Verliebt in Laboe ...
Moin Moin aus Laboe,
so ging es ja immer los mit den NEWS aus Laboe. So auch am Montag, dem 04. November 2024. Und da habe ich folgenden Text veröffentlicht, um meine zahlreichen Leserinnen und Leser, die mir teils über 10 Jahre lang die Treue gehalten haben, über meinen Abschied von der Homepage zu informieren. Hier also noch einmal der Text:
Heute geht es in den News ausschließlich einmal um eine ganz private Sache, die mich nun schon seit längerer Zeit beschäftigt. Wie schon am 25.10.24 angekündigt, werden es die längsten NEWS die ich je geschrieben habe. Daher wäre es schön, wenn ihr etwas mehr Zeit zum Lesen einplant, denn es ist mir ein ganz großes Anliegen, meine vielen treuen und zahlreichen Leserinnen und Leser aus aller Welt heute einmal in einer ganz persönlichen Sache anzusprechen.
Hier zunächst einmal die Kurzfassung für alle, die nicht so viel Zeit haben: Nach vielen gemeinsamen Überlegungen und Gesprächen mit Menschen die mir nahestehen, nach ausgiebigen eigenen Gedanken, auf der Suche nach Alternativen oder Änderungen, habe ich mich nun schweren Herzens entschlossen, die Homepage „wir-in-laboe.de“ zum Jahresende einzustellen. Denn es macht mir einfach keinen Spaß mehr, ich kann einfach nicht mehr fröhlich, unbeschwert und voller Leidenschaft aus Laboe berichten von dem, was hier in den letzten Jahren passiert bzw. leider nicht passiert.
Einige Ortspolitiker wird das jetzt sicherlich freuen, haben sie nun niemanden mehr, der ihre Arbeit auch einmal öffentlich kritisiert, aber die Mehrzahl meiner Leserinnen und Leser wird sicherlich etwas traurig sein und sich fragen: warum, weshalb, wieso? Das möchte ich versuchen, an dieser Stelle heute einmal ausführlich zu erläutern. Denn es liegt mir sehr am Herzen, dass die Menschen meine Beweggründe nach so vielen Jahren, die wir gemeinsam wie in einer kleinen Gemeinschaft von Laboe-Fans erlebt haben, besser nachvollziehen können.
Eines vorweg und das ist mir ganz, ganz wichtig: Laboe ist ein wunderschöner und lebenswerter Ort mit seinem Strand, den vielen großen Schiffen fast zum Anfassen, seiner zahlreichen und bunten Gastronomielandschaft, mit seinen vielen Geschäften in der Ortsmitte, wobei wir die Lebensmittel im Moment leider noch mal ausklammern müssen, darauf komme ich später noch einmal.
Dann die netten Menschen hier, ich habe im Laufe der Jahre viele Freundschaften und Bekanntschaften schließen können und deshalb sage ich noch einmal ganz klar, ich möchte nirgendwo anders leben. Nicht in Niedersachsen, nicht in Hessen oder Bayern, nein, Laboe ist der Ort, an dem ich mich nach wie vor sehr wohl fühle. Das ist meine selbst ausgewählte Heimat und der werde ich treu bleiben.
Warum dann aber nicht mehr weitermachen mit der Homepage, werden sich jetzt sicherlich einige fragen? Liegt es am Geld? Nein, so eine Homepage in der Größenordnung zu betreiben ist zwar nicht ganz billig, aber Dank der vielen kleinen Spenden, die jedes Jahr in meiner Kaffeekasse landen, hat sich die Homepage immer einigermaßen getragen, deshalb auch an dieser Stelle noch einmal mein herzliches Dankeschön dafür. Dazu dann die vielen anderen Aufmerksamkeiten, kleine Geschenke oder die netten Gespräche bei einem schönen Abendessen, das alles war immer eine große Freude für mich als große Wertschätzung meiner Arbeit.
Nein, der Grund ist ein anderer. Sinn und Zweck dieser Homepage ist und war es ja, die Schönheiten dieses kleinen Ortes in aller Welt zu verbreiten. Und das mit „in aller Welt“ meine ich wörtlich. Die meisten Besucher meiner Homepage kommen natürlich aus Deutschland und Europa, aber auch weltweit ist Laboe nun schon einmal in Wort und Schrift aufgetaucht, wie ich in der Länderstatistik meiner Homepage immer sehen kann. In diesem Jahr haben bis heute 196 Länder und Städte (in den USA werden die Städte wie New York, Boston, Washington D.C, usw. gesondert aufgeführt) diese Homepage angeklickt, aber auch Indien, Vietnam, Südafrika, Kongo-Kinshasa und viele, viele andere teils exotische Länder, bei denen ich erstmal googlen musste wo die sich befinden, tauchen seit Jahren immer wieder regelmäßig in der Statistik auf.
Zu meinen Stammlesern gehören natürlich sehr viele Urlauber, die das ganze Jahr über wissen möchten, was in Laboe so passiert. Einheimische, die immer dann arbeiten müssen, wenn hier die schönen Veranstaltungen stattfinden, oder Menschen, die früher in Laboe gelebt haben - sie alle möchten aus ganz privater Sicht einmal erfahren, was in Laboe im Laufe eines Jahres so alles passiert.
Und deshalb habe ich diese Homepage immer mit ganz viel Herzblut betrieben, habe auch immer hinter die Kulissen geschaut, denn anders funktioniert die Geschichte ja auch gar nicht, wenn sie glaubwürdig sein soll. Ich habe meine Meinung kundgetan, wenn mir als Bürger dieses Ortes etwas nicht gepasst hat. Wenn ich etwas nicht begreifen konnte, wenn ich traurig war oder hilflos mit ansehen musste, wie dieser einst so wunderschöne und blühende Ort nach und nach gegen die Wand gefahren wird. Wie er herunterkommt, wie er ganz bewusst durch Untätigkeit oder Unfähigkeit immer weiter dem Verfall ausgesetzt wird.
Aber ich bin mittlerweile zu müde geworden, um immer und immer wieder diese Missstände anzuprangern, denn sie bewirken ja nichts, außer dass ich mich damit selber aufreibe. Und immer nur Missstände anprangern war ja nie Sinn und Zweck dieser Homepage. Ich kann und will nicht auf meiner Homepage immer nur über oberflächlich schöne Dinge berichten, wenn es in der Realität ganz anders aussieht, nur um der Ortspolitik oder der Gemeinde einen Gefallen zu tun. Ich habe diese Homepage betrieben, weil es mir ein großes Bedürfnis war, mit ganz viel Begeisterung aus diesem einst so wunderschönen Ort zu berichten.
Als wir 2008 nach Laboe zogen ging es damals dann kurze Zeit später los mit der Planung und Ausführung der Hafenumfeldgestaltung, daran waren unter Bürgermeisterin Karin Nickenig auch die Bürger stark mit eingebunden worden. Das war das einzige große Projekt, das jemals erfolgreich umgesetzt wurde seit ich in Laboe lebe und das sind nun immerhin auch schon 16 Jahre.
In den Nachbarorten wird alles Mögliche getan um die Orte für ihre Bewohner und die Gäste aufzuhübschen, in Laboe passiert seit Jahren genau das Gegenteil. Seit über 10 Jahren ist das Thema rund um die Promenade zwischen der ehemaligen Schwimmhalle und dem U-Boot nicht gelöst worden. Ein Schandfleck für tausende von Gästen, die jedes Jahr hier entlang gehen. Was bekommen die unzähligen ausländischen Besucher der Kreuzfahrtschiffe die in Kiel anlegen bloß für einen Eindruck von Laboe, wenn sie einen Ausflug zum Ehrenmal und U-Boot machen und bummeln gehen? Schaut euch mal die Fotos aus den Jahren 1987 und 2013 unten an, daran erkennt man sehr gut, dass sich absolut nichts getan hat im Laufe der letzten Jahre. Ein unbeschreiblicher Gruselfaktor. Dafür kann ich mich als Einwohner nur noch in Grund und Boden schämen.
Es werden immer nur neue Gutachten in Auftrag gegeben, die alle eine Menge Geld verschlingen, dann wird in den Fraktionen so lange darüber debattiert bis man zu dem Schluss kommt, erst ein neues Gutachten könnte das Problem lösen und schon geht das Spiel wieder von vorne los, während die Promenade immer mehr dem Verfall ausgesetzt ist. Vermoderte und zerbrochene Bretterzäune, Schlagloch an Schlagloch, sodass man dort mit Rollator oder Rollstuhl kaum noch vorwärts kommt. Nun wurden in diesem Jahr dann dicke Tampen gespannt, optisch hübscher als die kaputten Holzzäune, keine Frage, aber Sand und Sturmflut halten sie eben nicht ab. Sage ich als Laie, unsere fachkundigen Ortspolitiker sehen das wahrscheinlich anders.
War die Sturmflut im letzten Jahr denn nicht Warnung genug? Andere Gemeinden bereiten sich auf die nächsten Extremwettersituationen vor, Häfen werden besser geschützt, Deiche repariert und erhöht, aber was passiert in Laboe? Nichts, außer Gerede. Mit dem ganzen Geld für die erstellten Gutachten, die dann letztendlich doch nicht umgesetzt werden, könnte man die Promenade ja mit Blattgold überziehen, so sie dann irgendwann endlich mal saniert wird.
Anfang dieses Jahres hat der Bürgermeister verkündet, 2024 können wir leider an der Promenade schon wieder nichts machen, ich weiß schon gar nicht mehr den Grund, wahrscheinlich fehlten Fördergelder oder Gutachten oder Genehmigungen von unterer, mittlerer und oberer Landschaftsschutzbehörde. Es soll ja das große Ganze gemacht werden, statt einfach erstmal mit kleinen, aber dringend notwendigen Dingen zu beginnen wie z.B. mal eine Asphaltschicht über die Schlaglochpiste zu ziehen.
Jetzt ist gerade ganz aktuell wieder der Punkt erreicht, wo man im nächsten Jahr aber nun wirklich mal was an der Promenade machen will. Nicht die einst geplante Superpromenade mit geschwungenem Verlauf, vielen neuen Sitzgelegenheiten usw. Aber aus diesen hochtrabenden Plänen wird natürlich einmal wieder nichts, also gibt es eine nur eine ganz abgespeckte Variante, aber immerhin. Nur – das hätte man auch vor 5 Jahren schon machen können und hätte sich so ganz viel Ärger von den Einwohnern und Gästen erspart.
Aber ganz ehrlich, ich bin mittlerweile zu müde geworden, als das mich das jetzt noch seit über 10 Jahren Nichtstun seitens der Gemeindevertretung interessiert oder freuen könnte. Sollen sie machen oder auch nicht, es werden andere darüber berichten.
Der Naturerlebnisraum, einst eine wunderschöne Landschaft, sollte touristisch besser hervorgehoben werden. Tolle Pläne wurden von einer Landschaftsarchitektin vorgestellt, ich war immer mit dabei bei den Präsentationen, aber was ist passiert? Der ganze Naturerlebnisraum wurde gerodet, in den Präsentationen war aber immer nur von kleinen Teilbereichen die Rede. Ja, die invasiven Silberpappeln sollten ausgerottet werden. Aber da nützt es nichts, die einfach abzuschneiden, da muss man schon mal 2 Meter tief graben um an die Wurzeln zu kommen, aber so etwas kann das Abbruchunternehmen, sorry, die Gartenbaufachfirma, ja nicht wissen. Nun sind es zum Glück die bösen Silberpappeln, die als erstes wieder so etwas wie Landschaft erahnen lassen.
Steuer- und Fördergelder im 6-stelligen Bereich wurden dort versenkt, damit sich im Laufe von 20 - 30 Jahren die Natur das von Menschenhand mutwillig zerstörte Gebiet wieder zurückerobern kann. Ach ja, ein paar Wege wurden mit kleinen Holzpflöcken gekennzeichnet und ein paar Holzliegen wurden für das Geld ja auch noch aufgestellt. Da liegt man jetzt völlig im Freien und ist aus 5 km Entfernung gut zu erkennen. Denn man liegt ja praktisch auf einem Truppenübungsplatz und nicht in einem Naturerlebnisraum. Danke für nichts. Eigentlich wäre das ein klassischer Fall für den Bund der Steuerzahler für verschwendete Steuer- und Fördergelder. Die Landschaftsarchitekten und die Gartenbaufirma haben ihr gutes Geld bekommen, nach denen die Sintflut. Aber ich bin zu müde geworden, um mich darüber noch aufzuregen.
Dann das Thema Meerwasserschwimmhalle. Der Grund für die Schließung waren ja die hohen Verluste von 500.000 - 600.000 € pro Jahr, das kann sich eine kleine Gemeinde wie Laboe mit 5.000 Einwohnern eben nicht erlauben und die Verluste über Schulden zu finanzieren kann ja auch nicht sein.
Wir Laboer kennen alle die unendliche Geschichte mit 2 Bürgerentscheiden, der Standortsuche, das Betteln bei den Nachbargemeinden, die sich doch bitteschön an einem Neubau in Laboe beteiligen sollten und und und. Pläne wurden erstellt und wieder verworfen, Nachbargemeinden vor den Kopf gestoßen mit immer neuen Änderungen und Plänen, mehrere Gutachten wurden erstellt, allen voran von der neuen Wählergemeinschaft WIP, die in den Wahlkampf gezogen war, um genau diese Unart sofort abzustellen. Was ist passiert? Sie waren dann die ersten, die ein neues Gutachten eingefordert haben.
Aber auch andere Gemeinden hatten sich ja anfangs nach der Schließung angeboten, eine Schwimmhalle zur Daseinsvorsorge in ihrem Ort zu erstellen, warum zieht Laboe alle Register um unbedingt die Halle in Laboe zu bauen? Egal ob auf der grünen Wiese oder am Strand. Die Umlandgemeinden haben über 50 Jahre die Schulkinder mit Bussen nach Laboe zum Schwimmen gefahren, wäre es so schlimm, wenn nun die Laboer Kinder mal in einen Nachbarort gefahren werden? Und Laboe dadurch ein paar Hunderttausend Euro im Jahr einsparen könnte? Um das Geld dann lieber in die marode Infrastruktur zu investieren für alle Bürger und die Besucher. Aber nein, das Ego muss natürlich gewinnen. Dabei darf man eines nicht vergessen, es gibt für Städte und Gemeinden keinerlei Pflicht, ein Schwimmbad zu betreiben.
In Laboe ist man sich mittlerweile ziemlich sicher – dass, wenn überhaupt - eine neue Halle am alten Standort am Strand errichtet werden soll. Aber nach den letzten Gutachten und Berechnungen sieht es so aus, dass Laboe den Löwenanteil der Bau- und jährlichen Unterhaltskosten tragen müsste. Die bisher prognostizierten Betriebskosten für ein Schwimmbad in Laboe belaufen sich bei etwa einer Million Euro pro Jahr, so die Aussage von BGM Voß vom 10.08.2024 in den KN. Je nachdem wie viele Umlandgemeinden noch bereit sind, da mitzumachen, landet Laboe dann wieder bei rund 500.000€ und mehr Kosten pro Jahr. Das Geld war vor 7 Jahren schon nicht vorhanden, jetzt auf einmal doch? Merkt da eigentlich jemand noch was? Aber ich bin einfach zu müde geworden, um mich darüber noch aufzuregen.
Der letzte Stand vom Dezember 2024 ist, dass sich die Wählergemeinschaft WIP, die ja aufgrund ihrer Mehrheiten zusammen mit den Splittergruppen gegen die Stimmen von CDU, SPD und LWG für eine Luxus-Variante des neuen Schwimmbades mit touristischer Ausrichtung entschieden hat. Ob sich die Umlandgemeinden jedoch daran beteiligen wollen, wage ich zu bezweifeln, denn so war das nie geplant. Wenn Laboe ihnen jetzt plötzlich die Pistole auf die Brust setzt und meint, ihr müsst das jetzt so machen wie Laboe (sprich die WIP) das will, dann birgt das viel unnötiges Konfliktpotenzial. Ich denke eher, man hätte vorher mit den Umlandgemeinden ein paar Vorschläge gemeinsam diskutieren sollen, nachdem die Standortfrage am Strand endlich geklärt war. Schließlich ist Laboe auf das Geld der anderen Gemeinden angewiesen, da wäre es doch nur fair gewesen, sich gemeinsam für eine Halle zu entscheiden. Aber das ist halt nur meine Meinung und ich habe ja eh keine Ahnung.
Klar ist aber auch, dass Laboe sich alleine keine neue Schwimmhalle leisten kann, Punkt. Sollten sich also nicht genug Umlandgemeinden finden die sich finanziell beteiligen, wird in Laboe noch ewig lange eine Ruine am Strand stehen, denn alleine der Abriss kostet ja schon über eine Million Euro, laut einer Kostenschätzung aus einem Gutachten, dass aber auch schon ein paar Jahre alt ist. Na schauen wir mal.
Und warum kann man nicht einmal die Blickrichtung wechseln und aus der Schwimmhalle eine Indoor-Spiellandschaft machen wie in anderen Ostseebädern oder gerade in Marina-Wendtorf? Auch Gastronomie ließe sich sehr gut dort unterbringen. Ich war bei Regenwetter im November mit meinem Besuch aus Bayern dort, wir haben Minigolf in der Schwarzlichtanlage gespielt, 2 Durchgänge für 9€ p/Person, Gäste vom DanCenter können die Anlage sogar kostenlos nutzen. Es gibt jede Menge Kletterwände, Tobebereiche und Spielecken für die Kleinen. So bekommt man auch bei schlechtem Wetter und im Winter Familien mit Kindern in den Ort und einmal erstellt, sind die Unterhaltskosten gering und verschlingen nicht ein paar hunderttausend Euro im Jahr wie eine Schwimmhalle.
Dann die Posse im Hafen mit der Südmole, das ist dort, wo der Seenotkreuzer BERLIN liegt. Diese Mole bricht praktisch schon völlig auseinander und müsste seit Jahren mehr als dringend saniert werden. Auch hier wurde in der Gemeindevertretung über mehrere Jahre lang emsig über die von Architekten und Planern vorgelegten Pläne und Gutachten diskutiert. Am Ende wurde beschlossen, dass die Mole verkürzt, aber dafür verbreitert werden sollte, um es vereinfacht auszudrücken. Der Seenotkreuzer würde dann vorne quer liegen und könnte bei einem Einsatz sofort losfahren.
Die dort an der Mole ansässigen Fischer sahen das allerdings sehr kritisch wegen dem aufkommenden Schwallwasser bei Stürmen und bei regem Schiffsverkehr, aber das war ja nur die Meinung der Fischer, die haben ja keine Ahnung von Wind und Wellen. Ahnung haben natürlich nur die Ortspolitiker. Also wurde der politische Wille gegen die Bedenken der Fischer durchgesetzt.
Der Bürgermeister hatte die entsprechenden Fördergelder für das von der Gemeindevertretung verabschiedete Projekt in Höhe von 1,2 Millionen € beantragt und auch vom Land bekommen, die Ausschreibung war fertig, die Bauarbeiten hätten in diesem Herbst beginnen können. Aber durch eine neue Sitzverteilung mit anderen Mehrheiten durch die WIP nach der letzten Kommunalwahl hieß es dann kurz vor dem ersten Spatenstich: Halt, Stopp, das wollen wir so dann doch lieber nicht. Die Fischer und mittlerweile auch die Lotsen hatten doch Recht, alles zurück auf Start.
Neue Planungen, neue Gutachten, neue zusätzliche Gelder, lt. Bürgermeister Heiko Voß in einem Interview mit den KN am 20.7.2024 sind das zwischen 170.000 – 180.000 €, die alleine für die neuen Planungen ausgegeben werden müssen. Aber was soll's, Laboe hat es ja, den fleißigen Gemeindevertretern sei Dank. Ist ja nicht ihr Geld. Aber es hätte anderweitig viel besser angelegt werden können.
Ich bin nun kein Fachmann auf dem Gebiet von Wind, Wasser und Wellen, aber ich sehe als Bürger wieder eine vertane Chance, endlich, endlich mal ein Problem von hunderten in Laboe zu erledigen, auch wenn es vielleicht technisch nicht die perfekte Lösung gewesen wäre. Aber so schlecht kann es ja andererseits auch nicht gewesen sein, wenn Planer und externe Wasserbauspezialisten diese Lösung vorgeschlagen haben. Und dann wäre das Thema Mole endlich mal vom Tisch gewesen. So dauert es wieder mindestens ein Jahr, bis es weitergeht. Aber ehrlich gesagt, ich bin zu müde geworden, um mich noch darüber aufzuregen.
Und so könnte ich noch seitenweise schreiben über das, was in Laboe seit Jahren schiefläuft. Da wären noch die maroden Straßen zu erwähnen. Oder die fehlenden Plätze für Schulkinder, auch so ein uraltes Problem das schon ewig verschleppt wird. Am 28.08.2018 erfolgte der erste Spatenstich für das Neubaugebiet Krützkrög. Rund 500 Menschen – Einheimische und Neubürger – leben mittlerweile dort in dem Gebiet. Aber das Familien auch schulpflichtige Kinder haben können kann die Gemeindevertretung natürlich nicht im Voraus ahnen. Man wollte erstmal abwarten.
Nun stellt man aber nach 6 Jahren abwarten auf einmal mit großem Erstaunen fest, dass die vorhandenen Klassenräume der Grundschule bei weitem nicht mehr ausreichen. Ideal wäre das ehemalige Polizeigebäude auf dem Nachbargrundstück der Schule das genügend Platz bieten würde, aber das wurde an das Lachmöwen-Theater vermietet. Nun muss man sehen, dass man die Bücherei im Vario-Bau (gehört auch zur Schule) in den Hafen verlegt, VHS und TVL haben dort aber auch noch Räume im Vario-Bau, nun wird mit heißer Nadel schnell mal wieder ein Kompromiss gestrickt, obwohl man seit 6 Jahren in aller Ruhe nach einer vernünftigen Lösung hätte suchen können. Also das ist wie Weihnachten, das kommt auch immer so plötzlich. Aber ganz ehrlich, ich bin zu müde geworden, um mich über so etwas noch aufzuregen.
Oder der Hafenpavillon. Als Renate und ich 2008 nach Laboe zogen, war gerade im Gespräch, den komplett abzureißen und ein 2-stöckiges Gebäude dort zu errichten. Gutachten, Pläne und Kostenvoranschläge lagen vor. Mittlerweile steht das Gebäude ja unter Denkmalschutz, das hat Anfang der 2000er Jahre allerdings heftigen Widerstand in der Gemeindevertretung hervorgerufen, im Rathausarchiv haben wir darüber reichlich Unterlagen, Gutachten und Pläne.
Mehrere neue Gutachten gibt es natürlich im Laufe der Jahre auch schon wieder und in der Gemeindevertretung kommt man nun zu dem Schluss: man könnte, man sollte, man müsste da mal was machen. Fällt ja bald alles auseinander der ganze Kram da. Na toll, super Idee. Gratulation zu dieser Einsicht. Immerhin, der ehemalige Rettungsschuppen, heute die kleine Werft vom Verein Ole Schippn und auch das Vereinsheim sollen nach Möglichkeit erhalten bleiben. Nach Möglichkeit wohlbemerkt, wer kann den Laboer Ortspolitikern noch etwas glauben?
Oder man schaue sich nur mal die Kinderspielplätze im Hafenbereich an. Ist mir jetzt gerade aufgefallen, als meine Enkelkinder dort gespielt haben. Die blaue Beschichtung ist teilweise kaputt, Löcher in der Anlage, das alles macht einen verwahrlosten und sehr ungepflegten Eindruck. Bis mal ein Kind beim Toben mit dem Fuß in so einem Loch hängen bleibt und sich die Knochen bricht. Das alles gehört zu der leider unendlichen Geschichte in Laboe in Bezug auf ungepflegtes Aussehen und Vernachlässigung.
Was ist dem Sportplatz der schon lange saniert werden sollte? Was passiert mit dem ehemaligen Rathaus, für eine weitere Nutzung hatte Bürgermeister Voß Pläne vorgelegt, die aber von der Gemeindevertretung abgelehnt wurden. Alles wird immer nur blockiert, verschoben oder ausgesessen.
Aber warum ist das alles ausgerechnet in Laboe so? In den Nachbargemeinden wird in den Gemeindevertretungen doch auch heftig gestritten, wenn man das in den Medien verfolgt. Allerdings immer mit dem konstruktiven Ziel, das Beste für den Ort und seine Menschen herauszuholen. Und das dann vor allen Dingen auch zeitnah umzusetzen. Man kann es überall sehen, wenn man durch Marina Wendtorf, Stein, Möltenort oder Mönkeberg geht, wo gerade für 1,6 Millionen Euro die Promenade neugestaltet wird. Ob unsere Ortspolitiker eigentlich schon jemals einen Blick über den Tellerrand geworfen haben und sich die Nachbarorte angeschaut haben? So wie es mittlerweile in Laboe aussieht, muss ich das stark bezweifeln.
Denn in Laboe wuchert das Unkraut überall, es wirkt alles lieblos, ungepflegt, schmuddelig und heruntergekommen. Fragt man nach, erhält man zur Antwort: zu wenig Personal im Bauhof, hohe Krankenstände. Mag ja alles sein, aber dann muss sich auch mal jemand kümmern, um diesen Missstand zu beheben. Nur der Kurpark sticht da sehr positiv heraus, aber der wird ja auch von vielen fleißigen und ehrenamtlichen Helfern in Ordnung gehalten.
Alleine an diesen paar Beispielen, die ich herausgegriffen habe, möchte ich aufzeigen, dass mir die Arbeit mit der Homepage keine Freude mehr bereitet. Was soll ich denn noch schreiben? Das alles ganz toll ist in Laboe? Das stimmt einfach nicht und ich müsste mich selbst und meine treue Leserschar belügen. Das kann ich nicht und das will ich auch nicht. Also ziehe ich lieber rechtzeitig die Reißleine.
Na klar, die Urlauber merken von all dem nicht so viel, wenn sie mal 14 Tage oder 3 Wochen hier sind. Denn vieles ist in Laboe eben auf den ersten Blick sehr schön mit dem flachen Strand für Kinder, den vielen Schiffen auf der Kieler Förde und der vielfältigen Gastronomie in Strandnähe, den schönen Veranstaltungen während der Saison und dem super ehrenamtlich gepflegten Kurpark. Laboe ist „natürlich“ nostalgisch und rückständig geblieben auf seine Art, ist nicht mit Büsum, Timmendorfer Strand oder so zu vergleichen. Aber ich bekomme auch immer wieder Mails von ehemaligen Urlaubern, die einmal woanders Urlaub gemacht haben und Laboe mittlerweile den Rücken gekehrt haben, weil andere Orte für das gleiche Geld mehr bieten und viel gepflegter sind.
Laboe könnte viel, viel weiter sein, um auch die Lebensqualität seiner Bürger zu verbessern und den Ort für Urlauber attraktiver zu gestalten und genau das ist doch der entscheidende Punkt. Wir brauchen z.B. dringend einen Lebensmittelladen in der Ortsmitte und da soll sich niemand finden bei den Leerständen? Es gibt genug positive Beispiele, dass es in vielen kleineren Orten mit 24 Stunden-Läden klappt, selbst ein Raum mit Automaten, der von örtlichen Landwirten und Händlern bestückt wird, ist nichts Ungewöhnliches mehr. Aber in Laboe fehlt meines Erachtens einfach der politische Wille, etwas zu bewegen. Immerhin, hört man die Politiker reden, sind alle stets um eine Lösung bemüht. Hilft aber den Bürgern nicht weiter.
Und so ist es immer die Gemeindevertretung in Laboe, die sich seit Jahrzehnten ein ständiges Gefecht gegeneinander liefert, aber gefühlt niemals für den Ort und seine Menschen. Denn wenn es anders wäre, hätten wir Bürger von Laboe das ja mal irgendwann merken müssen, dass nicht nur geredet wird, sondern auch einmal etwas passiert.
Ja, natürlich ist vor ein paar Wochen etwas passiert. Nach 2 Jahren intensiver Planung steht nach vielen vermeidbaren Schwierigkeiten endlich ein High-Tech-Toiletten-Container im Kurpark! Also da darf man jetzt aber auch gerne mal klatschen. (Obwohl, ganz fertig ist der barrierefreie Zugang natürlich immer noch nicht, die Bauzäune stehen auch noch davor).
Ich sehe ein großes Problem in Laboe in der Kommunalen Selbstverwaltung. Ziel ist ja eigentlich, die Selbstverwaltung der Gemeinden zu stärken und ihre Eigenverantwortung zu sichern. Sie ermöglicht es den Gemeinden, ihre Aufgaben eigenständig und flexibel zu erfüllen, um die Bedürfnisse ihrer Bürger zu erfüllen!!! und die regionale Vielfalt zu erhalten. Das alles sollen dann die jeweiligen Gemeindevertretungen ermöglichen. Geregelt ist das in der Schleswig-Holsteinischen Landesverfassung in Artikel 54, Absatz 1 und 2.
Soweit die Theorie. In der Praxis sieht das doch aber so aus, dass die Gemeindevertretungen aus ehrenamtlichen Mitgliedern bestehen. Es gibt zwar ein paar Euro Sitzungsgelder, aber die Freizeit, die für diese Aufgabe erbracht werden muss, ist enorm. Denn viele Mitglieder sind ja auch noch berufstätig und haben Familie. Es sind ja nicht nur die Fraktions- und Gemeinderatssitzungen die in den Abendstunden viel Zeit rauben, auch die Vor- und Nachbereitungen gehören ja dazu. Und das Problem ist doch, es sind natürlich praktisch keine Fachleute aus der öffentlichen Verwaltung oder aus den entsprechenden Fachgebieten darunter, sondern nur politisch interessierte Mitbürger, die zwar gerne mitgestalten möchten, sich dann aber den Vorgaben ihrer Fraktionen beugen müssen. Dieser Einsatz der Bürger ist natürlich einerseits sehr lobenswert, aber andererseits eben leider nicht sehr effektiv im Ergebnis, wie wir in Laboe sehen.
Und die Gutachtenflut kommt ja auch daher, weil eben Laien und nicht Fachleute über das Wohl ihrer Mitbürger und die Entwicklung des Ortes entscheiden. Und viele dieser Laien wollen eben nichts riskieren, nichts entscheiden, nichts anfassen, nichts erledigen, möglichst nichts verändern, nach dem Motto: das war schon immer so, das lassen wir mal so, dann können wir auch nichts falsch machen. Es wird immer nur geredet um des Redens Willen, umgesetzt wird leider so gut wie nichts, außer den aller notwendigsten Reparaturen.
Der finanzielle Spielraum ist eng, keine Frage, aber dann muss ich mich eben auch mal von hochtrabenden Gedanken wie dem Bau einer Schwimmhalle verabschieden, die kann auch eine Nachbargemeinde bauen. Ich spreche ja nun jeden Tag mit vielen Laboern, ich denke, da lässt sich schon ein gutes Meinungsbild der Einwohner abbilden, die die Arbeit unserer Gemeindevertretung schon lange genau so kritisch sehen wie ich.
Zusätzlich erschwerend an der Gesamtsituation ist leider auch das ganz große Ego einzelner Gemeindevertreter in Laboe. Denn diese Menschen sind der festen Überzeugung, nur ihre Meinung wäre richtig, nur sie wissen wie die Welt funktioniert, alles was andere Fraktionen an Vorschlägen und Ideen einbringen ist schon mal von vorneherein nicht akzeptabel und muss abgelehnt werden. Ich habe im Laufe der Jahre genug Sitzungen mitgemacht wo es nur immer gegeneinander ging, das muss ich mir alles nicht mehr antun, dafür ist mir meine restliche Lebenszeit zu schade.
Und so gibt es leider auch in Laboe neuerdings so einen kleinen Möchtegern-Donald Trump. Der kann sehr überzeugend reden, ist rhetorisch so gut drauf, um gerade Neubürger von seinen angeblich einzigartigen Ideen zu überzeugen, (doch die kennen ja auch seine Vorgeschichte nicht), der aber seine eigene Fraktion dann dermaßen spaltet, dass sogar die 7 besten und fähigsten Mitglieder einschließlich des Bürgervorstehers nach ganz kurzer Zeit auf einen Schlag geschlossen zurücktreten. Ich glaube, das sagt schon alles über den autoritären Führungsstil dieses eitlen und nur an der Macht interessierten Herrn aus. Und genau solche Menschen bringen Laboe eben nicht weiter, sondern sorgen nur für zusätzliche Unruhe und Stillstand in den politischen Debatten.
Ostseeküsten-Radweg durch Laboe? Die WIP ist dagegen, sie hat ihren Wählern ja eine neue Schwimmhalle versprochen. Umgestaltung des Rathauses? Die WIP ist dagegen, sie hat ihren Wählern ja eine neue Schwimmhalle versprochen. Und so weiter und sofort. Wenn es nicht um die Schwimmhalle geht ist die Fraktion WIP gefühlt erstmal gegen alles was die anderen Fraktionen an Ideen einbringen. Es sind die ewig Gestrigen, die nicht nach vorne, sondern immer nur nach hinten schauen. Dabei fand ich die Idee einer neuen Wählergemeinschaft anfangs sogar sehr gut, um einmal wieder frischen Schwung in die alten verkrusteten Strukturen der GV zu bringen. Aber wie sagt ein altes norddeutsches Sprichwort doch so schön? „Der Fisch stinkt immer vom Kopf“.
Und so sind es letztendlich genau diese Hobbypolitiker, die ein Vorwärtskommen in Laboe verhindern, während es in den Nachbargemeinden viel besser zu funktionieren scheint. Natürlich ist das nicht nur die Schuld eines einzelnen und nochmals, ich kenne eine Menge unserer Ortspolitiker auch persönlich und ganz privat, ich weiß, wie schwierig es oftmals ist, Mehrheiten auch außerhalb der Fraktionssitzungen zu beschaffen. Wie viel Freizeit geopfert werden muss, wie viel Frust da aufkommen kann. Und deshalb verdienen viele Mitglieder der GV auch meinen ganz großen Respekt. Trotzdem ändert das aber nichts an der Tatsache, dass es in Laboe seit Jahren nur noch eine Richtung gibt, und die führt steil bergab.
Am 2. März nächsten Jahres wird in Laboe ein neuer Bürgermeister gewählt. Stand heute haben bislang 3 Bewerber ihren Hut in den Ring geworfen. Bleibt zu hoffen, dass sich ein Kandidat darunter befindet, der auch mal energisch durchgreifen kann und für Ordnung sorgt, sich nicht auf der Nase herumtanzen lässt und dieses Kasperletheater in der Gemeindevertretung endlich einmal beendet! Damit nicht das eigene Ego, sondern die Arbeit für Laboe und seine Menschen im Mittelpunkt steht. Denn dafür werden die Gemeindevertreter schließlich vom Volk gewählt.
In so einem kleinen Ort wie Laboe gibt es übrigens 6 Parteien und Splittergruppen, jeder kämpft gegen jeden, ist es da ein Wunder, dass es nicht vorwärts geht? Das einmal gefasste Beschlüsse wieder rückgängig gemacht werden, ganz nach Belieben? Hauptsache, man ist dagegen. Kein Wunder, dass die Bürger von Laboe mittlerweile sehr frustriert sind über die Arbeit der von ihnen gewählten Gemeindevertretung.
Aber das alles soll mich in Zukunft nicht mehr interessieren. Darüber werden andere schreiben und berichten. Natürlich habe ich jetzt ganz bewusst einiges überspitzt formuliert, das war auch meine volle Absicht, vielleicht wird ja doch noch mal der eine oder andere Ortspolitiker wachgerüttelt und erkennt sich wieder. Die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt. Aber ich glaube mittlerweile nicht mehr daran, denn Schuld haben ja immer die anderen.
Vom Volk gewählt zu werden reicht eben nicht, man muss auch etwas leisten dafür. Sonst gibt es bei der nächsten Kommunalwahl wieder ein böses Erwachen für einige Fraktionen. Die GRÜNEN in Laboe können ja ein Lied davon singen, wie schnell man nach steilem Aufstieg blitzschnell auch wieder ganz unten ist und sich in einer kleinen Splittergruppe wiederfindet. Man sollte die Bürger nicht immer für dumm verkaufen, sondern sich auch einmal anhören, wo der Schuh wirklich drückt. In der Kommunalpolitik und in einem kleinen Ort wie Laboe ist das doch noch möglich, in der Landes- und Bundespolitik dann schon nicht mehr.
Ich habe hier heute nur einmal zum Ausdruck gebracht, wie meine ganz persönliche Wahrnehmung als Bürger von Laboe in den letzten Jahren gewesen ist und es tut mir in der Seele weh, wenn ich den Verfall dieses einst so wunderschönen Ortes Tag für Tag miterleben muss. Und vor allen Dingen ist es nichts, für dass ich weiterhin viele Arbeitsstunden und Zeit aufwenden will, um darüber zu berichten. Und so freue ich mich jedenfalls sehr auf ein Stückchen mehr Freiheit ab Januar 2025 in Laboe.
Anerkennung von der Gemeinde oder ein Dankeschön gibt es eh nicht, das wird alles für selbstverständlich hingenommen. Andere Nachbargemeinden wären sicherlich sehr froh, wenn sie über eine so lange Zeit eine kostenlose und weltweite Werbung bekommen könnten. Aber es ist wie es ist und keine Angst, langweilig wird es mir ganz bestimmt nicht. Ich schreibe ja nach wie vor noch für die örtliche Presse und auch so manch andere Projekte für Laboe an denen ich seit Jahren beteiligt bin laufen natürlich ganz normal weiter. Nicht zu vergessen das Rathaus-Archiv, dafür werde ich die Ortschronik ja aktuell weiterführen, es bleibt also noch eine Menge zu tun für mich.
Und im nächsten Jahr kann ich dann endlich auch mal die schönen Veranstaltungen genießen, ohne im Hintergrund gleich Texte zu entwerfen und die passenden Fotos zu machen um dann schon wieder vor dem PC zu sitzen, während die anderen noch fröhlich weiter feiern. Darauf freue ich mich schon ganz besonders.
Ich will in Zukunft nur noch das machen, was mir Spaß macht. Meine Homepage hat es leider durch die völlig verkorkste Politik in Laboe und dem sichtbaren Verfall des Ortes in letzter Zeit jedenfalls nicht mehr gemacht. Und was mir in meinem Alter keinen Spaß mehr macht, muss weg, so einfach ist das. Theoretisch, denn in Wirklichkeit ist das für mich natürlich schon eine sehr schwierige und langwierige Entscheidung gewesen, die mich nun schon seit Anfang des Jahres sehr beschäftigt hat.
Bis Ende Dezember werde ich mich aber ja noch wie gewohnt montags und freitags melden, aber der Countdown läuft. Ganz wichtig ist mir, nicht erst am 31.12. für immer einfach Tschüss zu sagen und die Homepage abzuschalten, sondern mit diesen Zeilen heute möchte ich meine Entscheidung begründen und hoffe, dass der eine oder andere das nachvollziehen kann und Verständnis für meine Entscheidung hat. Ab jetzt können wir also alle gemeinsam langsam von dieser Homepage Abschied nehmen, die ich über 12 Jahre lang mit ganz viel Herzblut betrieben habe.
Rückblickend waren es über 12 sehr schöne Jahre. Ich durfte viel erleben und lernen in Laboe, war immer mittendrin statt nur dabei, ob in Vereinen oder bei Veranstaltungen, konnte viele Freundschaften schließen, habe etliche meiner Leserinnen und Leser, die in ganz Deutschland und in den USA wohnen, auch persönlich in Laboe kennengelernt. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar und es hat mir stets ganz viel Freude bereitet, immer wieder neue und interessante Menschen kennenzulernen. Und deshalb werde ich das Thema Homepage auch mit einem weinenden und einem lachenden Auge beenden. Ohne Groll, dafür aber mit sehr vielen schönen Erinnerungen im Herzen.
Und wie immer im Leben, wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich die nächste. Und so werde ich die Domain „wir-in-laboe.de“ auch behalten, einmal um den Namen vor Übernahme und Missbrauch zu schützen und andererseits, wer weiß, vielleicht ergibt sich ja mal ein neues Projekt oder in ein paar Jahren verändert sich tatsächlich einmal etwas zum Positiven in Laboe über das es sich lohnt zu berichten, dann bin ich gerne wieder mit dabei. Zur Not auch mit Rollator und angebauter Kamera. Denn Laboe könnte ja wirklich der funkelnde Diamant an der Kieler Förde sein und alle anderen Orte locker in den Schatten stellen. Das Potential dazu ist auf jeden Fall vorhanden. Aber dazu benötigt Laboe Macher und keine Schnacker. Nicht immer nur reden, sondern endlich auch mal machen und umsetzen!
Sollten sich im Laufe der Zeit einige der oben angesprochenen Dinge verändern und zum positiven entwickeln, dann wird es mir sicherlich auch wieder ganz viel Freude und Spaß bereiten, weiter aus Laboe zu berichten. Lassen wir uns also einmal überraschen und drücken wir ganz fest die Daumen, dass Laboe bald aus seinem Dornröschenschlaf erwacht - für die Menschen die hier Leben und seine Gäste aus aller Welt.
In diesem Sinne wünscht euch alles Gute
Euer Ostsee-Peter