Der Sprecher der damals die Schiffe vor Laboe begüßt hat, war Kapitän Hans Brüggmann, wie uns berichtet wurde. Und die Menschen links auf dem kleinen Bild in der Strandhalle spielen gerade "Jekami". Das war die Abkürzung für "Jeder kann mitmachen". Jemand der etwas konnte (Gesang, Tanz, Gedichte vortragen, Zaubern usw.) konnte das ein- oder zweimal pro Woche zur Freude der Laboer Einwohner oder Gäste in der Strandhalle vortragen. Ein frühes LSDS - "Laboe sucht den Superstar"!!
Hier folgt nun die zweite Postkarte der Strandhalle, die wir am 08.11.2010 erhalten haben:
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Da hat der Postkartenhersteller etwas getrickst und den Sprecher einmal gedreht, aber dafür gibt es auch wieder 2 andere Ansichten der Strandhalle. Als Inhaber der Strandhalle werden auf der Postkarte P. u.F. Langecker angegeben, die Namen sind bislang noch nicht in unseren Unterlagen aufgetaucht.
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Wo früher die STRANDHALLE mit der Schiffsbegrüßungsanlage war steht heute das Strand-Hotel mit dem "La Dolce Vita"
Zwei Postkarten von der Strandpromenade verdanken wir den 3 Häänchen aus Haan. Danke nochmals dafür. Die erste Postkarte zeigt den Rosengarten mit den damals wohl noch recht neuen Strandläden, die ja auch heute noch erhalten sind und unter Denkmalschutz stehen. Das große Haus im Hintergrund war das Kurhaus, heute steht an dieser Stelle die Appartementanlage PANORAMA, aber wie man erkennen kann, wurde die neue Anlage von der Optik her sehr schön an das alte Kurhaus angepasst.
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Also da hat sich seit den 30-iger Jahren optisch nicht allzuviel geändert, oder? Dort wo früher der von den Einheimischen so genannte "Aschkasten" stand befindet sich heute das "Ocean eleven". Das große Tor hinter der Treppe gehörte früher zum Rettungsschuppen der DGzRS. Von der anderen Seite ist das Tor heute noch erhalten. Bilder siehe unten.
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So sieht es an etwa gleicher Stelle am 07.10.2010 aus
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Hier ist das heute noch erhaltene Tor auf Rückseite des Gebäudes - der älteste der drei bekannten Schuppen der DGzRS in Laboe. Die Seenot-Retter konnten im Falle eines Einsatzes also von der Straße aus durch das Gebäude laufen, ihre Ausrüstung aufnehmen und dann auf dem schnellsten Wege Richtung Strand laufen um die Boote klar zu machen.
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Das Tor auf der Rückseite ist verschwunden - aber oben am Giebel ist die Stelle noch zu erkennen, wo unten das Tor früher war.
Heute befinden sich an der Stelle der Laboer Strandgrill und Angelas Fischstuuv. Schon erstaunlich was man alles so erblickt, wenn man erst den richtigen Tipp erhalten hat.
Und hier nun noch eine Strandansicht von Laboe, geschätzt auf 1925.
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Irgendwie sah das im Gegensatz zu heute doch recht wüst am Strand aus.
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Hier in etwa die gleiche Stelle am 08.10.2010 - das sieht doch wesentlich gepflegter aus.
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Villa Lage
Als Renate und ich vor ca. 3 Jahren das erste Mal Urlaub in Laboe gemacht haben, ist uns schon damals an der Strandstraße eine Villa aufgefallen, die wunderschön mit alten Jugendstilelementen verziert war. Tja, eine Wohnung in solch einem Haus würde uns schon
gefallen - obwohl wir damals noch gar nicht daran gedacht haben, nach Laboe zu ziehen.
Mittlerweile wohnen wir ja nun auch sehr schön, trotzdem sticht uns das Haus bei unseren Spaziergängen immer wieder ins Auge. Und als wir dann eine Postkarte aus dem Jahre 1905 von genau diesem Haus im Internet gefunden haben, hat Renate nicht locker gelassen, bis die Postkarte nun uns gehört. Das war aber auch ein Preiskampf - dabei ging es doch nur um eine Postkarte und nicht um die ganze Villa !!!! Aber für unsere treuen Leser ist uns ja nichts zu teuer, da müssen wir halt eben mal auf ein paar Rumkugeln und Co (schweren Herzens) verzichten ;-)
Nun aber zu der Postkarte. Beginnen wir einmal mit der Rückseite. Zunächst einmal fällt die gestochen scharfe Handschrift auf, das ist ja wie gedruckt. Cousine Jenny aus Laboe schreibt Geburtstagsgrüße an Ihren Vetter in Kiel. Wer oder was wohl wohl Th.M.P.H.M war??
Als zweites fällt die Postlaufzeit im Jahre 1905 ins Auge. Abgestempelt wurde die Karte am 20.09.1905 zwischen 8 und 9 Uhr in Laboe, angekommen ist sie bereits zwei Stunden später in Kiel, wie uns der Stempel verrät.
Dazu haben wir hier im letzten Jahr ein eigenes Live-Erlebnis gehabt. Da hat ein Brief von den Kieler Nachrichten an Renate von Kiel nach Laboe, verschickt mit einem privaten Briefdienst aus dem NORDen, über 6 Monate gebraucht !!!
Auf der Vorderseite der Karte können wir dann die Villa Th.Lage bestaunen. Und wenn wir die dann genau 105 Jahre und 9 Tage später mit dem Bild vom 29.09.2010 vergleichen, müssen wir schon sehr genau hinschauen, um ein paar Unterschiede zu entdecken.
Sicher, die Fenster wurden erneuert und der Giebel rechts ist nicht mehr so geschnörkelt sondern wurde begradigt. Die Pfeiler der Steinmauer an der Straße sind aber noch Original, nur der Zaun selber wurde etwas geändert.
Aber ist das nicht toll? Die ganzen Jugendstilelemente außen am Haus, alles erstrahlt heute so, als wäre das Haus erst vor ein paar Jahren gebaut worden. Wir erfreuen uns immer wieder an dem Anblick der schönen alten Villen und Häuser in Laboe, und etlichen Laboebesuchern wird es genauso ergehen. Dafür an dieser Stelle einmal an ganz herzlichen Dank an alle Besitzer dieser schönen, alten Häuser, die diese Schmuckstücke einer früheren Epoche so liebevoll der Nachwelt erhalten. Diese Häuser leben irgendwie, sie strahlen Wärme aus, ganz anders als die Neubauten heute.
So, dann schaut mal genau hin - vielleicht findet ja sonst noch jemand eine Änderung nach 105 Jahren. Viel Spaß.
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Das war so um 1905 herum, kann auch etwas eher gewesen sein. Ob am Tor wohl der Ober-Lotse Th.Lage mit seiner Frau und dem Sohn steht? Und oben auf dem Balkon lächeln vielleicht die Dienstboten oder Gäste in die Kamera. Tja, wenn dieses Haus erzählen könnte.
Noch ein Hinweis von Dirk Axel von den Wuppertaler Stadtwerken: "Links noch zu erkennen der Stromanschluss außen am Haus, der damals von einer Freileitung kam". Tatsächlich - sieht ja abenteuerlich aus - und wir dachten das wären Kratzer auf der Karte.
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Hier die Villa zum besseren Vergleich auch einmal in S/W, habe gerade noch bemerkt - der Fahnenmast am Eingang fehlt - unten dann noch mal in Farbe, so wie sie heute ausschaut.
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Die Leshalle
Diese Tage konnten wir wieder einmal eine Laboe-Postkarte ersteigern. Und zwar zeigt sie die ehemalige Lesehalle - heute BUENA-VISTA.
Wir konnten dazu persönlich mit Hern Mai sprechen, die alte Lesehalle hat im Laufe der Jahre ja einige Umbauten und Erweiterungen erlebt. Aber der Stil ist noch unverkennbar. In den 30-er Jahren war der obere Teil noch offen, da konnte die Musik dann fröhlich über den Strand schallen.
Das nächste Foto von der Lesehalle haben wir ja in dem kleinen Mini-Album gefunden, das muss dann so Anfang der 50-er Jahre gewesen sein.
Der obere Teil dann schon geschlossen und mit einer Uhr oben drauf.
Unsere ersteigerte Ansichtskarte wurde am 18.6.1932 in Laboe abgestempelt, und auf Grund der netten Bestellung die eine Frau Greichgauer beim KONSUM in Berlin für Frau Winterstern, z.Zt. Laboe machen soll, haben wir die Rückseite mit dem Text auch mal mit eingescannt - können wir sogar mittlerweile gut lesen. Tja, damals konnte man noch 1/4 Kaffee kaufen.....
Doch nun schaut selbst:
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Die Ur-Lesehalle mit Musikpavillon in den 30-er Jahren
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Hier die Bestellung von Laboe nach Berlin
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Die Lesehalle in den 40-Jahren von der Seebadeanstalt aus gesehen. Musik und Tanz gab es dann ja im Strandpavillion der Familie Sarb
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Die Lesehalle heute, der obere Bereich wird jetzt für Vorträge, Gemeindesitzungen usw. genutzt. Unten dann das BUENA VISTA mit dem herrlichen Blick auf die Ostsee.
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Als nächstes eine Strandpostkarte aus dem Laboe von 1922. Die Karte ist im Original handcoloriert und die Ostsee glitzert in einem Metallic-Lack, toll gemacht für die damalige Zeit. Rechts gab es damals noch keine Abgrenzung zum Strand, aber man kann noch deutlich die ehemalige Seebadeanstalt erkennen. Ganz am Ende der Strandpromenade kann man auf der alten Postkarte ein Gebäude erahnen, das müsste heute so in Höhe Buena Vista gewesen sein.
Gefehlt hat damals noch der Andenkenladen mit der Strandkorbvermietung, der jetzt im neuen Foto strahlend blau erscheint. Gepflastert war die Strandpromenade damals natürlich auch noch nicht. Was der junge Mann im Vordergrund wohl Leckeres in seinem Korb hat?
Die Karte stammt vom Verlag Heinrich Vöge - Reiseandenken, Laboe. Abgestempelt wurde die Karte am 27.7.1922 in Friedrichsort (Kieler Förde). Da wird sich aber Herr Professor Altenkirchen aus Siebenlehn über die Grüße aus Laboe von Bruno Grosihupp bestimmt gefreut haben.
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So sah es 1922 in Laboe aus
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Ostseebad Laboe, Badestrand August 2010
Die Jugenherberge von Laboe
Hier sehen wir die ehemalige Jugendherberge von Laboe - heute das Hotel Scheerhaus (zum Vergrößern auf die Jugendherberge klicken).