lecker. 13 Jahre Coffeeshop Mocca Fee. Obwohl, so ein Stück Torte ist ja auch was Feines für die Seele..... 2007 starteten Simone Jendro und Sandra Trudrung ihr kleines aber feines Café in der Reventloustraße, anfangs noch unter dem Namen „Moccasin“. Renate und ich sind ja erst 2008 nach Laboe gezogen aber das MoccaFee war immer eine ganz beliebte Anlaufstelle. Und als ich eben ein paar alte Fotos herausgesucht habe, gingen mir auch sofort wieder ganz viele und schöne Erinnerungen, Geschichten und Gedanken durch den Kopf, die mich mit dem Café MoccaFee verbinden.
So habe ich ein Bild gefunden von der Mozart-Torte, das war früher immer Renates Lieblingstorte. Und die gab es dann noch einmal am Tag ihrer Beerdigung, ich hoffe, Renate hat uns von oben zugeschaut. 50. Geburtstag meines Bruders Michi der in Dänemark lebt und an dem Wochenende in Laboe war – auch da gab es eine ganz individuelle Torte mit Dänischer Beschriftung. Oder das letzte Bild mit meiner Freundin Gudrun aus Buchholz im November letzten Jahres, sie ist dann ja leider im Februar 2020 verstorben.
Das Café MoccaFee der beiden sympathischen Konditorinnen Sandra und Simone hat also für mich persönlich eine ganz besondere Bedeutung. Über die legendären Rumkugeln darf ich ja auf Wunsch von Sandra und Simone schon seit ein paar Jahren nichts mehr schreiben, daran habe ich mich auch immer schweren Herzens gehalten und das will ich auch heute tun.
Denn normalerweise hätte ich diese runden Teile ja immer in den höchsten Tönen gelobt, solch sagenhafte Rumkugeln habe ich bis heute in meinem ganzen Leben noch nirgendwo anders gegessen. 2 Kugeln und das Auto muss stehen bleiben. Dann diese herrlich cremige Füllung oder die Umhüllung aus dicker Schokolade mit knusprigem Krokantsplittern und das Ganze mit Puderzucker bestreut, nein, darüber möchte ich auch heute nichts schreiben. Es gibt nämlich noch ganz viele andere schöne und leckere Sachen im MoccaFee und die Rumkugeln eben nicht jeden Tag, sie sind schon etwas ganz Besonderes und sollen es auch bleiben.
Also jeden Tag eine neue Überraschung, alles wird immer von Hand und mit viel Liebe hergestellt. 13 Jahre MoccaFee in Laboe, das ist wirklich schon eine lange Zeit. Das die Jubiläumsfeier nun leider ganz anders ausfallen muss als geplant ist natürlich schade. Aber Dienstag gibt es für mich Torte to go, das steht ja schon einmal fest. Soll ich sonst noch für jemanden ein Stück Kuchen mit essen?
Liebe Sandra, liebe Simone, haltet durch in dieser schweren Zeit, Laboe ohne MoccaFee wäre irgendwie undenkbar für mich und für die vielen anderen Einheimischen, Urlauber und Fans auch. Herzlichen Glückwunsch euch beiden. Auch HIER einmal der Link zu ihrer Homepage. Ein Gästebuch haben die beiden Feen zwar nicht auf ihrer Homepage, aber wer gratulieren möchte kann das auch per Mail unter info@moccafee-laboe.de
So, das für den Start in die Osterwoche. Bleibt gesund, wir lesen uns dann am Mittwoch noch einmal mit einem kleinen Ostergruß. Normalerweise hätte ich dann eine ganze Liste mit Veranstaltungshinweisen veröffentlicht, hat sich nun aber ja alles erledigt.
Ich sage Tschüss und sende sonnige Grüße aus Laboe
Euer Ostsee-Peter
Mittwoch, 08. April 2020
Moin Moin aus Laboe,
2 Jubiläen gab es ja am gestrigen Dienstag zu feiern, 10 Jahre Anke Buuks Praxis für Psychotherapie und 13 Jahre Coffeeshop Mocca Fee. Leider konnte ich die Damen aber ja nun gar nicht in den Arm nehmen und an mich drücken, daher musste ich mich mit den Mädels mit Anstand (sowieso) und Abstand (Coronabedingt) unterhalten. Es waren trotzdem fröhliche Gespräche, aber auch sehr persönliche, zu denen man ja sonst nie kommt, denn das kleine Café ist ja im Allgemeinen immer rappelvoll.
13 Jahre Coffeeshop Mocca Fee, was gab es da nicht alles schon für leckere Sachen. Denn die beiden Konditorinnen Sandra und Simone haben ja ein völlig anderes System als jeden Tag Schwarzwälder Kirsch-, Nuss- Eierlikör oder Schokotorte. Bis zu dem Moment wo man das Café betritt weiß man eben nicht was es heute für Torten und Kuchen gibt, denn die Kreativität der beiden kennt keine Grenzen und daher gibt es also jeden Tag etwas anderes als am Tag davor.
Ich habe jedenfalls schon Zusagen von Urlaubern aus Bayern, die hoffentlich im Juli und August auch kommen können, dass sie als erstes das MoccaFee stürmen wollen. Na, das ist doch mal eine klare Ansage, selbstverständlich werde ich unterstützend mit eingreifen. Also durchhalten!!
Tja, nun nähern wir uns also mit großen Schritten dem Osterfest. Ostern, wie wir alle es wohl noch nie erlebt haben. Ostern mit Angst vor einem Feind, der unsichtbar und lautlos ist.
Dieses Osterfest wird sicherlich in die Geschichtsbücher eingehen, weil für die Gläubigen die Kirchen und Moscheen geschlossen sind. Weil der Familienausflug und die gegenseitigen Besuche entfallen müssen. Gebuchte Osterurlaube mussten storniert werden, fröhliche Grillfeste mit Freunden entfallen, es gibt so viel, dass uns Ostern fehlen wird. Jeder von uns ist auf seine ganz persönliche Art betroffen.
Die einen glauben an Gott, Allah oder Buddha damit er diese weltweite Pandemie von der Menschheit nimmt, andere hoffen auf die Wissenschaft damit schnell ein wirksamer Impfstoff zur Verfügung steht. Glauben und Hoffen auf ganz unterschiedliche Art und Weise liegen also Ostern 2020 dicht beieinander.
Die freie Zeit, die Oster-Urlaubszeit auf die man sich normalerweise so freut, machen für viele Menschen im Moment gar keinen Sinn, wenn sie schon seit Wochen mit ihren Kindern oder Partnern zu Hause sind und auch über Ostern nicht viel unternehmen können.
Aber das alles sollte kein Anlass sein, um zu verzweifeln oder sich gegenseitig das Leben schwer zu machen. Corona betrifft ja nicht nur eine bestimmte Menschengruppe, es betrifft die Menschen auf der ganzen Welt. Und das mag ein Trost sein in dieser schwierigen Zeit, die von uns allen eine Menge abverlangt. Aber nur gemeinsam können wir die Ausbreitung verlangsamen.
Halten wir also Abstand, treffen wir uns nicht in Gruppen, machen unsere Spaziergänge an der frischen Luft. Corona geht vorüber wie die anderen Pandemien auch, von denen die Erde schon befallen wurde. Versuchen wir also alle gemeinsam, unseren kleinen Beitrag zu leisten um die Ausbreitung zu verlangsamen.
Auch ich verabschiede mich heute schon einmal in die Osterzeit, werde mich dann aber Montagabend mit einem Bericht aus Laboe melden, schauen wir mal, wie es dann gelaufen ist. Aber dazwischen freue ich mich auch mal das der PC im Ruhemodus ist, dafür ist mein E-Book-Reader aufgeladen mit Büchern und Strom und ich werde es mir dann auf meinem Balkon gemütlich machen.
Im Album sehen wir auch heute wieder einen fast menschenleeren Strand, aber auch sehr schöne Bilder aus dem Kurpark. Und auch der Sonnenuntergang von gestern Abend erfreute wieder das Auge.
Ich wünsche all meinen Leserinnen und Lesern friedliche und vor allen Dingen gesunde Ostertage. Wenn wir es schon nicht ändern können sollten wir halt das Beste draus machen und wie heißt es immer so schön: die Hoffnung stirbt zuletzt.
In diesem Sinne alles Liebe und bis zum Montag
Euer Ostsee-Peter
Montag, 13. April 2020
Moin Moin aus Laboe,
nun haben wir Ostern also auch schon fast hinter uns und ich hoffe sehr, meine lieben Leserinnen und Leser sind nach wie vor gesund und konnten trotz aller Einschränkungen ein ruhiges und besinnliches Osterfest feiern.
Verwirrung unter den Bewohnern in Schleswig-Holstein gab es dann ja noch am vergangenen Gründonnerstag, als die Landesregierung plötzlich verkündete, bis zu 10 Familienangehörige, darunter Geschiedene, eingetragene Lebenspartner, Lebensgefährten, Geschwister, Großeltern und ihre Enkel dürften über Ostern nach Schleswig-Holstein einreisen, egal aus welchem Bundesland sie kommen.
Die Tage davor sah es ja noch ganz anders aus, da war z.B. sogar den Bewohnern in den Randbezirken von Hamburg die Einreise nach Schleswig Holstein untersagt und zwar auch zu Fuß oder per Fahrrad und sie wurden zurück geschickt, weil sie ja Schleswig-Holstein zu touristischen Zwecken besuchen würden auf ihrem Spaziergang bzw. ihrer Radtour. Au weia.
Und nun sowas. Wahrscheinlich waren einige Herrschaften im Ministerium schon in Oster-Urlaubsstimmung als diese Meldung in die Medien gelangte. Aufgewacht durch die plötzliche Medienpräsenz über die angebliche Lockerung in Schleswig-Holstein mitten in der Corona-Krise wurde dann seitens der Landesregierung aber sofort wieder zurück gerudert und abgewiegelt. Es handelt sich ja nur um eine Präzisierung der bestehenden Vorschriften. Aber - obwohl nun diese Familientreffen mit Mitgliedern aus ganz Deutschland jetzt öffentlich erlaubt sind, bat Gesundheitsminister Heiner Garg sofort im Anschluss nach der Veröffentlichung darum, dass auf diese Ostertreffen freiwillig verzichtet wird. Außerdem bleiben alle anderen Anordnungen in Kraft wie Abstand halten, Kontaktsperre usw.
Die Bevölkerung ist durch Corona sehr stark verunsichert. Jeder möchte sich möglichst korrekt verhalten und das Richtige tun, dazu benötigt man aber auch klare und unmissverständliche Anweisungen und Vorgaben. Solch ein Wirrwarr um die Besuchsrichtlinien dann einen Tag vor Ostern auch noch öffentlich zu machen und damit eine riesengroße Verwirrung in der Bevölkerung zu stiften statt klare Anweisungen zu geben, das ist schon ein Ding. Es mag ja durchaus sein dass das politisch und rechtlich in Ordnung ist, das kann ich natürlich nicht beurteilen, aber zielführend war das Ganze auf jeden Fall nicht. In der freien Wirtschaft würde man das als einen Super PR-Gau bezeichnen.
Zum Glück aber blieben die Menschen zumindest in Laboe vernünftig wie ich über die Feiertage beobachten konnte und größtenteils auch anderswo in Schleswig-Holstein wie in der Presse zu lesen war. Die Menschen hielten sich an die gefordertern Abstände, dort wo man früher eng zusammen gestanden oder am Strand gesessen hat war jetzt immer viel Platz zwischen den Menschen.
Das Wetter war einfach herrlich, Sonnenschein, blauer Himmel, ab und zu zwar mal etwas bedeckt, aber ansonsten einfach nur schön. Am Montag frischte dann der Wind auch wieder etwas auf und es war zwar nur 8 Grad warm, trotzdem hat der Spaziergang am Wasser viel Spaß gemacht.
Was ist mir sonst so aufgefallen? Der Motorradparkplatz am Hafen wurde über Ostern abgesperrt, dass nun vereinzelt ein paar Maschinen vor der Absperrung standen, was soll´s. Am Parkplatz am Hafen kann man 30 Minuten mit Parkscheibe umsonst parken, denn dieser Zeit reicht aus um sich z.B. in der Fischküche oder am mobilen Räucherwagen sein Essen „to go“ abzuholen. Ein freiwilliges Entgegenkommen das Gästen und Gastronomie sicherlich hilft.
Unsere Politesse war ansonsten aber fleißig im Einsatz, immer fröhlich und zu einem Klönschnack aufgelegt, aber gnadenlos wenn es ums Ticket verteilen geht. Da nützte es auch in den vergangenen Jahren schon nichts, Bürgermeister, Feuerwehrhauptmann oder bester Kumpel zu sein, falsch geparkt ist falsch geparkt.
Eine ganz besondere Idee für den Ostersonntag hatte dann der Kirchenkreis Plön-Segeberg. Denn, so die Überlegung, wenn die Kirchen am Boden geschlossen sind, könnte doch mal eine Botschaft der Hoffnung am Himmel erscheinen. Und das wurde von den beiden Pröpsten des Kirchenkreises, Erich Faehling und Dr. Daniel Havemann in die Tat umgesetzt.
Sie charterten ein Flugzeug (eine rote Piper PA-12 „Super Cruiser“) von Aerial Sign Luftwerbung aus Heist bei Uetersen und Pilot Jean-Philipp Sievers zog dann ein 35 Meter langes Hoffnungsbanner mit der Aufschrift „Ostern – Glaube, Liebe, Hoffnung“ in rund 300 Metern Höhe hinter dem Flugzeug her.
Rund 40 Orte mit ihren Kirchen wurden dabei überflogen, der Start war um 13:00 Uhr in Uetersen, das Flugzeug erreichte dann gegen 14:30 Uhr Laboe.
Was für ein tolles Bild am strahlend blauen Himmel, ich habe am Strand auf das Flugzeug gewartet, gewünscht hätte ich mir eine kleine Runde ums Ehrenmal, um ein typisches Laboe-Foto einzufangen, aber in diesem Fall ging es ja um das Überfliegen der Kirche, daher hat der Pilot über der Kieler Förde nur einmal gewendet um den richtigen Anflugwinkel für die Anker-Gottes-Kirche zu haben.
Ich denke, das war eine sehr gelungene Oster-Aktion des Kirchenkreises, die überall große Aufmerksamkeit erregte, nicht nur bei den Gläubigen.
Ostern 2020, so völlig anders als gewohnt für uns alle, aber vielleicht auch einmal Zeit, um sich auf das Wesentliche zu besinnen, auf das, was uns wirklich wichtig ist im Leben. Mir persönlich fehlen die vielen persönlichen Kontakte zu den Menschen sehr, zu einigen ganz besonders wenn ich an meine Kinder, Enkel oder meine Freundin in Kassel denke, da ist plötzlich niemand mehr den ich mal in den Arm nehmen kann. Alles spielt sich nur noch per WhatsApp, Facebook, Telefon und per Mail ab, das war schon vorher nicht so meine Welt und kann mir auch jetzt keinen persönlichen Kontakt ersetzen.
Aber, Corona wird eines Tages vorüber sein, auch wenn diese Pandemie eine Schneise der Verwüstung hinter sich lassen wird in allen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Bereichen. Trotzdem sollten wir zuversichtlich und hoffnungsvoll nach vorne blicken und sehr, sehr dankbar sein wenn wir von dieser Viruskrankheit verschont bleiben.
Heute sehen wir also im Fotoalbum dann Bilder die ich zwischen Karfreitag und Ostermontag in Laboe gemacht habe. Betrachtet man die wenigen Menschen auf den Bildern könnte man meinen, es ist Mitte November. Aber Sonnenschein, blauer Himmel und blaue Ostsee zeigen uns – das war Ostern 2020. Und wenn wir uns in ein paar Jahren diese Bilder noch einmal anschauen wissen wir, ob diese Pandemie bei den Menschen nicht auch etwas Gutes hervorgebracht hat was den Zusammenhalt und das „Gemeinsam“ betrifft.
In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern ein guten Start in die kommende Woche und bleibt gesund.
Euer Ostsee-Peter
Mittwoch, 15. April 2020
Moin Moin aus Laboe,
ich hoffe, meine Leserinnen und Leser haben sich wieder gut eingearbeitet egal ob im Home-Office oder in der Firma. Am heutigen Mittwoch sollen ja die ersten Entscheidungen bekannt werden ob es eine Lockerung der Auflagen geben soll oder nicht, für Schleswig-Holstein werden am kommenden Freitag die ersten Bekanntgaben erwartet. Aber es scheint so, als wenn die bestehenden Kontaktsperren noch bis zum 3. Mai beibehalten werden sollen.
Wir werden es erleben, ich werde auf jeden Fall weiter berichten aus unserem kleinen Dorf an der Ostsee, wo es weiterhin sehr beschaulich zugeht. Ich habe in den letzten beiden Tagen mit verschiedenen Laboern gesprochen, sie alle waren erfreut darüber, dass Laboe nicht wie befürchtet von Tagestouristen aus allen Teilen des Landes überrannt wurde über die Feiertage. Die Absperrungen waren wirkungsvoll, die Kontrolle ebenfalls, die meisten Menschen blieben vernünftig und in ihren Wohnorten, das ist auf jeden Fall mal ein großes Dankeschön wert.
Wir müssen halt alle gemeinsam noch etwas durchhalten, aber wir schaffen das, davon bin ich überzeugt. Am gestrigen Dienstag war das Wetter recht bedeckt und es ist mir ein recht kalter Wind um die Ohren gepfiffen. Ich bin dann durch den Naturerlebnisraum gestreift und habe in der ganzen Zeit nur ein paar wenige Menschen unterwegs getroffen, die genauso wie ich alleine durch die schöne Landschaft spazierten.
Und so sehen wir dann heute im Fotoalbum ein paar entspannende Fotos aus Laboe. Ganz langsam beginnt der Raps zu blühen, im Moment noch in Pastell-gelb, aber trotzdem schon sehr schön anzuschauen. Es ist für mich so ein beruhigendes Gefühl, dass zumindest in der Natur weiterhin alles seinen gewohnten Gang geht.
Und etwas Lustiges kann ich heute auch noch zeigen, das Ehrenmal einmal anders, nämlich selbst gebissen von Broder Zimmermann. Dieser etwas verspätete Ostergruß erreichte mich heute über Umwege, ich möchte ihn aber meinen Leserinnen und Lesern auf keinen Fall vorenthalten.
Wer nun nicht genau weiß wer Broder Zimmermann ist, sein Künstlername ist Loma. Und zusammen mit Lapa (Christian Robinson-Schütte) ergibt sich also LapaLoma und damit das Duo „Havariegefahr“. Die beiden sorgen hier im Norden immer für reichlich Stimmung wenn sie in ihren gelben Ölhosen und Pudelmützen auftreten. Ob zu Land oder zu Wasser, ich habe die beiden schon sehr oft live erlebt und wenn der Magister der Musikwissenschaften Lapa und der staatlich geprüfte Clown und Komiker Loma auftreten ist immer für Stimmung gesorgt.
Und wie es sich für einen Clown gehört hat Broder zu Ostern nun einen besonderen Gruß verschickt – das selbst ab- oder ausgebissene Ehrenmal sehen wir dann im Fotoalbum. Und mit diesem fröhlichen Gruß verabschiede ich mich für heute und sage Tschüss bis zum Freitag
Euer Ostsee-Peter
Freitag, 17. April 2020
Moin Moin aus Laboe,
nach wie vor Sonnenschein bei uns hier oben an der Küste, macht also Spaß draußen am Wasser und in der Natur.
Eine nette Begegnung hatte ich am Mittwoch, als ich von der Baltic Bay kam und mir eine Laboerin begegnete mit einem Einkaufskorb in der Hand. Ich dann so: Du weißt aber schon das du in die falsche Richtung gehst? Die Lebensmittelmärkte sind alle in der anderen Richtung. Antwort: Nein wieso, ich hole mir meine bestellten Sachen aus der Edeka-Box am Hafen ab.
Ach ja, was für eine gute Idee. Für mich war diese Box von Edeka immer nur für die Skipper gedacht, denn wenn die im Laufe des Tages wissen sie laufen den Hafen von Laboe an, bestellen sie vorher online ihre Sachen und wenn sie dann im Hafen sind steht der gut gekühlte Sekt und Kaviar, oder eben auch Brot und Butter oder so, schon bereit in der Box. Ein toller Service für die Skipper.
Aber natürlich kann jedermann diese Box nutzen und gerade für die Bewohner im Hafenbereich ist das im Moment eine tolle Online-Lebensmittel-Einkaufsmöglichkeit ohne persönlichen Kontakt zu Menschen oder Bargeld. Corona macht erfinderisch. Zum Abschied meinte die Laboerin dann aber noch zu mir: Nun mach da aber bloß keine Werbung für, sonst sind die Boxen immer belegt. Selbstverständlich mache ich dafür keine Werbung, ich bekomme das ja schließlich nicht bezahlt, aber eine tolle Idee finde ich das trotzdem. Hmmmm.... ganz dünnes Eis, da habe ich ja gerade noch mal die Kurve gekriegt oder?......
Eine andere Alltagsgeschichte aus Laboe. Ich habe ja das ganz große Glück, dass vor meinem Wohnzimmer bzw. Balkon immer viele Schiffe auf der Förde vorbei schwimmen. Da das nun aber schon seit über 7 Jahren Tag und Nacht und an 365 Tagen im Jahr passiert seit ich hier wohne, achte ich natürlich nicht mehr auf jedes Schiff. Denn immerhin haben im letzten Jahr knapp 29.000 Schiffe den Nord-Ostsee-Kanal passiert und die müssen auch alle an meinem Wohnzimmerfenster vorbei, plus die Ostseefähren, Fischerboote, Segler, Yachten usw.
Aber als ich gestern auf dem Balkon stand und Richtung Kieler Leuchtturm blickte kam da ein kleiner Punkt zum Vorschein der sich sehr schnell Richtung Laboe bewegte. Nanu, was ist denn das? Außergewöhnliches Schiff bedeutet für mich, Kamera und Smartphone holen um per Vesseltracker zu gucken, was ist das für ein Schiff, wo kommt es her, wo will es hin und alle technischen Details werden ja auch angezeigt.
Also die Sachen geholt und kaum stand ich wieder auf dem Balkon, tuckerte das kleine Schiff schon vor Laboe Richtung Kiel so dass ich nur noch ein ganz schnelles Bild machen konnte, damit hatte ich ja nun nicht gerechnet. Nochmal hin und her geguckt, konnte ja fast nicht angehen, aber das war das Schiff dass ich kurz vorher noch als kleinen Punkt am Leuchtturm gesehen hatte.
Immerhin, es war ein Katamaran mit dem Namen Umoe Rapid aus Dänemark. Spannend, also für mich als Kerl mit technischem Interesse, waren dann die Daten des 26,6 Meter langen und 10 Meter breiten Katamarans. Knapp 80 km/h schnell, das erklärt die Rekordzeit vom Leuchtturm bis nach Laboe. Das Schiff ist ein Hochgeschwindigkeits-Crew-Transferschiff, dass die Arbeiter von Windkraftparks transportiert, 24 Mann haben Platz auf dem Schiff. Eine technische Besonderheit ist ein Luftkissen zwischen den Seitenrümpfen, welches das Schiff aus dem Wasser hebt und so auch bei Höchstgeschwindigkeit ruhig auf dem Wasser liegt, das Luftkissen wirkt dann wie ein gewaltiger Stoßdämpfer. Angetrieben wird das Schiff von 2 Turbinen mit je 2000 PS.
Der Name Umoe Rapid stammt von dem Standort der Werft Umoe in Norwegen, dort wurde der Flitzer 2017 gebaut. Unterwegs war das Schiff übrigens von Mukran (Saßnitz) nach Lauwersoog\NL. So, nun wissen wir das auch mal.
Eigentlich sollten ja schon die ersten Kreuzfahrtschiffe in Laboe vorbei gefahren sein, die AIDAcara hätte am Sonntag schon ihren dritten Anlauf in Kiel haben sollen, für den 26.4. waren gleich 3 Anläufe geplant mit der MSC Splendida, der AIDAcara und der Vasco da Gama. Das hat sich ja nun alles erledigt, da freue ich mich doch dann ganz besonders, wenn mal so ein besonderes Schiffchen wie die Umoe Rapid hier vorbeiflitzt.
Ansonsten habe ich mal einen Blick auf die blühenden Rapsfelder geworfen, die jeden Tag mehr mit ihren strahlend gelben Blüten leuchten. Ein toller Anblick wenn im Hintergrund dann auch noch die blaue Ostsee aufblitzt. Sehr schön kann man das immer von den Aussichtsplattformen vom Ehrenmal sehen, aber auch das geht ja im Moment nicht. Ich füge aber mal ein Archivbild von mir mit ins Album ein.
Was aber ab Montag wieder geht sind die Öffnungen der Läden bis 800 qm in Schleswig-Holstein. Auch in Laboe herrschte in den Geschäften heute Nachmittag schon rege Betriebsamkeit. Abstandsmarkierungen werden angebracht, Plexiglasscheiben an den Kassen, je nach dem Schnitt der Läden muss noch einiges umorganisiert werden bevor es Montag wieder los geht. Aber es geht wieder los, das ist die Hauptsache. Nur die Friseure müssen noch etwas warten, ich habe mich heute schon mal mit meinem Friseur des Vertrauens Heinzi Reimann unterhalten, auch dort müssen noch umfangreiche Vorkehrungen zur Sicherheit der Kunden und Angestellten getroffen werden.
Mundschutz und Handschuhe sind Pflicht, Bart schneiden ist nicht mehr erlaubt, aber das betrifft ja im Allgemeinen die Frauen eher weniger. Was genau an Dienstleistungen angeboten werden darf und was nicht wird noch geklärt.
Die Tourismusbranche bleibt im Moment aber noch außen vor, so Ministerpräsident Daniel Günther heute bei seiner Regierungserklärung. Aber einer der nächsten Schritte soll sein, den Vermietern und der Gastronomie Perspektiven aufzuzeichnen, einen Termin nannte er jedoch noch nicht.
Dann schauen wir also erst einmal, wie die Öffnung der Läden am Montag aufgenommen wird. Wichtig ist nach wie vor, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin streng an die Hygienevorschriften halten, dann kann es in kleinen Schritten weiter gehen mit der Lockerung der Maßnahmen.
Ach ja, und bei Rossmann stand heute ein ganzer Verkaufsständer voller Klopapier draußen vor der Tür und keiner kauft das. Also vor noch nicht allzulanger Zeit wäre der Ständer aber in 3 Minuten leer gewesen, die eine oder kleine Rempelei mit einbegriffen, nun liegt das da rum wie Blei, verstehe ich jetzt gar nicht <grins>.
Nun steht aber erst einmal das Wochenende vor der Tür, es soll weiterhin sonnig bleiben, freuen wir uns also auf ein ruhiges und entspanntes Wochenende.
Ich sende ganz liebe Grüße aus Laboe
Euer Ostsee-Peter
Montag, 20. April 2020
Moin Moin aus Laboe,
also das ist ja im Moment wie Hochsommer hier in Laboe mit dem strahlenden Sonnenschein. Nur nicht ganz so warm und nur nicht ganz so voll. Oder um es zu präzisieren – es war auch am vergangenen Wochenende trotz des herrlichen Wetters „menschentechnisch“ sehr übersichtlich in Laboe.
Die Spaziergänger am Wasser und am Strand waren da, aber immer mit großem Abstand. Ein paar Menschen hatten sich ein stilles Eckchen am Strand gesucht und sonnten sich. Gespräche mit Freunden und Bekannten führen ja, aber immer mit Abstand. Dieses Bild vom Rosengarten das ich Sonntag gemacht habe verdeutlicht das glaube ich sehr gut. Denn dort auf der Mauer bis zum Ocean eleven sitzen die Leute normalerweise immer dicht gedrängt mit einem Eis oder kühlen Getränk in der Hand, im April 2020 sieht das ganz anders aus.
Ab dem heutigen Montag dürfen in allen Bundesländern kleinere Läden wieder öffnen. In Laboe, einem reinen Tourismusort, bedeutet das natürlich, dass es auch viele Andenken- und Souvenirläden gibt die jetzt wieder geöffnet haben. Aber da fehlen nun natürlich die zahlreichen Urlauber und Tagesgäste die das U-Boot oder Ehrenmal in Miniatur als Erinnerung an Laboe mit nach Hause nehmen. Aber zum Glück führen diese Läden auch Dinge für den täglichen Bedarf, ob nun Badebekleidung, T-Shirts, Eis oder Tee, das alles können ja auch die Einheimischen gebrauchen.
Die Bekleidungsgeschäfte haben auch wieder geöffnet, somit können wir also alle wieder vor Ort einkaufen und müssen die großen Online-Versandhändler nicht noch größer machen sondern wir sollten etwas für unsere einheimischen Geschäftsleute tun.
Ich kann das Gefühl gar nicht so recht beschreiben das mich heute erfasste als ich über die Promenade und durch die Reventloustraße ging und die Läden wieder geöffnet hatten. Die farbenfrohen Sachen überall vor der Tür, ob Bekleidung, Strandbedarf, Souvenirs oder Bücher, alles sah so aus wie früher. Fast. Denn was fehlte waren die Menschen, die sonst diese Bereiche bevölkern.
Ich habe mit einigen Verkäuferinnen gesprochen, sie alle waren froh und glücklich das es jetzt endlich wieder los ging. Früher hat man sich gefreut wenn der Laden voll war, heute muss man schon sehr darauf achten wie viele Menschen sich im Laden aufhalten. Pro 10 qm Ladenfläche ist ein Kunde erlaubt. Hinweisschilder oder Desinfektionsmittel für die Hände stehen bereit, Schutzmaskenpflicht besteht in Schleswig-Holstein nicht, wird aber vereinzelt von Käufern und Verkäufern getragen.
Von Normalisierung kann zum Schutz aller also noch lange nicht die Rede sein, die Menschen müssen nach wie vor sehr achtsam sein und auch weiterhin die Abstands- und Hygiene-Regeln beachten. Ich fühle mich am Kopf zwar manchmal schon wie Poseidon, der Mann aus dem Meer mit seiner schönen Haarpracht, aber auch das Thema wird ja Anfang Mai sein Ende finden. Die Friseure werden sicherlich bis 2021 ausgebucht sein, wenn nur noch wenige Kunden gleichzeitig in den Salons sein dürfen. Lassen wir uns überraschen, ich vermute mal, das geht ab wie mit dem Klopapier – nur auf dem Kopf. Ihr versteht schon was ich meine.....
Großveranstaltungen sind ja erst ab September erlaubt, theoretisch könnte also die Kieler Woche vom 5.9. – 13.9.2020 stattfinden, praktisch sieht es natürlich so aus dass die Aufbauarbeiten mit vielen hundert Menschen schon immer 4 Wochen vorher beginnen. Genaues ist im Moment noch nicht raus, vielleicht kann man aber ja zumindest die Segelwettbewerbe ohne große kommerzielle Feste stattfinden lassen, Segelsport first, aber das alles soll noch im April entschieden werden.
Sicher ist aber schon, dass in diesem Jahr die Probsteier Korntage mit den schönen Strohfiguren ausfallen werden. Denn auch in Laboe beginnen die Vorbereitungen für die neue Strohfigur immer schon im März. Aber um eine solch große Strohfigur zu planen und zu bauen benötigt man nun einmal mehr als zwei Menschen gleichzeitig.
Sehr schade gerade für die Orte in der Probstei, denn die Korntage waren immer eine große touristische Attraktion. Aber nächstes Jahr wird es dann wieder in aller Frische weiter gehen, da glauben wir jetzt mal ganz fest dran und drücken ganz doll die Daumen.
Heute sehen wir dann im Album die Fotos vom Wochenende – aus dem Kurpark und unbeschreiblich schön im Moment wieder die Sonnenuntergänge. Auch wenn ich mir immer noch eine Jacke abends überziehen muss wenn ich auf dem Balkon sitze. Aber es ist immer soooo romantisch.....
Das war es dann mal wieder für den Montag, Heute kann ich dann ja schon wieder mal ganz farbenfrohe Grüße aus Laboe senden und sage Tschüss bis zum Mittwoch
Euer frohgestimmter Ostsee-Peter
Mittwoch, 22. April 2020
Moin Moin aus Laboe,
also gefühlt würde ich sagen - so einen herrlichen Sommer hatten wir ja schon lange nicht mehr hier an der Küste. Den Landwirten fehlt allerdings der Regen und sie fürchten um ihre Ernten, von mir aus könnte es noch ein paar Grad wärmer sein, aber Petrus kann es eben nicht allen recht machen, freuen wir uns also über das schöne Wetter so wie es jetzt ist.
Da ja in den Medien im Moment auch über die Geisterspiele in der Bundesliga diskutiert wird habe ich das zum Anlass genommen, mal wieder dem Stoschplatz einen Besuch abzustatten. Ab und zu schaue ich mir da ja auch mal die Spiele unseres VfR Laboe an und gerade bei so kleineren Vereinen ist es doch immer die tolle Stimmung auf dem Platz, die so viel Spaß macht.
Da trifft man immer auf viele Einheimische, zwar keine 80.000 wie in Dortmund beim BVB (obwohl – war auch ein tolles Erlebnis), sondern es ist mehr wie bei einer Großfamilie wo man sich kennt und freudig begrüßt. Man(n) kann mal lautstark anfeuern oder „Schiedsrichter Telefon“ brüllen wenn es eine Entscheidung gab die nicht für alle Fans nachvollziehbar war. Aber Geisterspiele ohne Zuschauer? Also da fehlt mir einfach die fröhliche Stimmung und Atmosphäre.
Was mir dann gestern das erste Mal aufgefallen ist sind die Eintrittspreise, da habe ich vorher noch nie drauf geachtet da ich ja einen Presseausweis habe. Aber da steht dann auf dem Schild am Eingang: Männer 4,00 €, Rentner 3,00 €, Ermäßigt 2,00 €.
Und Frauen???? Also ich meine, ich hätte schon mal welche rumlaufen sehen in Laboe. Tja, die fallen unter „Ermäßigt“. Hmmm.... da könnte man nun einmal über die Gleichberechtigung diskutieren, aber ich denke, das ist völlig OK wenn die Mädels nur die Hälfte zahlen müssen. Hauptsache es macht allen Spaß.
Als ich dann schon mal „oben“ am Stoschplatz war habe ich dann auch gleich eine Runde dort gedreht, vorbei an der stets lärmenden und riesigen Krähenkolonie durch die ruhigen Gebiete hinter dem Sportplatz. Dort wo heute der Fußballplatz ist stand ja früher das Fort Stosch, ab und zu sieht man im Gelände noch mal einen Brocken Betonstein aus der damaligen Zeit und auch der Eingang zum Bunker ist noch sichtbar.
Zurück im Hafen fiel mir dann ein ganz toller Katamaran auf der dort festgemacht hatte. Ein Luxus-Segelkatamaran mit Namen Vulpino. Der Katamaran kam aus Karlskrona in Schweden, ist 18,3 Meter lang und 10,2 Meter breit und scheint sich auf Erprobungsfahrt zu befinden, denn er wurde erst dieses Jahr fertiggestellt.
Gebaut wurde das Schiff in Danzig auf der Sunreef-Werft. Das Schiff besitzt 4 Kojen für 8 Personen und das ganze Schiff ist natürlich sehr luxuriös ausgestattet wie man im Internet nachschauen kann. Der Charterpreis pro Woche liegt zwischen 16.500 € und 35.000 € je nach Saison, geteilt durch 8 Personen und 7 Tage geht es also ab rund 300 € am Tag los pro Person inklusive Kapitän, Koch und Stewardess. Haupt-Chartergebiet ist dann die Adria bzw. das Mittelmeer.
Also es gibt doch immer wieder was zu gucken in Laboe. Während der Saison wenn unsere beiden Häfen eh voll sind mit Segelschiffen und Yachten fällt das gar nicht so auf, aber jetzt sticht so ein Luxus-Gefährt dann schon ins Auge.
Was auch immer auffällt bei den Bildern der letzten Zeit ist immer der strahlend hellblaue Himmel und das dunkelblaue Wasser der Ostsee. Einfach nur unbeschreiblich schön in diesem April.
So, das war es für heute aus dem im Moment sehr beschaulichen Urlaubsdorf Laboe. Sehen wir zu das wir alle gesund bleiben damit wir uns dann eines Tages fröhlich wiedersehen in Laboe . Wir schaffen das. Bis dahin sage ich wie immer Tschüss
Euer Ostsee-Peter
Freitag, 24. April 2020
Moin Moin aus Laboe,
ganz erstaunt habe ich heute in den Himmel geblickt – whow, Wolken. Schon lange nicht mehr gesehen aber zum Wochenende soll es bewölkt bleiben, für Ende nächster Woche mit dem Feiertag ist sogar Regen angesagt, aber bis dahin ist es ja noch hin.
Auf jeden Fall ist es wärmer geworden, über 16 Grad auf meinem Balkon im Schatten, das sind ja für uns Küstenbewohner fast schon hochsommerliche Temperaturen. Am Strand war es am Donnerstag recht belebt bei dem schönen Wetter, das muss man aber natürlich differenziert sehen. Denn zu normalen Zeiten wäre der Strand mit den paar Menschen leer, in Corona-Zeiten fällt es aber natürlich auf, auch wenn die Strandbesucher alle einen großen Abstand untereinander gehalten haben. Und bei diesen Abständen passen auch noch etliche Leute mehr an den Strand.
Aber nun kommt ja wieder die Zwickmühle in der sich die Menschen befinden. Einerseits heißt es „stay home“, andererseits sollen die Menschen aber auch nach draußen. Und da haben wir hier in Laboe ja noch sehr großes Glück. Denn Platz für die Laboer Bürger ist mehr als genug, denn normalerweise reicht das alles ja auch noch für die rund 50.000 Gäste pro Jahr die Laboe besuchen. Die kleinen Kinder brauchen nur Eimer und Schaufel um im Sand zu buddeln, Rutsche und Schaukel sind dann gar nicht mehr so wichtig. Das Wasser ist zwar noch etwas kalt (9,8 Grad) aber barfuß ins Wasser - das kann man schon mal machen.
Im Naturerlebnisraum wurde jetzt der Bereich für das Vogelschutzgebiet mit Sandschutzbrettern versperrt. Trotz der großen Hinweistafeln dass das Betreten dieses Gebiet zum Schutz der Seevögel verboten sei, haben leider immer wieder Menschen diese großen Schilder ignoriert. Wann immer ich dort war in der Schonzeit zwischen September und Juli, irgendwelche Leute liefen immer dort herum, teilweise auch noch mit freilaufenden Hunden. Ich hatte mal eine ältere Dame darauf angesprochen als sie zurück kam und die meinte dann nur, och, das Schild hätte sie weiter gar nicht beachtet und gelesen........ Immerhin gelobte sie Besserung.
Nun sind die beiden Zugänge zur Sandbank und den Binnensee also gesperrt, hoffen wir, dass die Vögel nun ihre Ruhe zum brüten finden. Ich bin vorhin übrigens auch ins brüten gekommen, denn genau heute in 8 Monaten ist Heiligabend...... Was dann wohl sein wird????
Aber zum Glück ist ja Heute heute und wenn wir gesund sind und bleiben ist das doch viel mehr wert als das teuerste Weihnachtsgeschenk. Außerdem muss ich erst noch mal die Osterhasen und -Eier verputzen bevor ich mich um den Mann in Rot kümmern kann. Oder den Laboer Tannenwald im Kurpark, die beiden Termine stehen im Moment ja noch wie ein Fels in der Brandung oder eine Tanne im Wald.
Die Hafenfesttage Anfang September könnten vielleicht noch gerade so klappen, zu dem Zeitpunkt findet dann ja wahrscheinlich auch die „Kieler Woche light“ statt. Aber wenn in Kiel keine Fest- und Partymeilen aufgebaut werden dürfen könnten die über 3 Millionen Besucher doch mal nach Laboe zu den Hafenfesttagen kommen, damit sie einmal live einen wunderschönen Urlaubsort an der Kieler Förde kennen lernen und sehen, wie hier ganz gemütlich gefeiert wird.
Aber Spaß beiseite, im Moment ist ja noch gar nicht raus was Anfang September wirklich sein wird. Ganz schwierig ist die Situation natürlich für die Planer der Kieler Woche, zurück zu den Wurzeln, nämlich dem Segelsport, heißt es jetzt dort. Und das begann bereits 1882 mit 20 Segelyachten, heute sind es immer über 2.000 Boote die an den Wettfahrten teilnehmen.
Auch bei den Hafenfesttagen geht es ja um den Hafen mit seinen Schiffen, die Boote mit dem Lichterkorso, unser Veranstaltungsleiter Christian Bohnemann ist ja immer sehr flexibel und kreativ, der würde auch „Hafenfesttage light“ auf die Beine stellen, aber auch er ist natürlich abhängig von der weiteren Entwicklung.
Wir müssen also alle gemeinsam noch etwas durchhalten, vorbei ist Corona noch lange nicht, machen wir also das Beste draus. Das Leben entschleunigt sich für die meisten von uns, ich merke das z.B. an meiner Figur, die wird leider wieder breiter. Was bin ich früher durch den Ort geflitzt, immer viele Termine auf dem Zettel, Besprechung hier, Besprechung da, kannst du noch mal eben schnell.... alles vorbei. Ich gehe langsamer, ohne Termindruck, ich nehme meine Welt etwas anders wahr, ruhiger, gelassener, mit mehr Achtsamkeit.
Jetzt kann ich auch mal eine Stunde im Kurpark, am Hafen oder im Naturerlebnisraum sitzen und der Natur lauschen. Für mich persönlich haben sich auch meine Fotos verändert, auch wenn der Ort sich als solches ja nicht groß verändert. Früher habe ich die Fotos mehr oder weniger im Vorbeigehen gemacht, jetzt nehme ich jedes Bild bewusst in mir auf und nicht nur auf dem Speicherchip.
So schlimm wie Corona ist, aber vielleicht und hoffentlich kann man in ein paar Jahren sagen, dass es auch etwas Gutes hinterlassen hat, indem die Menschen einmal wachgerüttelt wurden um sich auf das Wesentliche zu besinnen, nämlich auf das was wirklich wichtig ist im Leben.
So, war das nun philosophisch, poetisch oder nur Quatsch – keine Ahnung, das müsst ihr entscheiden, aber es sind meine Gedanken und ich versuche einfach, weiterhin positiv in die Zukunft zu schauen.
Und das wünsche ich meinen Leserinnen und Lesern auch. Habt ein schönes Wochenende, erholt euch gut und damit sage ich Tschüss bis zum Montag.
Euer Ostsee-Peter
Montag, 27. April 2020
Moin Moin aus Laboe,
ein 50:50 Wochenende liegt hinter uns in Laboe, am Samstag herrlicher Sonnenschein, am Sonntag herrliche Wolken. Auch mal wieder schön. Etwas Regen ist für die nächsten Tage angesagt, die Landwirte warten schon ganz sehnsüchtig darauf. Es gibt sogar schon Warnungen vor Waldbrandgefahr und das im April. Fehlt nicht mehr viel und die Landwirte hätten wahrscheinlich den Regengott „Chaac“ der Mayas oder „Tlaloc“ von den Azteken angebetet, aber nun soll Petrus es richten. Schauen wir mal.
Der Rohbau in der Strandstraße, dort wo früher die Spielhalle war steht jetzt soweit, die Gerüste sind ab und nun kann man schon sehr schön erkennen wie der Bau einmal fertig aussehen wird. Mir persönlich gefallen diese eckigen Flachdach-Häuser äußerlich ja nicht, trotzdem denke ich mal hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Förde und die Ostsee durch die großzügige Verglasung, also das hat dann schon was.
Bei der ehemaligen Bäckerei Jürgensen sind jetzt auch die Gerüste ab, das gefällt mir sehr gut. Anfangs hatte man im Ort die Befürchtung das Haus wird abgerissen und auch wieder durch einen hässlichen Klotz ersetzt, aber nun erstrahlt das Haus in neuem Glanz und das ist einfach nur schön. Ein Stück Laboer Geschichte wurde nicht nur erhalten sondern wie vor ein paar Jahren das Freya-Frahm-Haus auch, komplett kernsaniert. Und somit bleibt der Charme dieser alten Häuser auch für die nächste Generation noch erhalten.
Und wo ich gerade von Generationen schreibe, in diesem Jahr ist die Generation der 4.-Klässler in Laboe ganz besonders traurig. Den am heutigen Montag sollte der erste Segeltörn mit der „DE ALBERTHA“ starten. Worauf sich die Kinder schon das ganze Jahr gefreut haben muss in diesem Jahr leider wegen Corona ausfallen.
In diesem Jahr gäbe es das 20-jährige Jubiläum zu feiern, so lange schon bietet der Segelverein Ole Schippn Laboe e.V. den hiesigen Viertklässlern einen 3-tägigen Segeltörn ab dem Laboer Hafen an.
Wenn die alte Lady (129 Jahre) DE ALBERTHA mit meistens 16 Jungen und Mädchen und 8 Betreuern vom Laboer Sofa ablegt und zu unbekannten Ufern strebt, beginnt für die Lütten ein Abenteuer, an das alle zeitlebens gerne zurückdenken werden. Dabei ist und war das Abenteuer für die mitreisenden Schulkinder immer kostenfrei geblieben, so hat es sich unser Verein auf die Fahnen geschrieben.
Und das die Kinder dabei Seemannschaft lernen und erfahren dürfen, dass ein loses Mundwerk vielleicht auf den Pausenhof passt, aber nicht zu einer so jungen Schiffsbesatzung. Denn unter Anleitung der Erwachsenen werden die Kinder zu vollwertigen Crewmitgliedern herangeführt. Schließlich hat jeder hat seine Aufgabe und jeder muss sich auf den anderen verlassen können.
In den vergangenen 20 Jahren haben in den jeweils 2-3 Törns pro Jahr mittlerweile über 660 Jungen und Mädchen an den „ALBERTHA-Fahrten“ teilgenommen, die alle ausnahmslos gesund an Leib und Seele wieder den heimischen Hafen erreichten und an die wartenden Eltern übergeben werden konnten.
In diesem Jahr sollten die Törns dann etwas ganz besonders sein: Anlässlich des runden Jubiläums liefen die Planungen im OSL-Vorstand auf Hochtouren, um mit der Rückkehr und Einlaufen des diesjährigen 2. Törns am Samstag, 2. Mai eine Feier am Laboer Sofa starten zu lassen.
Dazu waren, neben den diesjährigen Teilnehmern, alle bisherigen mitgefahrenen Schüler und Betreuer (m/w) eingeladen. Caterer und Veranstalter wurden kontaktiert und standen in den Startlöchern. Selbst unser Ministerpräsident Daniel Günther war von der Idee so angetan, dass er spontan die Schirmherrschaft für die diesjährigen Törns und das anschließende Event übernommen hatte.
Gab es auch Unwägbarkeiten über die Höhe der Teilnehmerzahl (Schätzungen gingen deutlich in den 3-stelligen Bereich) so hatte doch keiner ernsthaft damit rechnen können, dass niemand kommen wird, besser gesagt kommen darf. Und zwar weder auf das Schiff, noch zu einer Feier in den Hafen.
Wie so viele Veranstaltungen landauf/landab musste auch dieses Event zu unser aller Bedauern, aber letztendlich zur Sicherheit aller Beteiligten und deren familiärem Umfeld abgesagt werden.
Das ist natürlich für alle Beteiligten und die Kinder der jetzigen 4. Klassen super schade. Aber letztendlich geht nun einmal die Gesundheit vor. Immerhin, die „Thor Heyerdahl“ ist seit Sonntag mit 34 Schülern nach einem halben Jahr auf den Weltmeeren wieder zurück in Kiel. Das schwimmende Klassenzimmer war in Europa, Afrika, Panama, Kuba oder auf den Bermudas wo die Schüler 47 Tage in Quarantäne leben mussten. Das alles haben Kinder und Besatzung zum Glück gesund und munter überstanden.
Hoffen wir also alle gemeinsam auf das nächste Jahr, aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben und freuen uns darauf, die „DE ALBERTHA“ mit Skipper Dick und seiner Crew wieder im Hafen von Laboe begrüßen zu können.
So, das war es für den Start in die letzte Woche des Monats April. Ich sage dann mal Tschüss bis zum Mittwoch.
Euer Ostsee-Peter
Mittwoch, 29. April 2020
Moin Moin aus Laboe,
heute ist ja ein ganz besonderer Tag in Schleswig-Holstein und ich war völlig überrascht über die vielen Mails, WhatsApp Nachrichten, Telefonate und die teils sehr gehaltvolle Post die ich erhalten habe. Und das alles nur, weil ab dem 29.4.2020 in Schleswig-Holstein als letztes Bundesland die Maskenpflicht in Geschäften und im ÖPNV startet.
Und damit ich ebenfalls gut gerüstet bin habe ich nun auch zwei dieser schicken „Snuten-Pullis“ geschenkt bekommen, dunkelblau mit weißen Möwen und weiß mit bunten Segelschiffen, alle selbst genäht. Das trägt heutzutage der modebewusste Mann an der Küste – ganz herzlichen Dank für dieses tolle Outfit liebe Christa.
Ansonsten ist der Verkauf der Masken in Laboe die letzten Tage richtig gut angelaufen. Eine schicke Maske für die man sich den Stoff selber aussuchen kann gibt es bei „Nadel und Faden“ am Dellenberg, Lieferzeit 3 – 4 Tage. Gegenüber hat die Änderungsschneiderei auch seit Dienstag einen Tisch an die Straße gestellt und verkauft dort Masken sofort zum mitnehmen.
Ganz knapp geworden in Laboe sind allerdings die FFP2 Masken, das sind 3-lagige antimikrobielle Schutzmasken mit Nanosilbereinlage, da habe ich am Montag dann für „Härtefälle“ noch eine dieser begehrten Masken bei „Einfach zauberhaft“ in der Reventloustrasse bekommen. Inhaber Chris meinte dann zu mir, es wird jetzt sehr knapp, wenn die ausverkauft sind gibt es auch keinen Nachschub mehr.
Tja, es ist noch gar nicht solange her als einige Menschen sich über muslimische Frauen aufgeregt haben die einen Schleier trugen, mittlerweile laufen wir alle so rum, sogar die Männer. So schnell ändern sich die Zeiten.
Eine kleine positive Zeitveränderung gibt es auch bei der SFK, also den Fördedampfern. Denn ab sofort kann man auch wieder per Schiff nach Kiel und zurück fahren. Die Fördeschiffe fahren nach dem Frühjahrsplan von der Kieler Bahnhofsbrücke über Seegarten, Mönkeberg, Möltenort, Friedrichsort nach Laboe und zurück.
Die SFK wird aber aus Hygieneschutzgründen nur eine bestimmte Anzahl von Fahrgästen an Bord lassen. Maximal dürfen 200 Personen statt normalerweise 300 Passagiere mitfahren. Wobei gefühlt zur Kieler Woche oder in der Hochsaison da immer mindestens 500 Leute an Bord sind, aber das mag natürlich täuschen. Fahrkarten können übrigens an Bord gekauft werden der der Schalter in Kiel noch geschlossen ist und Laboe ja keine Verkaufsstelle mehr hat.
Obwohl die Schiffe ja weitaus mehr Passagieren befördern können als ein Bus gilt aber auch hier Abstand halten und Mundschutz tragen. Das ist aber im Moment noch gar kein Problem, als ich heute Mittag um 12:00 Uhr am Anleger war stiegen gerade mal 0 Fahrgäste aus und 3 ein. Man kann also nicht unbedingt von einer Überfüllung reden aber man hat im Moment schon wesentlich mehr Platz als im Bus.
Und noch eine erfreuliche Nachricht gibt es von der SFK, denn im April fand die Kiellegung für erste vollelektrische Fähre MS Düsternbrook bei der Werft „Holland Shipyard“ in den Niederlanden statt. Bereits im Dezember soll das 25 Meter lange und 6,5 Meter breite und für 140 Passagiere und 60 Fahrräder ausgelegte E-Schiff auf der Schwentine eingesetzt werden. Aber auch für die Linie Kiel-Laboe-Kiel befindet sich schon seit Juni letzten Jahres ein größeres Plug-in-Hybridschiff mit Namen MS Gaarden auf der niederländischen Werft in Arbeit. Dieses Schiff soll im ersten Halbjahr ausgeliefert werden. Es tut sich also was auf dem Gebiet der Personenbeförderung auf der Kieler Förde.
Tja, genau heute vor einem Jahr schien die Welt noch in Ordnung, aber sehr viel hat sich in diesem einen Jahr in meinem privaten Leben verändert. Es war viel Positives und Erfreuliches darunter, aber auch große Trauer. Heute bin ich sehr dankbar dafür dass ich noch gesund und einigermaßen fit bin, anderen mir sehr lieb gewordenen Menschen war das leider nicht vergönnt.
Aber das Leben geht weiter, und zur Feier des Tages, also der Einführung der Maskenpflicht in Schleswig-Holstein, habe ich mir dann heute mal ein Stück Torte von den MoccaFee-Mädels gegönnt. Das heißt, genau genommen waren es zwei Stücke, da alle Torten wieder einmal so lecker aussahen und ich mich nicht entscheiden konnte. Aber dadurch kann ich mit gutem Gewissen sagen, dieser graue Regentag in Laboe ließ durch die leckere Torte wieder die Sonne in meinem Herzen scheinen. Dafür vielen Dank liebe Simone und Sandra.
So, das soll es für heute gewesen sein. Was für ein merkwürdiger Tag für mich, aber immerhin kam man dunkelblauer „Snuten-Pulli“ heute das erste Mal in der Öffentlichkeit zum Einsatz.
Wir lesen uns dann am Freitag wieder. Das ist zwar ein Feiertag, aber es ist ja der Tag der Arbeit und da ich weiter nichts auf dem Zettel habe und das Wetter auch nicht so prickelnd werden soll melde ich mich am Abend dann einmal kurz. Bis dahin sage ich wie immer Tschüss
Euer Ostsee-Peter
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April 2020